Whitney Houston - Die Biografie
Hebräer, einer Gruppe, die in der südisraelischen Stadt Dimona lebt. Es handelt sich um eine Sekte amerikanischer Auswanderer, die behaupten, die Abkömmlinge eines verlorenen Stammes Israels zu sein. Allerdings werden sie von den Israelis weder als Juden noch als Bürger ihres Landes anerkannt. Sie glauben auch an Polygamie und daran, Kinder mit verschiedenen Frauen zu zeugen – etwas, das Bobby Brown sicherlich entgegen kam. Es kursierte das Gerücht, dass Whitney und Bobby in einem Weihnachtsspecial des amerikanischen Senders HBO auftreten sollten und nun Hilfe bei den Schwarzen Hebräern suchten, um von ihrer Drogensucht loszukommen.
Allerdings gestaltete sich diese Israel-Reise recht bizarr. Der israelische Premierminister Ariel Scharon empfing Whitney und Bobby in seinem Haus, als seien die beiden so oft Festgenommenen respektable Botschafter der USA. „Willkommen in Jerusalem“, begrüßte Scharon die Browns. Der National Enquirer zeigte Fotos, auf denen sie in einem Anfall von Spiritualität in das Wasser des Jordan tauchten und dabei aussahen wie zwei nasse Katzen.
Am Montag, den 26. Mai 2003, erklärte Houston der Presse im israelischen Urlaubsort Eilat, dass all dies Teil eines „spirituellen Rückzugs“ sei. Allerdings konnte man sich eher vorstellen, dass die beiden lediglich ein mögliches Exil auskundschafteten, falls die amerikanischen Behörden damit Ernst machen sollten, ihnen das Sorgerecht für Bobbi Kristina zu entziehen. In den Staaten sah es nicht gut für sie aus. Vielleicht war es ja wirklich an der Zeit, das Land zu verlassen.
Mögliche Pläne dieser Art wurden jedoch vereitelt, als Whitney und Bobby in die USA zurückkehrten. Am 22. August 2003 wurde Bobby Brown in der Nähe von Atlanta festgenommen, als er gerade in einem Restaurant in Alphetta, Georgia mit Whitney beim Abendessen saß. Der Grund war erneut die Verletzung der Bewährungsauflagen von DeKalb County. Wieder einmal durfte er sich die Zellen des dortigen Gefängnisses von innen betrachten.
Die Presse war Whitney gegenüber längst alles andere als wohlwollend eingestellt, und Bobby wurde von den Medien geradezu verabscheut. Das britische Magazin Night And Day verstieg sich sogar zu dem Kommentar: „Bobby Brown, einige Jahre jünger als Whitney und wegen seiner Fähigkeit bei der Zeugung illegitimer Nachkommen scherzhaft auch ‚Samenbank‘ genannt, war und ist ein professioneller Bad Boy, der sich inzwischen öfter in der Betty Ford Klinik aufhält als in den Charts.“
Am 18. November erschien mit One Wish: The Holiday Album Whitneys geplante Weihnachtsplatte. Statt ihr ein völlig neues Publikum für ihre Musik zu erschließen, wurde dieses Album kommerziell gesehen ein noch größeres Desaster als Just Whitney im Vorjahr. Inzwischen erzählte man sich längst nicht mehr hinter vorgehaltener Hand, dass Whitney ein Drogenproblem habe, es galt als Tatsache. Dabei war die Platte an sich eine gute Idee: Whitney konnte sich hier blitzsauber und festlich präsentieren. Allerdings reichte es nicht, sich für das Cover in weihnachtlichem Schneegestöber fotografieren zu lassen, um den Schaden zu vertuschen, den sie inzwischen genommen hatte. Letztlich wurde diese Platte nur noch vom harten Kern ihrer Fans gekauft.
Das größte Problem lag vermutlich in der Stimme der Diva, die nun tiefer und heiserer klang. „Oh, Holy Night“ und „I’ll Be Home For Christmas“ zeigen leider nur zu deutlich, wie sehr Whitney ihre Stimmbänder seit 1996 ruiniert hatte. Gerade in „Oh, Holy Night“ gab es eine verräterische Stelle, in der sie eine hohe Note, wie sie früher zu ihren typischen Erkennungsmerkmalen gehört hatte, lieber gegen einen Ton tauschte, der im Baritonbereich lag. Eine besinnliche Weihnachtsstimmung verbreitete sie so nicht.
Dass man zwei Titel aus dem Soundtrack The Preacher’s Wife am Schluss des Albums hinzugefügt hatte – „Who Would Imagine A King“ und „Joy To The World“ – machte die Sache nur noch schlimmer. Natürlich waren beides wunderbare Songs, aber sie sorgten dafür, dass der Kontrast zwischen dem, wozu sie einst in der Lage gewesen war, und dem, wie sie inzwischen klang, noch stärker zu Tage trat. Wie hatte sich ihre Stimme in den vergangenen sieben Jahren verändert! Trotz einiger sehr schöner Arrangements wurde One Wish: The Holiday Album daher kein großartiges, sondern lediglich ein ordentliches Werk.
Die Musikkritiker waren alles andere als begeistert. Der Rolling Stone
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