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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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den Hausaufgaben fertig? Was macht ihr da?«
    »Einen Wettbewerb«, sagte Josh.
    »Wir malen Becca«, sagte Chloe.
    Debbie fragte: »Tatsächlich? Becca sieht aber schon ganz müde aus. Ihr könnt morgen weitermachen. Becca muss ins Bett, und ihr auch.«
    »Nein! Das geht nicht!«
    »Grandma!«
    »Kinder, schön brav sein.« Debbie und Tatiana Primavera tauschten Blicke aus, und man merkte ihnen an, dass die neue Situation ihre Pläne durchkreuzte.
    Becca sagte: »Ich kann noch ein bisschen bleiben. Und ich glaube, sie sind sowieso gleich fertig. Wie weit seid ihr? Noch zehn Minuten. In Ordnung?«
    »Zehn Minuten, Grandma!«, schrie Chloe.
    Debbie verzog zuerst das Gesicht und sagte dann: »Aber keine Minute länger.« Dann ging sie mit Tatiana Primavera in die Küche. Sie ließ Wasser laufen und klapperte mit Geschirr, was darauf schließen ließ, dass sie Kaffee kochte. Gleichzeitig flüsterten die beiden miteinander. Doch das war ein echtes Flüstern und nicht das, was Becca immer über die Luft zugetragen wurde.
    Dieses Flüstern konnte sie deutlich hören. Wenn die beiden normal gesprochen hätten, hätte sie wahrscheinlich gar nicht darauf geachtet. Aber das Flüstern ließ vermuten, dass es sich um ein Gespräch unter Erwachsenen handelte, und was immer Erwachsene zu besprechen hatten, konnte für sie wichtig sein. Also saß sie ruhig da und versuchte, so viel wie möglich von dem Gespräch aufzuschnappen.
    Es war Tatiana, die gerade sprach: »… und jetzt will Dave in die Schule kommen und sie suchen. Ich sage ihm immer wieder, dass es wahrscheinlich eine falsche Spur ist. Sicher war es irgendeine Schülerin, die nach dem Unfall nervös geworden ist und deshalb nicht dort geblieben ist, bis der Krankenwagen da war. Aber das glaubt er nicht. Er ist sicher, dass sie der Grund dafür ist, dass Derric im Wald war. Ich kann ihn einfach nicht vom Gegenteil überzeugen. Und dann hat er die Besitzerin von dem Handy ausfindig gemacht und mir den Namen gesagt …«
    »Bist du sicher, dass das der gleiche Name war, den du gehört hast?«, fragte Debbie skeptisch. »Das ist doch schließlich schon eine Weile her, oder?«
    »Ja, schon. Kurz nachdem sie gestorben ist. Aber ich hab den Namen behalten, weil ich eigentlich dachte, ich würde alle Freunde von Carol kennen. Sie hieß Laurel. Und von der hatte ich noch nie gehört.«
    Becca erstarrte. Jeder Muskel ihres Körpers spannte sich an.
    »Vielleicht war es ja Laura, und nicht Laurel«, schlug Debbie vor.
    »Nein, es war Laurel. Ich weiß genau, dass das der Name war«, sagte Tatiana. »Ich bin ganz sicher. Offenbar hat sie an dem Abend angerufen, als Carol zusammengebrochen ist, und deshalb ist Pete nicht ans Telefon gegangen. Aber sie hat eine Nachricht hinterlassen, und Pete hat sie mir vorgespielt, weil er sie so merkwürdig fand: ›Carol, hier ist Laurel. Ich wollte nur sichergehen, dass ihr beide euch gefunden habt. Und denk daran: Sie heißt nicht Hannah, klar?‹ Komisch, oder? Aber genau das hat sie gesagt. Und da der Name Laurel nicht sehr gängig ist, ist Dave davon überzeugt, dass das dieselbe Laurel Armstrong war, die er sucht. Deshalb will er jetzt …«
    »Fertig!«, schrie Josh in dem Moment. Er sprang auf und wedelte mit seinem Papier vor Beccas Gesicht herum.
    »Ich auch, ich auch, ich auch!«, rief Chloe. »Jetzt musst du entscheiden, wer gewonnen hat.«
    Das kam ihr gerade ziemlich ungelegen. Becca wollte viel lieber wissen, was Tatiana Primavera noch zu sagen hatte. Sie sah sich die Bilder an: Auf dem einen war Becca im Wald und las ein Buch, und auf dem anderen saß sie auf einem Sofa und las ein Buch. »Das ist ja toll! Ihr habt beide gewonnen. Super!«
    »Das gilt nicht!«, schrie Josh.
    »Du musst dich für eins entscheiden«, quengelte Chloe.
    »Aber ihr habt es beide richtig erraten«, sagte Becca. »Mein Lieblingsort ist überall dort, wo ich lesen kann. Also habt ihr beide gewonnen. Wir gehen am Samstag zu Sweet Mona’s , okay? Und ihr dürft euch was aussuchen. Aber jetzt packt eure Stifte wieder weg.«
    Das beschäftigte die beiden eine Weile. Becca konnte sich wieder der Küchentür nähern und hörte, wie Tatiana sagte: »Ich habe ihm gesagt, dass die Stimme auf Carols Anrufbeantworter nicht nach einem Mädchen klang. Aber er lässt sich nicht davon abbringen. Du kennst Dave ja. Er will sie unbedingt finden. Wenn Carol noch leben würde, könnte sie die Sache aufklären, aber so wie die Dinge stehen …«
    So wie die Dinge stehen,

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