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White Haven

White Haven

Titel: White Haven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leona Watts
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auf einen freien Platz in
der ersten Reihe und sie folgte der stillen Anweisung. Sie setzte
sich und lauschte dem Unterricht, der just in diesem Moment begann.
Kunstgeschichte war weniger nach ihrem Geschmack, aber es gehörte
zu ihrem Studium dazu. Als nächstes war der Zeichenkurs, den sie
auch gewählt hatte und sie sollten etwas aus dem Kopf heraus
zeichnen. Sydenia nahm einen Kohlestift und begann sich treiben zu
lassen. Es war der letzte Kurs an diesem Tag und man hatte dafür
drei Stunden anberaumt. Die Lehrerin schaute ihr gelegentlich über
die Schulter und schnalzte mit der Zunge. Es machte Sydenia
wahnsinnig, doch wollte sie sich als Erstsemester Studentin nicht
unbeliebt machen, weshalb sie es hinnahm. Der Kurs endete und ein
männlicher Student klopfte ihr auf die Schulter, weil sie noch
immer den Kohlestift in der Hand hielt und zeichnete.
»Hey
Süße, der Unterricht ist vorbei«, sagte er.
Sie
schaute verwirrt auf und sah ihn an.
»Danke«,
erwiderte sie und rang sich ein Lächeln ab.
»Nichts
für ungut«, grinste er und folgte den anderen Kommilitonen
nach draußen.
Sydenia sah auf ihre Zeichnung und ihr
stockte der Atem. Sie hatte ein Portrait von Hiram gezeichnet und das
bis ins kleinste Detail. Alles aus ihrer Erinnerung heraus. Sie
seufzte und brachte es der Kursleiterin.
»Das ist ein sehr
beeindruckendes Werk, Miss Malicious«, sagte Ms. Polacz. »Wer
ist das?«, fragte sie weiter.
Sydenia sah Hirams Portrait
an. »Das ist ein guter Freund«, antwortete sie.
»Sie
haben ein Auge fürs Detail. Man erkennt sogar die Abzeichen
dieses Mannes«, lobte Miss Polacz sie.
»Ich danke
Ihnen, aber es ist nicht das Beste, denke ich.«
»Jetzt
seien Sie nicht so bescheiden. Es ist großartig. Sie brauchen
diesen Kurs eigentlich nicht, wenn ich es so betrachte, aber eine
gute Note ist immer gut zum Ausgleich«, lobte Miss Polacz ihr
Können.
»Sie haben recht und ich würde den Kursus
ungern verlassen«, erwiderte Sydenia.
»Nun, dann freue
ich mich auf viele weitere Bilder dieser Qualität.«
Die
Frauen lächelten einander an und Sydenia verabschiedete sich.
    Ihr
Heimweg führte über den großen Campus, dessen Wege
von hohen Bäumen geziert waren. Insgesamt war das
Universitätsgelände sehr gepflegt und hatte seinen eigenen
Charme. Sydenia fischte das Com aus ihrer Tasche und wählte, mal
wieder, den Code von Hirams Firma.
    »White
Haven Shippings and More, hier ist Nolan Stone. Was kann ich für
Sie tun?«, fragte ein Mann, der Hiram zum Verwechseln ähnlich
sah.
»Guten Tag, mein Name ist …«, weiter kam
sie nicht, denn er fiel ihr ins Wort.
»Miss Malicious was
kann ich für Sie tun?«, erkundigte er sich.
»Ist
Hiram zu sprechen?«, fragte sie.
»Nein es tut mir
leid, mein Bruder ist noch immer auf Mission«, antwortete er.
»Kann ich ihm etwas ausrichten?«
»Ja, bitte
sagen Sie ihm doch, dass es mir gut geht und ich ihn gerne sprechen
würde, sobald er zurück ist«, erwiderte sie.
»Das
werde ich, versprochen«, er schenkte ihr ein breites Lächeln,
es war auch zum Dahinschmelzen, aber lange nicht so wundervoll
charmant wie Hirams.
»Ich danke Ihnen, Mr. Stone«,
sagte sie und beendete das Gespräch.
Es war schon der dritte
Anruf, den sie getätigt hatte, um Hiram zu sprechen und er hatte
sich immer noch nicht gemeldet.
Die Starlord konnte doch nicht
immer unter Funkstille laufen. Sydenia begann sich Sorgen zu machen
und fragte sich, ob er sich einfach nur verleugnen ließ. Ob sie
eine Nummer von vielen gewesen und ihm egal war. Mit düsteren
Gedanken ging sie nachhause und nahm sich vor ihn in der kommenden
Woche wieder anzurufen.
    ~
~ ~
    Vier
Monate waren vergangen seit ihrer Ankunft auf Circinus und ihr
Studium lief gut. Mittlerweile hatte sie sogar Freunde gefunden, doch
diese Freundschaften waren oberflächlich. Sie hatte mit ihren
Kommilitonen nur in der Uni Kontakt und das reichte ihr völlig
aus. Wenn sie nachmittags Zuhause war, beschränkte sie sich
darauf zu lernen und zu zeichnen, wenn es eine Hausaufgabe war. Der
heutige Tag war erfolgreich verlaufen. Sie hatte eine weitere gute
Note für ein Porträt bekommen und war gut gelaunt.
Nach
sechs, bisher, unbeantworteten Anrufen hatte sie es aufgegeben Hiram
zu erreichen, doch heute war ihr danach es wieder zu versuchen.
Sie
zückte ihr Com und setzte sich aufs Bett. Der Code war schnell
gewählt und sie hörte die Melodie der Mondscheinsonate. Sie
summte sie mit, als das Gespräch angenommen wurde. »White
Haven Shippings and More, mein

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