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Widersacher-Zyklus 01 - Das Kastell

Widersacher-Zyklus 01 - Das Kastell

Titel: Widersacher-Zyklus 01 - Das Kastell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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dieser Absichtserklärung begriff.
    »Was hast du gesagt?« stieß er fassungslos hervor.
    »Dieser Hitler – wenn ich meine volle Kraft zurückgewonnen habe, trinke ich sein Blut.«
    Der alte Mann hatte das Gefühl, als sei er den ganzen Tag am Grunde eines tiefen Meeres festgehalten worden. Molasars letzte Bemerkung hatte ihn befreit, und endlich tauchte er wieder auf und schnappte nach Luft. Doch er spürte, daß er nach wie vor Gefahr lief, unter die Wasseroberfläche zurückzusinken.
    »Aber das ist … unmöglich! Er wird gut geschützt! Und er befindet sich in Berlin!«
    Molasar kam ins Licht zurück. Er lächelte und zeigte dabei seine langen, gelben Zähne.
    »Herrn Hitlers Schutz kann nicht wirkungsvoller sein als die von den deutschen Soldaten in meinem Heim ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen. Ganz gleich, hinter wie vielen Türen und Mauern er sich verbirgt: Wenn ich wieder ganz bei Kräften bin, hindert mich nichts daran, ihn umzubringen.«
    Cuza starrte aus weit aufgerissenen Augen den Untoten an. Molasar bot ihm Hoffnung an – mehr Hoffnung, als er sich erträumt hatte. »Wie lange dauert das? Wann kannst du dich auf den Weg nach Berlin machen?«
    »Morgen nacht werde ich bereit sein. Ich bin stark genug, wenn ich alle Eindringlinge getötet habe.«
    »Himmel, glücklicherweise haben sie nicht auf mich gehört, als ich ihnen riet, die Feste zu räumen.«
    »Du hast was ?«
    Cuza sah, wie ihm die Hände des Schattenwesens entgegenzuckten. Nur Molasars eiserner Wille hinderte sie daran, ihm die Kehle zu zerfetzen.
    »Es … es tut mir leid«, brachte der Professor hervor und preßte sich an die Rückenlehne des Rollstuhls. »Ich dachte, das entspräche deinem Wunsch.«
    »Ich will ihr Leben !« Molasar zog die Hände zurück. »Wenn ich irgendwelche Wünsche habe, so werde ich dich davon in Kenntnis setzen. Und dann verlange ich, daß du dich genau an meine Anweisungen hältst!«
    »Selbstverständlich«, versicherte Cuza. Er war keineswegs bereit, sich zu einem Befehlsempfänger machen zu lassen, wagte es jedoch nicht, dem Untoten zu widersprechen. Ich muß mir immer vor Augen halten, mit was für einem Geschöpf ich es zu tun habe. Molasar duldet es nicht, daß sich ihm jemand widersetzt Er besteht darauf, in jedem Fall seinen Willen durchzusetzen. Das darf ich nie vergessen.
    »Gut. Ich bin auf die Hilfe eines Sterblichen angewiesen. Daran hat sich in den vergangenen fünf Jahrhunderten nichts geändert. Ich bin auf die Nacht beschränkt, und deshalb brauche ich jemanden, der sich auch tagsüber frei bewegen und gewisse Vorbereitungen für mich treffen kann. Früher habe ich auf die Dienste von Außenseitern der menschlichen Gesellschaft zurückgegriffen. Damit meine ich Männer, die andere Begierden hatten als ich, deren Bedürfnisse jedoch als ebensowenig akzeptabel galten. Sie halfen mir, weil ich ihnen die Möglichkeit gab, sich ihre Wünsche zu erfüllen. Doch bei dir ist das völlig anders. Wenn du meine Bestrebungen unterstützt, hilfst du dir selbst. Wir haben einen gemeinsamen Feind.«
    Cuza sah auf seine deformierten Hände herab. »Ich fürch te, ich kann dir nicht von großem Nutzen sein.«
    »Die Aufgabe, die dich morgen nacht erwartet, ist ganz leicht. Ein Objekt, das einen großen Wert für mich besitzt, muß aus der Feste gebracht und an einem sicheren Ort versteckt werden. Anschließend kann ich diejenigen töten, die unsere Landsleute ermorden wollen.«
    Der Professor empfand tiefe Genugtuung, als er sich vorstellte, wie Hitler und Himmler vor Molasar knieten und um ihr Leben flehten und der Untote ihre Kehlen zerfetzte und die blutigen Leichen später am Eingang eines Konzentrationslagers zur Schau gestellt wurden. Ihr Tod bedeutete das Ende des Krieges, die Rettung der europäischen Juden. Er verhieß Magda eine Zukunft. Und vielleicht kann ich dann in die Universität von Bukarest zurückkehren.
    Doch von einem Augenblick zum anderen zerplatzten die Traumbilder wie Seifenblasen, und Theodor Cuzas Gedanken kehrten in die Realität zurück. Wie sollte er irgendeinen Gegenstand aus dem Kastell tragen und ihn in den Bergen verstecken, solange er an den Rollstuhl gefesselt war?
    »Was willst du mit einem Krüppel wie mir anfangen?« brachte er heiser hervor. »Ich kann nicht einmal gehen!«
    Molasar kam um den Tisch herum und trat an seine Seite. Unmittelbar darauf spürte der Professor einen leichten Druck auf der Schulter – die Hand des Untoten. Er sah auf und begegnete dem Blick

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