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Widersacher-Zyklus 01 - Das Kastell

Widersacher-Zyklus 01 - Das Kastell

Titel: Widersacher-Zyklus 01 - Das Kastell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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breitete sich in Kämpffer aus, und im verblassenden Licht beobachtete er, wie Osters Leiche aufstand und seinen beiden Mördern zum Hof folgte … Der Körper des Sturmbannführers verkrampfte sich, und als er starb, sah er Wörmanns Gesicht …
    Ein zufriedenes Lächeln umspielte die Lippen des Majors.
    Auf dem Hof herrschte Chaos.
    Überall Leichen, sie rissen Soldaten von ihren Feldbetten, töteten Wächter. Die Kugeln machten ihnen nichts aus – sie waren bereits tot. Ihre entsetzten Kameraden schossen immer wieder, leerten die Magazine ihrer Waffen, aber es hatte keinen Zweck. Kalte Hände erwürgten sie. Und schlimmer noch: Kaum starb jemand, stand die Leiche auf und gesellte sich zu den anderen.
    Zwei verzweifelte schwarzgekleidete Soldaten zogen den Riegel vom Tor. Aber bevor sie das Kastell verlassen und über die Brücke fliehen konnten, wurden sie von hinten gepackt und zu Boden gerissen. Einige Sekunden später erhoben sie sich wieder, bezogen zusammen mit einigen weiteren Toten vor dem Tor Aufstellung – um zu verhindern, daß jemand nach draußen entkam.
    Erneut ratterte eine Maschinenpistole. Die Geschosse bohrten sich in den Generator. Funken sprühten, und die Glühbirnen erloschen. Von einem Augenblick zu anderen herrschte Dunkelheit.
    Ein SS-Unteroffizier sprang in einen der Wagen, betätigte den Anlasser und hoffte, sich auf diese Weise in Sicherheit bringen zu können. Aber er ließ die Kupplung zu schnell kommen, und daraufhin erstarb das Brummen des kalten Motors. Er bekam nicht noch einmal Gelegenheit, den Zündschlüssel zu drehen. Zwei Tote zerrten ihn vom Sitz und machten ihn zu einem Verbündeten.
    Ein Gefreiter, der zitternd unter seinem Feldbett hockte, wurde von der kopflosen Leiche des Mannes getötet, der dem Unheil in der Feste als erster zum Opfer gefallen war.
    Es knallten immer weniger Schüsse, und auch die Schreie verstummten nach und nach. Eine sonderbare Stille breitete sich im Kastell aus. Kein einziger Soldat kam mit dem Leben davon. Die Leichen standen auf dem Hof und rührten sich nicht von der Stelle.
    Sie warteten.
    Plötzlich setzten sich zwei von ihnen in Bewegung, während die anderen zu Boden sanken. Die beiden Toten verschwanden im Kellerzugang und ließen auf dem Platz eine große, dunkle Gestalt zurück – den Herrn der Feste.
    Eine Zeitlang betrachtete Molasar den Nebel, der durchs geöffnete Tor wallte und die Leichen auf dem Kopfsteinpflaster mit grauem Dunst umwogte. Schließlich ging er los und machte sich auf den Weg zum Gewölbe.

28. Kapitel
     
    Magda erwachte jäh, als sie die Schüsse in der Feste hörte. Zuerst befürchtete sie, daß Kämpffer ihren Vater durchschaut und daraufhin seine Hinrichtung angeordnet hatte, doch ihre Sorge legte sich sofort wieder. Das waren keine Salven eines Exekutionskommandos – im Kastell schien ein wilder Kampf stattzufinden.
    Schon nach kurzer Zeit herrschte wieder Stille.
    Magda lag auf dem kalten, feuchten Boden, sah zum Himmel und bemerkte, daß das Licht der Sterne verblaßt war. Die Dunkelheit der Nacht wich allmählich der zögernden Dämmerung eines neuen Tages. Sie fröstelte, als sie ihren Blick auf die finsteren Mauern der Feste richtete. Irgend jemand – irgend etwas – hatte dort den Sieg errungen.
    Molasar.
    Sie stand auf und ging zu Glenn. Schweiß perlte auf seiner Stirn, und er atmete in kurzen Stößen. Als Magda die Decke zurückzog, um sich die Wunden anzusehen, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Der blaue Glanz des Schwerts umhüllte seinen ganzen Körper. Vorsichtig berührte sie ihn. Das seltsame Licht verursachte keine Schmerzen; eine eigentümliche, prickelnde Wärme ging davon aus. Unter dem zerrissenen Stoff des Hemds fühlte sie einen kleinen, festen Gegenstand. Sie holte ihn hervor. Im trüben Zwielicht betrachtete sie den Gegenstand auf ihrer Handfläche. Er bestand aus Blei. Eine Kugel.
    Magda strich behutsam über Glenns Körper, und innerhalb weniger Sekunden fand sie weitere Geschosse. Die Wunden … Es waren nicht mehr annähernd so viele wie noch vor wenigen Stunden. Die meisten hatten sich bereits geschlossen; blasse Narben erinnerten an sie. Die junge Frau streifte die Hemdfetzen beiseite, betrachtete den Bauch und verspürte eine Verdickung unter der Haut. Noch während sie die entsprechende Stelle beobachtete, kam eine weitere Kugel zum Vorschein.
    Die lange Klinge und ihr blaues Gleißen holten die Geschosse aus dem verletzten Körper und heilten die Wunden!
    Schließlich

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