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Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe

Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe

Titel: Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gabe
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ihm hochkroch. »Dauert das immer so lange?«
    »Nein«, antwortete Bulmer. »Normalerweise funktioniert es augenblicklich.«
    »Und warum funktioniert es jetzt nicht?« McCready versuchte, seine Panik zu unterdrücken. Bulmer schien so unbekümmert. »Es soll eine halbe Stunde vor und eine halbe Stunde nach Einsetzen der Flut funktionieren! Was läuft falsch? Die Voraussetzungen stimmen! Warum funktioniert es nicht?«
    »Weil etwas fehlt«, sagte Bulmer.
    »Was denn? Was? Sagen Sie es mir doch, und Rossi wird es besorgen! Was?«
    Bulmer sah ihm tief in die Augen.
    »Ich.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich muss Sie heilen wollen .«
    Und dann war ihm alles klar. »Ach so. Axford hat Sie informiert.«
    »Natürlich, Sie Hurensohn.«
    McCready unterdrückte den Wunsch, vor Wut über Axfords Verrat zu schreien. Er blieb nach außen hin ruhig.
    »Das macht die Dinge kompliziert, und das ist sehr bedauerlich, aber es ändert nichts.«
    »Das bedeutet?«
    »Sie werden so lange mein Gast bleiben, bis Sie etwas gegen meinen Zustand getan haben.«
    »Ich habe Freunde, wissen Sie.«
    McCready lachte bitter. »Nicht viele. Kaum einen, genau gesagt. Ich habe Ihr Leben sorgfältig überprüfen lassen in der Hoffnung, irgendein Druckmittel gegen Sie zu finden. Aber da war nichts. Keine Geliebte, keine Laster. Sie sind ein von seiner Arbeit besessener Einzelgänger, Alan Bulmer. So wie ich. Der einzige Freund, der mir Probleme machen könnte, ist dieser Anwalt, DeMarco. Aber mit dem werde ich fertig. Damit sind Sie ganz allein auf sich gestellt.«
    Bulmer zuckte gleichgültig mit den Schultern, fast als ob er das erwartet hätte. Hatte er keine Angst? Seine unbesorgte Haltung machte McCready nervös.
    »Verstehen Sie nicht, was ich Ihnen sage? Ich kann Sie hier auf unbegrenzte Zeit festhalten! Ich habe Persönlichkeitsprofile, ausgefüllt von Ihnen und in Ihrer Handschrift, die jeder Psychiater als das Produkt eines schwerkranken Paranoikers mit wahrscheinlich gemeingefährlichen Tendenzen interpretieren wird! Ich kann Sie hier festhalten oder für den Rest Ihres Lebens in eine Nervenklinik einweisen lassen!«
    Bulmer lehnte sich zurück und verschränkte seine Arme. »Sie übertreiben. Aber das macht nichts. Sie bekommen so trotzdem immer noch nicht das, was Sie wollen.«
    »Ach so, Sie wollen mit mir verhandeln. Geht es darum?«
    »Ich verhandle nicht. Egal ob ich bleiben muss oder gehen kann, Sie werden auf keinen Fall das Dat-tay-vao bekommen.«
    McCready starrte ihn an, er war völlig verwirrt. Was war mit diesem Mann los? Die Entschlossenheit in seinen Augen war beunruhigend.
    »Dann muss es wohl so sein,«, sagte McCready schließ lich und lehnte sich schwer auf seinen Stock, um wieder auf die Füße zu kommen. »Machen Sie, was Sie wollen.«
    »Sie hätten nur zu fragen brauchen.«
    McCready fühlte, wie seine Beine nachgaben – und diese Schwäche lag nicht nur an der Myasthenia gravis –, und er setzte sich wieder. Sie hätten nur zu fragen brauchen. Solch eine naive Aussage – und doch traf sie ihn bis ins Mark. Die Vorstellung, dass er all diese Intrigen und Schachereien hätte vermeiden können. Er hätte einfach vor zwei Monaten in Bulmers Praxis gehen müssen, als er das erste Mal von diesen Geschichten erfahren hatte. Oh Gott, wenn das stimmte, wenn er damals schon hätte gesund sein können, wenn er –
    Nein! Es war verrückt, so zu denken. Bulmer log!
    McCready stemmte sich gegen eine Flut von Zweifeln an. Er hatte den einzigen ihm möglichen Weg gewählt.
    »Das war unmöglich. Ich konnte Ihnen nicht so eine Waffe gegen mich in die Hand geben. Sie haben im April auf der Komiteeanhörung deutlich gemacht, was Sie über meine Politik denken. Ich konnte das Risiko nicht eingehen, dass Sie dieses Wissen über mich ausschlachten und gegen mich verwenden, sobald ich meine Kandidatur für die Präsidentschaft bekannt gegeben hätte.«
    »Ich bin Arzt. Alles zwischen uns unterläge der Schweigepflicht.«
    McCready schnaufte. »Erwarten Sie wirklich, dass ich Ihnen glaube?«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Bulmer, und einen Augenblick lang glaubte McCready, außer Zorn auch Mitleid in den Augen des Mannes zu erkennen. »Sie gehen davon aus, dass ich so bin wie Sie.«
    Er konnte die alles verschlingende Furcht nicht mehr ertragen, diese Krankheit nie wieder loszuwerden.
    »Ich bin krank !«, schrie er schluchzend auf. »Und ich bin es leid, krank zu sein! Ich bin verzweifelt, sehen Sie das denn nicht?«
    »Doch, das

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