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Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wundervoll aus, Jonah?«, fragte Emma.
    Es war ein langes mit Blumen bedrucktes Kleid, das die Schultern frei ließ. Das Sonnenlicht betonte die langen, schlanken Beine durch den Stoff.
    »Sehr hübsch.«
    »Sie scheint von innen zu strahlen!«
    Jonah lächelte. »Ja, das tut sie. Das tut sie wirklich.«
    »Und sie kommt zu uns, wenn sie heute Nachmittag entlassen wird. Das tust du doch, nicht wahr, Liebes?«
    Carol schüttelte den Kopf. »Nein. Ich gehe zurück in die Villa. Es wird Monate dauern, bis mein Haus wieder aufgebaut ist, also schätze ich, ich sollte mich an den Kasten gewöhnen.«
    »Aber das geht doch nicht! Doktor Gallen hat gesagt, du müsstest dich ausruhen!«
    »Ich komme schon klar. Ich habe euch schon genug zugemutet. Ich werde euch nicht länger zur Last fallen.«
    »Sei nicht albern. Du …«
    »Emma. Ich habe mich entschieden.«
    Jonah sah die Entschlossenheit in ihrem Blick. Aber auch Emma hatte einen Entschluss gefasst.
    »Na gut. Wenn der Mohammed den Berg nicht versetzen kann, dann werde ich wohl immer wieder bei dem grässlichen alten Haus vorbeikommen müssen, um ein Auge auf dich zu haben.«
    Auch wenn sie nichts weiter sagte, sah Jonah doch, wie Carol die Augen gen Himmel rollte.
    Er war froh, dass Emma hier war. Sie war begeistert, dass sie doch noch ein Enkelkind bekam. Sie würde eine hervorragende Hebamme bis zur Geburt abgeben, eine sorgsame, aufmerksame Beschützerin, die in Bezug auf das, was sie da beschützte, völlig ahnungslos war.
    Umso besser.
    Außerdem würde das auch für sie gut sein. Sie war so todunglücklich gewesen seit dem Tod des Behältnisses, von ihrem Jimmy. Aber seit sie die Nachricht von der Schwangerschaft erhalten hatte, leuchtete wieder ein Licht in ihren Augen und ihr Schritt hatte wieder Schwung. Jonah wollte, dass Emma glücklich und aufmerksam war. Er würde ihre Aufmerksamkeit brauchen.
    Denn die Bedrohung für den Einen war nicht ausgestanden. Der Eine war jetzt ausgesprochen angreifbar. Es gab immer noch Kräfte, die sich ihm entgegenstellen würden und die bestrebt waren, seine Herrschaft zu beenden, noch bevor sie begonnen hatte. Jonah hatte das Behältnis achtundzwanzig Jahre lang bewacht. Jetzt musste er die Frau und ihre wertvolle Frucht beschützen.
    In diesem Moment kam der Priester herein und Jonah verspürte augenblicklich eine Störung in dem Glanz, der von dem Einen abstrahlte. Ein Zittern des Hasses … und der Furcht.
    Diese Reaktion war so unerwartet, so außergewöhnlich. Sie erschreckte Jonah. Und verwirrte ihn.
    Warum sollte der Eine so auf den jungen Priester reagieren? Er verkörperte nichts, was eine Gefahr für den Einen darstellte. Und doch … er war bei der Frau gewesen, als es fast zu der Fehlgeburt kam. War er irgendwie dafür verantwortlich?
    »Was wollen Sie?«, fragte Jonah und stellte sich zwischen Carol und ihren Priester.
    »Ich bin hier, um Carol zu besuchen, genau wie Sie auch, Mr Stevens.«
    Sein Ton war höflich, aber seine Mimik sagte Spielen Sie sich nicht so auf.
    »Hallo Bill«, sagte die Frau vom Bett aus. »Die lassen mich heute nach Hause.«
    »Wie schön.« Der Priester schob sich an Jonah vorbei und trat an das Bett. »Brauchst du einen Fahrer?«
    »Wir fahren sie«, erklärte Jonah hastig.
    »Das geht in Ordnung, Jonah«, sagte sie. »Ich hatte Pater Bill bereits gebeten, mich zu fahren.«
    Jonah glaubte das zwar nicht, aber er sah keine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun. Er würde die Augen offen halten müssen. Wenn dieser Priester für den Einen eine Gefahr war, dann war er auch eine Gefahr für Jonah.
    »Na gut. Emma fährt schon voraus und macht dir etwas zu essen.«
    Emma strahlte. »Gute Idee! Wenn du kommst, habe ich ein schönes Mittagessen für dich fertig.«
    Als Carol protestierend den Mund öffnete, schaltete sich der Priester ein. »Das ist wohl das Beste, meinst du nicht?«
    Jonah fragte sich, was der Blickwechsel zwischen den beiden zu bedeuten hatte.
    »Ja vielleicht«, sagte sie und wandte den Blick ab.
    Zwischen den beiden gibt es ein Geheimnis.
    Was konnte das sein? Begehrte er Carol? Hatte er versucht, die reiche junge Witwe zu verführen, vielleicht sogar, sie zu vergewaltigen?
    Aber nein. Das hätte den Einen nicht geschwächt. Er wäre dadurch stärker geworden. Nach so einem Ereignis hätte er umso heller aufgeleuchtet. Stattdessen war sein Licht fast verloschen.
    Wusste der Priester über ihn Bescheid?
    Das schien nicht der Fall. Er zeigte Carol gegenüber nichts als herzliche

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