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Wicked - Die Hexen von Oz

Wicked - Die Hexen von Oz

Titel: Wicked - Die Hexen von Oz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Maguire
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sehr gut die Nase über den Unionismus rümpfen, wenn der Namenlose Gott dir eine Nase zum Rümpfen gegeben hat. Sehr witzig, nicht wahr, Glinda? Kindisch.« Sie schnaubte förmlich vor Wut.
    Â»Vater ist nicht hier«, wiederholte Elphaba in einem Ton, der fast schon entschuldigend klang. »Du musst dich nicht beeilen, seine Obsessionen öffentlich zu verteidigen.«
    Â»Was du seine Obsessionen nennst, sind meine Glaubensartikel«, erklärte ihre Schwester mit eisiger Klarheit.
    Â»Na, für eine Anfängerin zauberst du gar nicht so schlecht«, wandte Elphaba sich an Glinda. »Das war eine ziemlich ordentliche Schweinerei, die du da aus meiner Stulle gemacht hast.«
    Â»Danke«, sagte Glinda. »Ich wollte dich nicht damit vollspritzen. Aber ich werde langsam besser, nicht wahr? Und das in der Öffentlichkeit.«
    Â»Eine nichtige Spielerei«, sagte Nessarose. »Genau das hat Vater an der Zauberei verurteilt. Der Reiz liegt rein an der Oberfläche.«
    Â»Ganz meiner Meinung, es schmeckt immer noch nach Oliven«, sagte Elphaba. Sie fischte ein schwarzes Olivenklümpchen aus ihrem Ärmel und hielt es ihrer Schwester mit der Fingerspitze hin. »Mal probieren, Nessa?«
    Doch Nessarose wandte das Gesicht ab und versank in stillem Gebet.
    3
    Ein paar Tage später gelang es Boq, in der Pause ihrer gemeinsamen biowissenschaftlichen Vorlesung Elphabas Blick zu erhaschen, und sie trafen sich in einer Nische des Hauptgangs. »Was hältst du von diesem neuen Doktor Nikidik?«, fragte er.
    Â»Es fällt mir schwer, ihm zuzuhören«, antwortete sie, »aber wohl deswegen, weil ich immer noch Doktor Dillamond hören möchte und nicht glauben kann, dass er nicht mehr ist.« Auf ihrem Gesicht erschien ein Ausdruck grauer Ergebung in etwas Undenkbares.
    Â»Das ist eine der Sachen, die mich interessieren«, sagte er. »Du hast mir so viel von Doktor Dillamonds Durchbruch erzählt. Weißt du, ob sein Labor schon geräumt worden ist? Vielleicht gibt es dort noch etwas, das die Suche lohnen würde. Er hat dir doch seine Ergebnisse diktiert, könnten diese Aufzeichnungen nicht die Grundlage für eine Hypothese sein oder wenigstens für weitere Untersuchungen?«
    Sie sah ihn mit fester Miene an. »Denkst du, darauf wäre ich nicht längst gekommen?«, fragte sie. »Selbstverständlich habe ich dort noch am selben Tag herumgestöbert, an dem seine Leiche gefunden wurde. Bevor irgendjemand die Tür mit Vorhängeschlössern und Bindezaubern verschließen konnte. Boq, hältst du mich für einen Schwachkopf?«
    Â»Nein, ich halte dich nicht für einen Schwachkopf, also erzähl mir, was du entdeckt hast.«
    Â»Die Aufzeichnungen sind gut versteckt«, sagte sie, »und obwohl meine Fachkenntnis große Lücken hat, arbeite ich sie alleine durch.«
    Â»Heißt das, du willst sie mir nicht zeigen?« Er war betroffen.
    Â»Das Thema hat dich nie sonderlich interessiert«, sagte sie. »Außerdem, wozu soll das gut sein, solange nichts bewiesen werden kann. Ich glaube, dass Doktor Dillamond noch keine endgültige Klarheit hatte.«
    Â»Ich bin ein Munchkin«, erklärte er stolz. »Hör zu, Elphie, du hast mich so ziemlich überzeugt, was die Absichten des Zauberers betrifft. Dass er die Tiere wieder auf dem Land einpferchen will, damit die unzufriedenen Munchkinbauern den Eindruck erhalten, er tue etwas für sie. Damit sie als Zwangsarbeiter sinnlose neue Brunnen bohren. Es ist abscheulich. Aber das betrifft Wederhartung und die Dörfer, die mich hergeschickt haben. Ich habe das Recht zu erfahren, was du weißt. Vielleicht können wir gemeinsam dahinterkommen, uns für einen politischen Umschwung einsetzen.«
    Â»Du hast zu viel zu verlieren«, sagte sie. »Ich werde das alleine durchziehen.«
    Â»Was wirst du durchziehen?«
    Sie schüttelte nur den Kopf. »Je weniger du weißt, umso besser, und zwar um deinetwillen. Wer Doktor Dillamond umgebracht hat, will nicht, dass seine Ergebnisse an die Öffentlichkeit gelangen. Was für eine Freundin wäre ich, wenn ich dich dieser Gefahr aussetzen würde?«
    Â»Was für ein Freund wäre ich, wenn ich nicht darauf bestehen würde?«, versetzte er.
    Doch sie gab nicht nach. Während des restlichen Seminars saß er neben ihr und steckte ihr kleine Zettel zu, doch sie ignorierte alle. Später

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