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Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sie.
    » Nein.« Mr Veilleur schüttelte langsam den Kopf. »Er ist das Kind. Vom Augenblick der Zeugung an sind seine Kräfte gewachsen. Das ist das Gefühl der Falschheit, die ihr alle im letzten Monat gespürt habt. Das ist der Widersacher, der in Carol Stevens heranwächst und von Tag zu Tag stärker wird.«
    »Das kling wie Rosemarys Baby «, sagte Grace.
    Martin sagte: »Gott wirkt auf verschlungene und unergründliche Weise. Vielleicht hat Er den Autor dazu gebracht, ein solches Buch zu schreiben; vielleicht hat Er daraus einen Bestseller gemacht, damit wir alle das Zeichen sehen.«
    Grace hielt das nicht für glaubwürdig: »Gott wirkt durch die Bestsellerliste der Times ?«
    Martin sprang auf. »Seine Hand ist überall! Und selbst jetzt wächst der Antichrist im Weib dieses Klons heran. Das erklärt, warum wir kein Verschwinden des Bösen gespürt haben, als der Klon starb .«
    »Hören Sie auf, ihn so zu nennen.« Graces Widerwillen gegen Martins Scheinheiligkeit brach sich jetzt Bahn. »Er war der Mann meiner Nichte. Er hatte einen Namen. Und wir sind für seinen Tod verantwortlich.«
    »Das war ein Unfall.«
    »Ein Unfall, der dem Widersacher sehr zupass kam.«
    Martin wirkte einen Augenblick schockiert. Er antwortete nicht.
    »Ich fürchte, Mr Veilleur hat da recht«, sagte Bruder Robert. »Aber wo wir von Namen sprechen, hat dieser Widersacher, wie Sie ihn nennen, einen Namen?«
    »Er hat viele Namen, aber keinen davon haben Sie je gehört, sie würden Ihnen also nichts sagen.«
    »Was ist mit Satan?«, fragte Bruder Robert.
    »Satan? Vergessen Sie Satan! Etwas Böses ist im Anmarsch – damit haben Sie recht –, aber es ist nicht euer Satan. Etwas viel Schlimmeres steht uns bevor, etwas so grauenhaftes, dass Sie es sich nicht einmal vorstellen können. Der Antichrist? Wenn er das doch bloß wäre. Wenn er kommt, dann werdet ihr euch nach eurem Antichrist sehnen. Denn Gebete werden euch nicht helfen. Genauso wenig wie Gewehre oder Bomben.«
    Die vollkommene Überzeugung in Mr Veilleurs Stimme versetzte Grace in Angst und Schrecken.
    »Wieso … wieso wissen Sie so viel über ihn?«
    Mr Veilleur sah aus dem Fenster, als eine verirrte Wolke vor die Sonne zog.
    »Wir sind uns bereits begegnet.«
     
    4.
     
    Als Bill das Krankenzimmer betrat, benahm er sich wie ein unbewaffneter Mann, der die Höhle des Löwen betritt.
    »Geht es dir gut, Carol?«
    Carols gefasste Haltung brach fast zusammen, als sie ihn sah. Sie erinnerte sich an den Nachmittag – wie Bill sie zu der Couch getragen, wie er eine Decke über sie gelegt, wie er dann einen Rettungswagen gerufen und die ganze Zeit während der Fahrt ins Krankenhaus neben ihr gesessen hatte.
    Sie seufzte: »Ach, Bill.«
    Sie setzte sich auf und hob die Arme. Sie sehnte sich danach, ihn zu umarmen. Die unerklärliche Begierde, die sie vor ein paar Stunden übermannt hatte, war verflogen, so, als habe es sie nie gegeben. Das hier war eine Freundschaftsgeste, geboren aus einem tief verwurzelten, primitiven Drang, sich an etwas festzuhalten, sich an etwas zu klammern.
    Aber Bill ergriff nur eine ihrer Hände und sah sie beunruhigt an. Es schien, als sei das schon immer seine Art gewesen – als sie tatkräftige Unterstützung gebraucht hatte, nach dem Tod ihrer Eltern, da hatte er sich auch von ihr zurückgezogen, so wie er es jetzt tat.
    Aber wer kann es ihm verübeln, dass er Abstand hält, nach der Vorstellung, die ich vor ein paar Stunden abgezogen habe.
    Sie spürte, wie sie bei der Erinnerung rot anlief.
    »Bill, bitte. Es tut mir so leid, was ich dir da heute angetan habe. Ich weiß nicht, was mich da geritten hat. Es war, als hätte jemand anderes die Kontrolle über mich übernommen.«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte er sanft, lächelte und tätschelte ihre Hand. »Wir haben es beide überlebt.«
    »Aber das Baby hätte es beinahe nicht.«
    Seine Hand drückte fester zu. »Das Baby?«
    »Ja. Doktor Gallen sagt, die Chancen stehen sehr gut, dass dem Baby nichts passiert ist.«
    »Du bist schwanger?«
    »Irgendwo zwischen der vierten und sechsten Woche. Vielleicht habe ich mich in der Villa deswegen wie eine Verrückte aufgeführt. Es heißt, die hormonelle Umstellung während einer Schwangerschaft bringt Frauen dazu, verrückte Dinge zu tun.«
    »Damit kenne ich mich nicht wirklich aus«, sagte er und grinste schüchtern. »Aber bitte, tu so etwas nie wieder. Ich weiß, man sagt, hüte dich vor den Ideen des März, aber ich hätte beinahe einen

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