White Haven
von Blut. Nicht einmal ihr Eigenes konnte sie
sehen, ohne, dass ihr schlecht wurde. Seux drückte die Haut
zusammen und klebte die Wunde, dann bekam Hiram ein Pflaster und
einen kleinen Verband darauf.
»Morgen können Sie es
abnehmen und denken Sie daran, dass Sie die Hand in der nächsten
Viertelstunde schonen«, sagte Seux, nachdem er den Mundschutz
abgenommen hatte.
»Ich werde es berücksichtigen.
Vielen Dank«, erwiderte Hiram.
Die wankende Sydenia zog
ihren Kittel, Mundschutz und das Haarnetz aus. Hiram ging zur Tür
und warf ihr einen Blick zu, der sie veranlasste zu ihm zu gehen.
Gemeinsam verließen sie die Krankenstation und schlenderten zum
Aufzug zurück. Er stützte sie auf dem Weg, weil sie immer
noch wackelig auf den Beinen war. Sie löste sich von ihm.
»Warum sollte ich zusehen? Du hast gesehen, dass ich es
kaum ertragen konnte«, fragte sie leise, dabei klang sie
anklagend.
»Weil du dir klar machen musst, dass es für
mich bisher schmerzhafter war, als für dich«, antwortete
er.
Sie nickte bloß und sie verließen den Aufzug,
brachten die letzten Meter zu seinem Quartier hinter sich.
»Die
Ohrfeige hättest du dir sparen können«, sagte sie,
nachdem sie es betreten hatten, und klang noch immer vorwurfsvoll.
Hiram nahm auf dem Stuhl Platz.
»Ich wollte sie«, gab
er emotionslos zurück.
Sie kam vor ihn.
»Wie rum
soll ich?«, fragte sie, ohne ihn anzusehen.
»Ich
benutze wieder die rechte Hand«, antwortete er.
Sie setzte
an, um zu widersprechen. Die Viertelstunde war noch nicht herum und
der Knochenleim hatte seine Arbeit sicherlich noch nicht vollendet,
doch nach einem Räuspern von ihm, schloss sie den Mund wieder
und legte sich über seine Knie. Sie zog ihre Jogginghose und den
Slip herab, damit sie die Schläge auf den nackten Po bekommen
konnte. Acht standen noch aus und sie betete, dass sie schnell auf
sie eingingen. Die Haut brannte noch immer wie Feuer, weshalb sie
schon jetzt die Zähne zusammenbiss.
Hiram genoss den Anblick
ihres geröteten, geschundenen Hinterns und wieder zog es in
seinen Lenden. Oh diese Frau. Es erregte ihn umso mehr sie so zu
sehen, auch wenn sie immer ein heißer Anblick war. Sanft
streichelte er ihre Haut, bevor er wieder ausholte. Er traf sie
leichter als zuvor.
»Dreizehn«, sagte sie leise und
schloss die Augen.
Es folgte ein festerer Hieb. Ihr ganzer Körper
zuckte zusammen, als er sie getroffen hatte. »Vierzehn.«
Mit jedem Schlag legte er mehr an Kraft zu. Sydenia zählte
weiter mit. Sie fühlte sich wahnsinnig gedemütigt, doch
vielleicht war es auch gut ihre Grenzen von ihm aufgezeigt zu
bekommen. Sie wusste wirklich nicht, was sie davon halten sollte.
Nach dem zwanzigsten Hieb brannte auch Hirams Hand. Nach dem
fünfzehnten Treffer hatten die Tränen zu fließen
begonnen und ihr die Sicht genommen. Sie konnte einfach nicht mehr.
Als Hiram sie auf seinen Schoß setzte und ihren Kopf an seine
Schulter zog, durchfuhr sie erneut der Schmerz.
Sydenia japste
gequält, weil ihr Po so schmerzte, und zog ihren Kopf weg.
»Versuch es jetzt nicht mit Nähe gut zu machen«,
sagte sie leise und versuchte aufzustehen. Hiram gab sie noch nicht
frei. »Es war DEIN Fauxpas, nicht meiner«, erwiderte er
streng und ließ sie los.
Sie stand auf. Unsicher sah sie
ihn an.
»Es war nicht nur mein Fehler, aber danke, dass du
mir meine Grenzen aufgezeigt hast … Ich bin nur froh, dass es
keine Gerte war.«
»Aly habe ich ebenfalls in ihre
Schranken gewiesen«, meinte Hiram.
»Aber nicht so wie
mich«, empörte sie sich.
Er erhob sich, küsste
ihre Stirn und streichelte über ihren Rücken. Sydenia zog
ihre Hose hoch.
»Fass mich bitte nicht an«, bat sie
mit zitternder Stimme.
Sie hatte wirklich Angst vor ihm bekommen.
Er hob eine Augenbraue, doch ließ er nicht von ihr ab, sondern
hob seine Hand an ihre Wange und kraulte sie dort weiter. Sie wischte
seine Hand weg.
»Nein Hiram«, sagte sie fester.
Sie
wollte sich entfernen, aber irgendwas hielt sie bei ihm.
Ihr Kopf
schrie ‚ renn weg‘, doch ihr Herz ‚ bleib
bei ihm‘. Er berührte sie wieder am Rücken. »Du
willst also keine Nähe zu mir?«, fragte er gekränkt.
Er sah den Kampf förmlich, den sie mit sich ausfocht.
»Ich
weiß es nicht«, antwortete sie.
»Dann
entscheide ich jetzt für dich. Du wirst die Augen schließen«,
befahl er.
Sydenia blinzelte mehrmals, bevor sie die Lider
wirklich schloss. Er streichelte ihre Wange. »Ich weiß,
dass du es nicht verstehst, aber es ist wichtig, … das wir uns
jetzt nahe
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