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Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Nacht. Ist das nicht zum Brüllen, Jim?«
    Da brachen in Jim alle Dämme. Er nahm das Foto in die linke Hand, winkelte den rechten Arm an und versetzte Be cker einen Faustschlag ins Gesicht. Becker ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu bewahren, stolperte nach hinten und landete platt mit dem Hintern auf der Veranda. Blut begann aus seiner Nase zu tropfen. Entsetzt sah er zu Jim hoch.
    »Was –?«
    »Das ist dafür, dass du so ein mieser Bastard bist!«, stieß Jim zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Verstehst du denn gar keinen Spaß?«
    »Das war überhaupt nicht komisch, du Arsch! Und jetzt verpiss dich hier und komm bloß nicht wieder!«
    Er warf die Tür ins Schloss, drehte sich um und sah Carols entsetzten Gesichtsausdruck.
    »Tut mir leid.«
    »Ist schon gut.« Sie schlang die Arme um ihn. »Das war wirklich mies, was er da abgezogen hat. Aber musstest du ihn wirklich …?«
    »Ihn schlagen?« Jim schüttelte den Kopf. »Nein, ich schätze nicht.« Er hatte nicht einmal Befriedigung dabei empfunden. Vielleicht war das ein gutes Zeichen. »Du kennst ja den Spruch.«
    »Ja, ich weiß: Gewalt ist der letzte Ausweg der intellektuell unterlegenen Partei.«
    »Ich möchte darauf plädieren, in diesem Fall eine Ausnahme von der Regel zu sein.«
    »Antrag angenommen«, sagte Carol.
    »Außerdem stelle ich den Antrag auf einen Drink.«
    »Ebenfalls gewährt.«
    Jim sah erneut auf das Foto von Jazzy Cordeaus schlankem grazilen schwarzen Körper und dem verführerischen Lächeln.
    »Verdammt. Mach mir einen Doppelten!«
     
    5.
     
    »Ich bin wieder da!«
    Carol trug die Tüte mit der Cola, den Pommes Frites und den Burgern in die Bibliothek und fand Jim genauso vor, wie sie ihn zurückgelassen hatte, in dem Ohrensessel in eines der neu aufgefundenen Notizbücher von Hanley vertieft.
    »Hallooo«, sagte sie. »Ich bin wieder zu Hause. Und mach es dir da nicht zu sehr gemütlich. Das ist mein Sessel.«
    Jim sah auf, aber er lächelte nicht. Sein Gesichtsausdruck war verunsichert und seine Augen schienen durch sie hindurchzusehen.
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Ach«, sagte er und riss sich zusammen. »Oh, nein. Nein. Alles in Ordnung. Ich habe nur so meine Probleme mit all diesem wissenschaftlichen Zeugs, das ist alles.«
    Er war kein guter Gesprächspartner während des Abendessens – falls man kalte, matschige Cheeseburger aus der Pommesbude überhaupt so bezeichnen konnte – und sie bemerkte, dass er sich Scotch in die Cola goss, bevor er sie trank. Er war äußerst einsilbig, was sehr ungewöhnlich bei ihm war, denn normalerweise hatte er immer etwas zu sagen – eine verrückte Idee oder ein Kommentar zu irgendeiner politischen oder kulturellen Schnapsidee. Aber heute hatte er offensichtlich seine Gedanken woanders und reagierte auf ihre eigenen Versuche einer Konversation auch nur sporadisch.
    Sobald er seinen dritten und letzten Hamburger heruntergeschlungen hatte, stand er auf und leerte die Cola.
    »Ich hoffe, du hast nichts dagegen, aber ich würde mir gern weiter diese neuen Notizbücher ansehen.«
    »Sicher. Mach nur. Schon etwas Hilfreiches gefunden?«
    Sein Gesichtsausdruck war düster, als er sich zur Bibliothek wandte.
    »Nein. Nichts Hilfreiches.«
    Carol verspeiste ihren zweiten Cheeseburger und warf dann die Verpackungen in den Müll. Dann folgte sie Jim in die Bibliothek. Er war über die Notizbücher gebeugt und sah nicht einmal auf. Carol schlenderte an der Regalen entlang, auf der Suche nach etwas, was sie interessierte. Aber da standen in erster Linie Klassiker von Aeschylos bis Wyss. Ihr war jedoch nicht nach etwas Langem oder Schwerem. Sie blieb neben dem Ohrensessel stehen, in dem Jim saß und bemerkte ein kleines schwarzes Notizbuch auf dem Tischchen daneben. Sie erinnerte sich, es vorher im Safe gesehen zu haben.
    Sie nahm es in die Hand und schlug die erste Seite auf. In großen Druckbuchstaben nahm der Titel die ganze Seite ein:
    PROJEKT GENESIS
    »Worum geht es da?«, fragte sie.
    Jims Kopf fuhr hoch.
    »Was?«
    Er wirkte entsetzt, als er das Buch in ihrer Hand sah und entriss es ihr.
    »Gib das her!«
    »Jim!« Carol war schockiert.
    »Es tut mir leid«, sagte er, offenbar erregt. »Ich … ich versuche ja nur … ich will all die Teile zusammenbringen und ich … ich kann das nur … das geht nicht, wenn die Teile plötzlich nicht mehr da sind. Verstehst du? Es tut mir leid, dass ich dich angefahren habe. Wirklich leid.«
    Sie bemerkte, dass er, während er redete, das

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