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Wickelkontakt - Roman

Titel: Wickelkontakt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katri Dietz
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kamen meist selbst aus verschiedenen Medienbereichen.
    Jonas sah starr gerade aus, ich umklammerte Monas Hand und warf ihr bedeutungsvolle Blicke zu, die hießen: » Hier läuft nicht alles optimal«, aber das hatte sie ja schon mitbekommen.
    » Was heißt Ehe?«, legte Herr Pitzek los. » Ehe bedeutet, sich gegenseitig zu ehren, zu respektieren und vor allem, einander zu vertrauen.« (Hier wurde mir heiß, weil ich Jonas, zumindest aus seiner Sicht der Dinge, schamlos hintergangen hatte). » Ehe heißt, aufrichtig zu sein, sich dem anderen anvertrauen zu können, egal, was auch kommen mag. Vertrauen und Liebe sollten die Grundlage jeder Eheschließung darstellen, denn das ist das Wichtigste, wenn man den Schritt wagt, der einen mit einem geliebten Menschen für immer verbinden soll…«
    Ich hörte nicht mehr hin, da mir von der ganzen Aufregung auf einmal furchtbar übel wurde. Mein Magen rumorte, und ich zwang mich, es zu ignorieren. Ich tastete nach Jonas’ Hand, um mich zu vergewissern, dass er mich trotz allem liebte, aber er entzog sie mir. Auweia, konnte der finster gucken! So kannte ich ihn gar nicht. Ob er mich jetzt wohl überhaupt noch heiraten wollte? Oder fühlte er sich so schlimm hintergangen, dass er gleich Nein statt Ja sagte?
    Während Herr Pitzek redete und redete, beschloss ich, ihn einfach vorher zu fragen. Unter uns sozusagen. Ich hielt es nämlich nicht mehr aus.
    » Willst du noch?«, flüsterte ich leise zu ihm rüber. Er schaute mich ganz verdutzt an, sagte aber nichts.
    » Schatz, was ist, willst du mich noch heiraten?«, fragte ich wieder so leise wie möglich, und er schüttelte den Kopf! Ich war fassungslos. Was meinte er damit? Dass er mich nicht verstanden hatte? Dass wir später darüber reden würden? Ich wollte nun gerade noch einmal ansetzen, als der Standesbeamte uns unterbrach.
    » Wenn ich jetzt den Trauzeugen um die Ringe bitten dürfte?« Ole kramte die Ringe hervor, wir standen alle auf, und ich war noch nie in meinem Leben so aufgeregt gewesen. Fast hätte ich mich wirklich übergeben, aber das hob ich mir für später auf. Wie viel später, das ließ ich das Universum entscheiden. Es sollte sich recht schnell entscheiden:
    » Wollen Sie, Sophie Sonnenberg, Jonas Ahorn aus freien Stücken heiraten und ihm treu bleiben, ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, so antworten Sie mit Ja!«
    Als ich » Ja!« piepste, hörte ich daraufhin meine Mutter laut aufschluchzen. Na, von wem ich die Heul-Gene hatte, war wohl klar.
    Der Kameramann kam nun immer näher, und meine Körpertemperatur sank auf gefühlte fünfundzwanzig Grad. Mir brach überall der Schweiß aus. DAS war bestimmt keine schöne Aufnahme.
    » Und wollen Sie, Jonas Ahorn, Sophie Sonnenberg aus freien Stücken heiraten und ihr treu bleiben, sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, so antworten Sie bitte ebenfalls mit Ja!«
    Jonas sah mich lange an. Und sagte nichts. Die Spannung stieg, alle warteten darauf, dass er doch bitte endlich Ja sagte! So ein kurzes Wort, das konnte doch nicht so schwer sein! Dann wandte er sich an den Standesbeamten und sagte laut: » Ich möchte mit Sophie unter vier Augen sprechen!«
    Ich konnte es kaum glauben. Er nickte mir zu, ihm nachzukommen und ging auf die Tür des Trauzimmers zu. Alle Gäste fingen nervös an zu murmeln, Jonas hielt den Kameramann kurz fest und flüsterte ihm etwas zu, und ich trat ihm hinterher auf den Gang hinaus; dabei warf ich den Gästen entschuldigende Blicke zu. Meine Schleppe blieb fast in der Tür stecken, aber dann stand ich endlich samt Kleid im Flur des Rathauses. Verdattert, verletzt und ziemlich verzweifelt sah ich meinen Schatz an.
    Was war denn hier bloß los?
    » Ich möchte dir gerne etwas sagen«, fing er an. Mir sank das Herz in die Füße, und dann schnellte es wieder an seinen Platz, wie am Bungee-Seil.
    » Ich liebe dich sehr, meine Sophie«, sagte er ruhig und drückte meine Hand. Ui, meine Sophie, sagte er immer, wenn es ernst wurde. Tränen traten mir in die Augen, und ich schluckte verkrampft den dicken Kloß in meinem Hals hinunter. » Aber, Süße, ich möchte nie, nie wieder so eine Überraschung erleben wie mit dieser Fernsehgeschichte!«
    Ich nickte nur; da konnte ich ihn doch sehr gut verstehen. » Es tut mir leid«, flüsterte ich. Er schien das kaum zu hören.
    Ohne auf meine Entschuldigung einzugehen, fuhr er fort: » Weil ich dich liebe, sage ich heute Ja. Ja zu dir und Ja zu einem gemeinsamen

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