Whitney Houston - Die Biografie
wollte natürlich auch die ganze Welt etwas über ihr Liebesleben erfahren. Wenn man ihr selbst Glauben schenkte, dann gehörte ihre ganze Liebe damals allein dem Türkisch-Angorakater Misti Blue, der als einziges anderes Wesen die Wohnung mit ihr teilte. Sie erklärte: „Er ist im Augenblick der einzige Mann in meinem Leben.“ Und sie fügte hinzu: „Ich habe jetzt gerade gar nicht die Zeit, die man braucht, um eine Beziehung so zu pflegen, wie ich das von mir selbst erwarten würde, und ich würde nie versuchen, etwas anzufangen, wenn mir diese Zeit fehlt. Davon abgesehen würde ich mir dauernd Sorgen darüber machen, was er denkt, wenn ich weg bin. Meine Zeit geht so sehr für mich drauf, dass es sehr selbstsüchtig wäre, wenn ich etwas mit jemandem anfinge, bloß um dann zu sagen: ‚Hey, jetzt muss ich weg!‘“
Nach ihrer Familienplanung gefragt, erklärte sie: „Ich würde sehr gern Kinder haben, und ich weiß, dass ich eines Tages auch Karriere und Ehe verbinden kann, aber ich glaube, noch habe ich nicht die nötige Erfahrung dazu.“
Dennoch kursierten im Musikgeschäft bereits erste Gerüchte, der wahre Grund, weshalb es keinen Mann in ihrem Leben gab, läge darin, dass sie sich überhaupt nicht für Männer interessierte. Man erzählte sich von nächtlichen Partys, bei denen nur Frauen zugegen waren, und angeblich hatte sie auch verlangt, dass ihre Limousinen einzig und allein von Frauen chauffiert würden.
Doch momentan konzentrierte sie sich hauptsächlich auf ihre Karriere und erklärte: „Es gibt noch so viel, was ich erreichen möchte, und so viele talentierte Menschen, mit denen ich arbeiten möchte. Eines Tages würde ich zum Beispiel gern eine Gospel-Platte machen und zusammen mit meiner Mutter und Dionne am Mikrofon stehen.“
Bei den Live-Auftritten fand sie erst allmählich ihren eigenen Stil. Über ihre Konzerte sagte sie: „Ich glaube nicht, dass man von mir eine bestimmte Vorstellung hat. Bei jeder Show kann ich spüren, dass es im Publikum Leute gibt, die sich fragen: ‚Wer ist dieses dünne Mädchen mit den dünnen Beinen, die so mächtige Töne von sich gibt?‘“
Nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums sagte der Perkussionist Bashiri Johnson über Whitney: „Sie ist sehr konzentriert, und sie hat etwas von einer Katze – von einem Panther. Ein Panther greift nur dann an, wenn er nicht anders kann, aber dann schlägt er ausgesprochen kraftvoll zu. So ist es auch mit ihr. Sie hat so viel Kraft und ist so beeindruckend, aber sie hält das alles gut unter Verschluss. Sie hat sich ganz unter Kontrolle. Whitneys familiärer Background ist der Grund dafür, dass sie sich so professionell und aufrecht gibt.“
Über die Art, wie Whitney die ersten Erfolge wegsteckte, sagte Bashiri: „Sie macht das sehr gut und lässt sich nicht von den Ereignissen überrollen. Sie macht den Eindruck, als hätte sie alles im Griff. Sie sorgt beispielsweise dafür, dass sie genug Ruhe bekommt und achtet auf ihre Gesundheit. Sie hat im Gegensatz zu vielen anderen Musikern keine Laster, und daher kann sie gut auf sich aufpassen. Ihre Gesundheit ist ihr sehr wichtig. Ihr Terminplan ist manchmal vielleicht etwas hektisch, aber sie wird lernen, es langsamer angehen zu lassen.“
Als das zweite Album erschien, bewegte sie sich allerdings schon in Überschallgeschwindigkeit. Die Aufnahmesessions für die neue Platte hatten bereits begonnen. Es dauerte nicht lange, bis sie die Belastungen zu spüren begann, die sich durch den schnellen Ruhm ergaben.
W hitneyHoustons Weg blieb auch 1987 von Auszeichnungen und Ehrungen gepflastert. Man beglückwünschte sie zu den großen Erfolgen in den Charts, im Fernsehen, im Radio. Am 26. Januar räumte sie bei den American Music Awards mächtig ab: Sie sicherte sich die Preise in den Kategorien „Beliebteste Pop/Rock-Sängerin“, „Beste Pop/Rock-LP einer Solokünstlerin“ ( Whitney Houston ), „Beliebteste Soul/R&B-Sängerin“ und „Beliebtestes Soul/R&B-Video einer Sängerin“. Außerdem kürte der Rolling Stone ihr Debütalbum zum besten Album des Jahres.
Am 24. Februar 1987 trug Whitney ihren Hit „Greatest Love Of All“ bei der 29. Grammy-Verleihung vor, die im Shrine Auditorium in Los Angeles stattfand. Im April trat sie in der Schweiz beim renommierten Montreux Jazz Festival auf. Die Arbeiten an ihrem zweiten Album waren währenddessen schon fast abgeschlossen.
Wie Whitney selbst erzählte, waren die Aufnahmen wesentlich leichter und
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