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Wider die Unendlichkeit

Wider die Unendlichkeit

Titel: Wider die Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Stickstoff und Kohlenstoff. Die Asteroiden waren reich an Metallen, hatten aber nur wenige Brocken kohlenstoffhaltigen Chondrits, aus denen die einfachen Verbindungen für die Entstehung von Leben hervorgingen. Diese lieferte Ganymed und ebenso Nahrungsmittel, transportiert in riesigen Robotfrachtern auf Umlaufbahnen, die minimale Energie erforderten. Die Siedlungen schmolzen Eis, teilten es in verwendbare Flüssigkeiten auf und züchteten Nahrungsmittel, alles im Austausch gegen industrielle Produkte von den Asteroiden. Außerdem unterstützten sie die Labors und Außenposten rund um Jupiter und Saturn. Die Arbeit häufte sich stets an, es gab Dringlichkeitseinsätze und lange Stunden, und Manuel war jetzt in einem Alter, in dem er die vollen Stunden eines Mannes arbeiten mußte, auch wenn er noch nicht die Kräfte eines Erwachsenen besaß. Er lernte Röhrenmontage und thermonukleare Hydro-Installation und arbeitete direkt hinter den Konstruktionsteams, wenn diese die neuen Dunstkuppel hochzogen. Es blieb wenig Zeit, um Roller zu schießen, vor allem, seit die Dinger lernten, den Menschen auszuweichen und deshalb seltener in der Nähe der Siedlungen gesichtet wurden. Der ständige Protonenschauer sorgte für eine hohe Mutationsrate. Die Steinfresser begannen große, entzündete Warzen aufzuweisen, und einige fingen an, die Sprungesel zu reißen. Sie entwickelten eine chemische Sucht nach dem zähen Sprungeselfleisch und richteten einiges Unheil in der sorgsam ausbalancierten und immer noch experimentellen Biosphäre an.
    Über ein Jahr nach seiner ersten Teilnahme kam der Junge wieder dazu, zu einer Ausmerzoperation hinauszuziehen.
    Petrowitsch und Major Sánchez führten zwei getrennte Gruppen, und sie verbrachten einen guten Teil ihrer Zeit damit, an einem provisorischen Metalltisch zu sitzen, Karten zu spielen und darüber zu diskutieren, welches Gelände am nächsten Tag bejagt werden sollte. Manuel wurde bewußt, daß es ihre Streitereien – ein Austausch von Beleidigungen und abgegriffenen politischen Klischees – waren, die sie zusammenhielten, und daß sie trotz der gelegentlichen Wutausbrüche gute Freunde waren. Der Colonel lächelte nur, wenn ihre Auseinandersetzungen plötzlich aufflammten. Petrowitsch hatte einen Bauch angesetzt, die Art von Wölbung, die an einem muskulösen Mann fast wie eine weitere Quelle der Kraft erscheint und sich jetzt über seinem Gürtel beulte. Major Sánchez riß seine Witze darüber, und die beiden Männer gaben sich mit Leidenschaft dem Ziel hin, den anderen bei Fußmärschen oder der Abschußquote auszustechen. Aus Installateurlasern hatten sie sich ein paar Pistolen gefertigt, und bei der Jagd zogen sie gemeinsam auf eigene Faust los, um Roller oder Felskauer-Muties aufzuspüren und niederzustrecken, nachdem sie auf ihr Ergebnis gewettet hatten.
    Manuel war froh, daß sie dadurch beschäftigt waren, denn er wollte wenig mit den Gruppen zu tun haben, die den Steinkauern nachstellten. Er hatte seine eigenen Vorstellungen, und die Jagdgruppen machten zuviel Lärm, schlugen angesichts des freien Lebens unter dem leeren, schwarzen Himmel und von der Arbeit entbunden über die Stränge. Sie erwischten nur deshalb eine passable Anzahl von Felskauern, weil die einfältigen Dinger kaum hören konnten und nur wegrannten, wenn sie das metallische Schaben und Kratzen von Stiefeln auf Felsgestein wahrnahmen. Er sagte dem Colonel und Petrowitsch, daß er lieber den Rollern nachstellen würde. In diesem Jahr gab es weit weniger von ihnen. Tödliche Mutationen hatte viele hinweggerafft, wie Bio vorausgesagt hatte, und im Ablaufwasser war weniger Ammoniak. Hinter Bios Plan stand die Theorie, daß Atmosphäre und Eisfelder sich schneller veränderten, als es die Anpassung der Roller, Kraucher und Felskauer nachvollziehen konnte. Sie waren zeitweilige, sich selbst liquidierende Rassen, entworfen für Übergangsaufgaben. Die sich verändernde Atmosphäre und die durch den Treibhauseffekt steigende Temperatur würde sie auslöschen, bevor sie ein Problem werden könnten. Das letzte Stadium, wenn die Atmosphäre sich zu einer sauerstoffhaltigen veränderte, würde die gesamte Biotafel säubern und Raum lassen für neue Rassen, erdähnliche, die aber in der Lage wären, die niedrigen Temperaturen zu ertragen. Dann würde der gesamte Mond landwirtschaftlich genutzt werden, mit einer künstlich herangezogenen Fauna, die hoher Strahlung und anderen Bedrohungen zu widerstehen vermochte.
    Der

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