Whitley Strieber
zerfleischt ihre Beute, weil aufgrund der Schmerzen Hormone in den Körper schießen, die das Fleisch schmackhafter ma- chen. Diese Vorgehensweise galt auch für ihre Spezies, und deswe- gen behandelten einige ihrer Artgenossen ihre Opfer besonders grau- sam.
Sie strich ihm schnurrend über den Kopf, drückte ihn sanft auf die Kissen herunter und öffnete mit flinken Händen seine Hose. Sie holte seinen Penis heraus, lächelte und nahm ihn kurz in den Mund. Dann erhob sie sich. Sie zog ihr blaues Seidenjackett aus, drehte sich einmal im Kreis und knöpfte langsam ihre Bluse auf. Er sah ihr konzentriert zu, ein leichtes Lächeln im Gesicht.
Sie ließ sich instinktiv in den Todestanz fallen, in wellenförmigen Be- wegungen die Arme hin und her wiegend und anmutig mit den Hüften kreisend. Mit jeder Drehung wurde ihr Körper härter und gespannter und immer bereiter. Während sie vor ihm tanzte, entledigte sie sich ih- rer restlichen Kleidung.
Sie stand nackt vor ihm, wie eine aufgezogene Sprungfeder, bereit, sich auf ihn zu stürzen. Er starrte sie verwundert an, denn sie war in der Tat äußerst blass, fast wie ein Gespenst. Ihre Haut schien glatt wie Glas und erinnerte eher an eine Statue als an ein Wesen aus Fleisch und Blut.
Gleich würde er herausfinden, dass sie zudem eiskalt war. Sie setzte sich neben ihn und gab ihm einen Kuss. Aber etwas stimmte nicht. Während sie ihn küsste, schob er seinen Penis in die Hose zurück. Es spielte keine Rolle, denn nun war sie selbst hochgradig erregt.
Dies war Teil ihres Wesens und machte den entscheidenden Unter- schied zu ihren Artgenossen aus: Menschen erregten sie. Sie mochte ihre Körper, ihren Geschmack und Geruch, ihr Aussehen, die Rundun- gen der Frauen und die frech aufragenden Penisse der Männer. Viel- leicht lag es daran, weil sie entdeckt hatte, dass sie mit Menschen Hö- hen der Lust erreichte, zu denen Hüter miteinander nicht kommen konnten. Sex zwischen verschiedenen Spezies war ein erstaunliches Aphrodisiakum, wenn man das nötige Geschick besaß.
Sie legte sich auf den kleinen Mann und schmiegte sich eng an ihn. Er schien mit sich zu ringen, schien einen inneren Kampf auszufech- ten. Sie griff ihm in die Hose, um herauszufinden, ob sie seinen Kon- flikt für ihn lösen konnte. Nach einigen flinken Handbewegungen war er bereit.
Der Mann war mit keinem großen Penis gesegnet, und wahrschein- lich fühlte er sich in ihrer Vagina seltsam verloren. Außerdem musste er die Kälte bemerken. Sie hörte, wie ein leiser, erstaunter Aufschrei seiner Kehle entfleuchte. Er spürte, dass irgendetwas nicht stimmte. »Ja, Baby«, gurrte sie, »mach weiter, alles ist gut.«
Er begann zu stöhnen. Er wollte sich unter ihr hervorwinden. Sie war natürlich viel schwerer, als sie aussah. Sie zog ihre Scheidenmuskeln, die sie perfekt kontrollieren konnte, zusammen. Als sie begann, die Muskeln rhythmisch zu öffnen und zu schließen, schrie er vor Lust auf. Wahrscheinlich hatte er so etwas noch nie erlebt, selbst nicht in Asien. Ihr Mund lag an seinem Hals, der betäubende Schleim floss über seine Poren. Ihre scharfen Zähne drangen so leicht in die Haut ein, dass er es vermutlich gar nicht bemerkte. Als sie auf die Venenwand traf, spürte sie einen leichten Widerstand. Sie stieß ihr Becken heftig gegen seine Lenden, während sie alle Luft aus den Lungen presste und sich darauf vorbereitete, ihm mit erbarmungsloser Kraft den Le- benssaft aus dem Leib zu saugen.
Seine Muskeln leisteten Schwerstarbeit; er wand sich, warf sich hin und her. Er empfand Schmerz und Lust zugleich. Er verzog das Ge- sicht, die Augen fest geschlossen.
Sie machte eine Weile so weiter, erst mit schnellen Bewegungen, dann mit langsamen, brachte ihn fast zum Höhepunkt und hörte plötz- lich wieder auf. Sie hielt ihren Mund weit geöffnet über der Bisswunde, ließ das Blut heraussickern und kostete einige Tropfen. Himmlisch. Als er sich wegen des inzwischen deutlich spürbaren Schmerzes in seinem Hals immer heftiger hin und her warf, drückte sie seine Arme
auf das Bett und schlang ihre Beine um seine. Ihre Kraft war so groß, dass es menschlichen Liebhabern manchmal so vorkam, als wären sie in einem eisernen Schraubstock gefangen. Zumindest hatten sie es ihr so beschrieben.
Für seinen Penis fühlte es sich hingegen so an, als würden ihn tau- send winzige Finger massieren. Einer ihrer Liebhaber hatte es das göttlichste Gefühl genannt, das er je empfunden hatte. Er hatte darum gebettelt,
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