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Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe

Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe

Titel: Widersacher-Zyklus 03 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gabe
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Bulmer, der vor einigen Monaten vor einem meiner Komitees ausgesagt hat.«
    »Das ist er. Genau der!«
    McCready schüttelte den Kopf. »Eine Schande. Gewitter sind eine launische Sache.«
    »Oh, es war nicht das Gewitter«, sagte Sylvia und fing mit ihrer Geschichte über den Mob an. Als McCready beteuerte, nichts über Bulmers Ruf als Heiler zu wissen, setzte sie ihn über das ins Bild, was die Presse darüber berichtet hatte.
    Charles verschränkte die Arme über der Brust und versuchte, einen selbstzufriedenen Gesichtsausdruck zu verbergen. Ihm war nun alles klar. McCready war hier, um Sylvia über Bulmer auszuquetschen.
    »Das ist wirklich schlimm«, sagte McCready mit einem langsamen mitfühlenden Kopfschütteln. »Bei den Komiteeanhörungen standen wir politisch auf entgegengesetzten Seiten, aber ich habe seine Integrität und seine offensichtliche Aufrichtigkeit zutiefst bewundert.«
    Sylvia hatte plötzlich wieder dieses schiefe Lächeln auf dem Gesicht. »Sicher. Das haben Sie bestimmt.«
    Der Senator klopfte mit seinen Fingern auf den Tisch, als ob ihm gerade etwas eingefallen wäre.
    »Ich sage Ihnen etwas«, sagte er. »Wenn Dr. Bulmer einverstanden ist, stelle ich ihm die Mittel der Stiftung zur Verfügung, um seine angebliche Gabe zu erforschen.«
    Charles beobachtete, wie Sylvia überrascht blinzelte. »Das würden Sie tun?«
    Charles war jedoch keineswegs überrascht. Das war sicher die ganze Zeit das Ziel des Senators gewesen: diesen Bulmer hierherzuholen, um zu sehen, was an dieser Sache dran war. Jetzt, wo Charles wusste, woher der Wind wehte, lehnte er sich zurück und genoss die Vorstellung.
    »Natürlich! Der Daseinszweck der Stiftung ist die Forschung. Was, wenn Dr. Bulmer wirklich eine heilende Gabe hat, die der Schulmedizin bis jetzt unbekannt ist? Wir würden den Zweck der Institution missachten, wenn wir nicht zumindest versuchen würden, diese angebliche Fähigkeit wissenschaftlich zu erforschen. Wenn er etwas hat – wirklich etwas hat –, dann werde ich das volle Gewicht meines Rufes und des Prestiges der Stiftung daransetzen, um ihn vor aller Welt zu rehabilitieren.«
    »Senator«, sagte Sylvia mit leuchtenden Augen, »das wäre wunderschön!«
    Sie ist wirklich heftig in Bulmer verschossen, dachte Charles. Andernfalls würde sie diesen Mist nicht so ohne Weiteres schlucken.
    »Aber seien Sie gewarnt«, sagte der Senator, und seine Stimme wurde ernst und durchdringend. »Wenn sich herausstellt, dass er ein Betrüger ist, werden wir ihn öffentlich als solchen brandmarken und jeden Kranken warnen, sich von ihm behandeln zu lassen, selbst wenn es nur um einen Schnupfen geht!«
    Sylvia schwieg einen Moment und nickte dann. »Ein faires Angebot. Ich werde es ihm mit genau diesen Bedingungen übermitteln. Wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung.«
    Charles biss die Zähne zusammen. Wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung. Sie waren bereits ein Team.
    Ich habe sie verloren, dachte er. Diese Erkenntnis fügte ihm einen stechenden Schmerz zu. Er war über seine Intensität überrascht. Er wollte sie nicht gehen lassen. Ihre Beziehung war brüchig geworden, aber sie war nicht tot. Das ließ sich wieder kitten.
    »Und ich werde Dr. Axford mit der Leitung dieser Untersuchung beauftragen.« Er blickte Charles an. »Vorausgesetzt natürlich, er ist einverstanden.«
    Das würde Charles sich auf keinen Fall entgehen lassen. Alan Bulmer als Schwindler zu entlarven, würde ihm das größte Vergnügen bereiten. Dann würde Sylvia vielleicht anders über ihn denken!
    »Natürlich«, sagte er, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ich bin hocherfreut.«
    »Hervorragend! Warten Sie … heute ist Donnerstag. Die Woche ist fast vorbei. Aber wenn er heute Abend noch kommen kann, dann können wir sofort anfangen. Was meinen Sie, Charles?«
    »Wie Sie meinen, Senator.«
    »Da ist noch eine Sache«, sagte Sylvia langsam, als ob sie ihre Worte genau abwägte. »Diese Gabe macht etwas mit ihm.«
    Macht korrumpiert, meine Liebe, wollte Charles sagen. Sieh dir nur den Senator an.
    »Wenn er sich einverstanden erklärt, würden Sie dann auch sein Gedächtnis untersuchen?«
    »Gedächtnis?« Charles’ Interesse war plötzlich geweckt. »Warum?«
    »Nun, er kann sich deutlich an alles aus seiner Kindheit erinnern. Aber beim Mittagessen hat er vergessen, was er gefrühstückt hat.«
    »Interessant«, sagte er und dachte, dass es nichts, genauso gut aber etwas Ernstes bedeuten konnte. Und wenn, dann etwas sehr

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