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Wicked - Die Hexen von Oz

Wicked - Die Hexen von Oz

Titel: Wicked - Die Hexen von Oz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Maguire
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wahr?« Die Rektorin fasste ihr Tuch und legte Galinda sanft die Hand auf die Schulter. Galinda erschauerte und war sicher, dass Madame Akaber es spürte, doch diese ließ sich nichts anmerken. »Aber sehen Sie, mein Gebrauch von ›Schwesterlichkeit‹ – wie ironisch. Sehr witzig. Wobei man natürlich auf lange Sicht, wenn der Bezugsrahmen weit genug ist, überhaupt nichts sagen oder tun kann, was letztlich nicht ironisch ist.« Sie drückte Galindas Schulterblatt, als ob es ein Fahrradlenker wäre, beinahe fester, als es sich für eine Frau schickte. »Wir können nur hoffen – ha, ha –, dass die Schwester ein paar Schleier mitbringt. Aber das ist noch ein Jahr hin. Bis dahin haben wir Zeit. Denken Sie über die Zauberei nach, ja? Im Ernst. Und jetzt gute Nacht.«
    Während Galinda langsam zu ihrem Zimmer zurückging, fragte sie sich, womit Elphabas Schwester die boshafte Bemerkung über Schleier verdient haben mochte. Sie hätte gern Elphaba gefragt. Aber sie wusste nicht, wie sie das anstellen sollte. Sie traute sich nicht.

Boq
    1
    Â»Nun komm schon«, sagten die Jungen. »Komm!« Sie lehnten im Eingangsbogen zu Boqs Stube, vor dem Schein der Öllampe im Studierzimmer nur als amorpher Menschenklumpen wahrzunehmen. »Die Bücher hängen uns zum Hals raus. Komm mit!«
    Â»Geht nicht«, sagte Boq. »Ich bin in Bewässerungstheorie hintendran.«
    Â»Vergiss deine Bewässerungstheorie – die Kneipe ruft«, sagte der athletische gillikinesische Bursche, der Avaric hieß. »Es ist zu spät, jetzt noch die Noten zu verbessern. Die Prüfungen sind so gut wie vorbei und die Prüfer selbst angedudelt.«
    Â»Es ist nicht wegen der Noten«, sagte Boq. »Ich verstehe es einfach noch nicht.«
    Â»Wir ziehen in die Kneipe, wir ziehen in die Kneipe!«, sangen ein paar Jungen, die anscheinend schon nicht mehr ganz nüchtern waren. »Vergesst Boq, das Bier wartet, und es ist schon lange ausgegoren!«  
    Â»Na schön, in welche Kneipe geht ihr? Vielleicht komme ich in einer Stunde nach«, sagte Boq und nahm wieder eine entschlossene Lernhaltung ein, ohne die Füße auf die Fußbank zu stellen, da dies, wie er wusste, seine Kommilitonen dazu anstacheln konnte, ihn auf ihre Schultern zu setzen und einfach zu ihrer Sause mitzuschleppen. Seine kleine Statur schien solche Übergriffe herauszufordern. Wenn er die Füße ganz auf den Boden setzte, sah er fester verwurzelt aus, dachte er.
    Â»In den Wilden Eber«, sagte Avaric. »Da tritt eine neue Hexe auf. Angeblich eine heiße Nummer. Sie ist eine kumbrische Hexe.«
    Â»Aha«, sagte Boq ohne große Begeisterung. »Dann zieht mal los, einen guten Platz ergattern. Ich komme nach, wenn ich so weit bin.«
    Die Jungen trotteten ab, wobei sie noch an den Türen anderer Freunde rüttelten und im Vorbeigehen die Porträts ehemaliger Studenten schiefrückten, aus denen inzwischen honorige Förderer geworden waren. Avaric blieb noch einen Moment im Bogen stehen. »Wir könnten auch die Banausen sausenlassen und uns in ausgewählter Runde in den Philosophischen Club begeben«, sagte er lockend. »Zu späterer Stunde, meine ich. Es ist schließlich Wochenende.«
    Â»Ach, Avaric, nimm lieber eine kalte Dusche«, sagte Boq.
    Â»Du hast zugegeben, dass es dich interessiert. Doch, das hast du. Warum sich nicht zum Ende des Semesters was Besonderes gönnen?«
    Â»Ich bereue, dass ich das je gesagt habe. Der Tod interessiert mich auch, aber mit genaueren Nachforschungen lasse ich mir lieber Zeit, vielen Dank. Zieh Leine, Avaric! Sieh zu, dass du deine Freunde einholst. Viel Spaß bei den kumbrischen Possen, wobei ich vermute, dass man euch einen Bären aufgebunden hat. Kumbrische Hexen gibt es schon seit Jahrhunderten nicht mehr. Falls es sie überhaupt je gegeben hat.«
    Avaric schlug den Kragen seines Jacketts um. Die Unterseite war mit dunkelrotem Samt gefüttert. An seinem sauber rasierten Hals nahm sich das Futter wie ein Adelsband aus. Nicht zum ersten Mal stellte Boq zwischen sich und dem schmucken Avaric Vergleiche an, bei denen er den Kürzeren zog. »Was ist, Avaric?«, sagte er, von sich selbst genauso genervt wie von seinem Freund.
    Â»Irgendwas ist mit dir«, sagte Avaric. »Ich bin nicht ganz blind. Was ist los?«
    Â»Gar nichts ist los.«
    Â»Sag mir, ich soll

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