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Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Zurückhaltung hatten jedes Feuer gelöscht, bevor es sich entzünden konnte.
    Und dann, als die ganze Welt um sie herum zusammenbrach, war Jim für sie da gewesen. Viele Freunde hatten Mitgefühl gezeigt und versucht, sie zu trösten, und ihre Tante Grace, die einzige Schwester ihres Vaters, hatte sich von der Klinik, in der sie als Krankenschwester arbeitete, beurlauben lassen, um sich um sie zu kümmern, aber nur Jim schien sie zu verstehen, schien zu fühlen, was sie fühlte.
    Damals hatte Carol zuerst geahnt, dass dies der Mann sein könnte, den sie heiraten wollte. Aber bis dahin verging noch eine ganze Weile. Zuerst studierten sie vier Jahre zusammen an der neu gegründeten Universität von Stony Brook. Und erst als sie in ihrem zweiten oder dritten Studienjahr zusammen im Bett in einem Motelzimmer lagen, hatte er ihr erzählt, dass er adoptiert worden war. Er hatte das jahrelang vor ihr geheim gehalten, weil er dachte, es würde einen Unterschied machen. Sie erinnerte sich noch daran, wie überrascht sie gewesen war. Was kümmerte es sie, wer seine Vorfahren waren? Niemand von denen lag in dieser Nacht zusammen mit ihr in diesem Bett.
    Die Erinnerung an den Schulabschluss zog an ihren Augen vorbei: Die Stony-Brook-Abschlussklasse von 1964, Jim mit seinem Diplom in Journalismus, sie mit ihrem in Sozialarbeit, wie sie ihre ersten Jobs bekamen, während Carol noch mithilfe von Abendkursen ihren Magister zusätzlich machte. Wie sie sich immer näher gekommen waren, bis sie 1966 schließlich geheiratet hatten – nur eine kleine Feier, zu der Jim sich in einen Frack gezwängt hatte und eine kirchliche Trauung über sich ergehen ließ. Ein ungewöhnlicher Mann, der etwas so gewöhnliches tat; ein areligiöser Mann, der vor einem Priester einen Schwur ablegte, nur um Carol und ihre Tante Grace glücklich zu machen; ein Mann, der Rituale verabscheute, und sich dem urtümlichsten aller Rituale unterwarf.
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte er vor der Zeremonie.
    »Wichtig sind nur all die Jahre, die nach diesem Voodoozauber kommen.«
    Sie hatte diese Worte nie vergessen. Diese lakonische Mischung aus Zynismus und Aufrichtigkeit war der Inbegriff all dessen, was sie an Jim Stevens liebte.
    Sie fuhr in die Auffahrt und starrte ihr Heim an. Sie war in diesem Haus aufgewachsen. Ein winziges Holzhäuschen auf einem winzigen Grundstück, mit weißen Asbestplatten verkleidete Wände, schwarz abgesetzten Kanten und Fensterläden. Dieser winterliche Anblick, wenn der Baum und die Rosenbüsche ihre Blätter verloren hatten und die Rhododendren vor Kälte die Zweige hängen ließen, machte sie trübsinnig.
    Ach Frühling, mir kannst du gar nicht früh genug kommen.
    Aber innen war es warm und Jim war vor lauter Aufregung ganz zappelig. Er war wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Er trug ein Hemd und Röhrenjeans, roch nach Old Spiee und sein Haar war noch nass, weil er gerade aus der Dusche kam. Er umarmte sie und wirbelte sie herum, als sie über die Schwelle trat.
    »Kannst du dir das vorstellen? Der alte Doc Hanley ist mein Vater! Du bist mit einem Mann verheiratet, der die Gene eines Nobelpreisträgers in sich hat!«
    »Beruhig dich, Jim. Wovon redest du überhaupt?«
    Er setzte sie ab und erzählte ihr hastig von dem Brief und der ›glasklaren‹ Schlussfolgerung, zu der er gelangt war.
    »Meinst du nicht, dass du etwas voreilig bist?«
    »Wie meinst du das?«
    Sie strich sein nasses Haar glatt. »Ich will ja keine Spielverderberin sein, aber niemand hat bisher Mr Hanley jr. zu dir gesagt, oder?«
    Sein Lächeln erlosch. »Das wird auch niemand je tun. Ich bin James Jonah Stevens bis zu meinem seligen Ende. Ich weiß nicht, was für Gründe Hanley hatte, als er mich in ein Waisenhaus gab, und es ist mir egal, wie reich oder berühmt er war. Jonah und Emma Stevens haben mich zu sich genommen und aufgezogen. Soweit es mich betrifft, sind sie meine Eltern.«
    Carol wäre beinahe herausgerutscht: Warum hast du dann so lange und intensiv nach deinen biologischen Eltern gesucht?
    Jahrelang war das bei ihm schon fast eine Besessenheit gewesen. Jetzt klang er so, als würde das nichts bedeuten.
    »Schön. Ich will nur nicht, dass du dir wieder zu große Hoffnungen machst und enttäuscht wirst. Bei deinen bisherigen Nachforschungen bist du sehr vielen falschen Fährten gefolgt, und es hat dich immer schwer getroffen, wenn sie sich als Sackgassen herausstellten.«
    Sie erinnerte sich an viele Nachmittage während ihrer Studienzeit

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