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Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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mir irgendwer helfen kann.«
    Eine schreckliche, unabänderliche Trauer drang durch den Hörer.
    »Hey, sicherlich …«
    »Ich muss Schluss machen, Bill. Danke. Auf Wiederhören.«
    Dann war die Leitung tot.
    Bill saß da und wusste mit tragischer Gewissheit, dass sein alter Freund das Geheimnis seiner Herkunft nach so langem Suchen jetzt endlich gelüftet hatte, und dass das, was er da gefunden hatte, ihn innerlich auffraß.
     
    3.
     
    Gerry Becker fuhr den Shore Drive entlang zur Hanley-Villa. Er fand das mit Spitzen versehene schmiedeeiserne Tor verschlossen vor. In der Auffahrt stand kein Auto. Aber das bedeutete noch nicht, dass Stevens nicht da war. Er hielt am Straßenrand, blieb aber noch eine Zeit lang hinter dem Steuer sitzen und starrte auf die riesige Villa, während die Nachmittagssonne das Wageninnere aufheizte und Big Dan Ingraham mit seinem Gelaber die Pausen zwischen den Songs auf WABC ausfüllte.
    Er saß noch ein Weilchen da und genoss den klaren Märzhimmel als Vorbote des Frühlings, bis Big Dan »Daydream Believer« auflegte. Die Monkees. Eine perfekte Wahl. Vier Halbstarke von der Straße, die plötzlich zu Ruhm und Reichtum gekommen waren. Genau wie Jim Stevens. Musste das so in die Hose gehen?
    Er beschloss, nicht länger zu trödeln, sondern das zu tun, weswegen er hergekommen war.
    Er versuchte nur, das Unvermeidliche hinauszuzögern.
    Er stieß das Tor auf, ging zur Haustür, klingelte und hielt den Atem an.
    Er tat das hier wirklich nicht gern. Schließlich hatte der Mistkerl ihm gestern eins auf die Nase gegeben. Na gut, vielleicht hätte er die Arbeit eines langen Recherchetages etwas diplomatischer präsentieren können. Das gab Stevens aber noch lange nicht das Recht, ihn zu schlagen. Meinte er, nur weil er jetzt reich war, kam er mit so einer Scheiße durch?
    Bedauerlicherweise musste er sich aber mit Stevens gut stellen. Er würde sich diese Story und die Gelegenheit, landesweit Schlagzeilen zu machen, nicht durch ein kleines Missverständnis versauen lassen. Wenn er heute demütig zu Kreuze kriechen musste, um sich die Exklusivstory zu sichern, dann würde er sich eben Asche aufs Haupt streuen.
    Aber wenn das alles vorbei war, und die Geschichte mit seinem Namen darunter die Runde gemacht hatte, dann würde er Jim Stevens sagen, er könne sich zum Teufel scheren.
    Die schwere Eichentür schwang auf und da stand Stevens und starrte ihn an.
    »Was willst du denn schon wieder?«
    Sein Tonfall war feindselig, aber in seinen Augen stand noch etwas anderes. Becker war sich nicht sicher, was.
    »Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen.«
    »Schon vergessen.«
    »Nein, wirklich. Das war dämlich von mir. Es war unglaublich geschmacklos.«
    »Denk einfach nicht mehr dran.« Jims Tonfall war plötzlich flach, vollkommen unbeteiligt.
    Hey, das lief besser, als er zu hoffen gewagt hatte. Das war einfach und fast schmerzlos. Er wünschte, Stevens würde ihn ins Haus und damit ins Warme lassen, aber der stand mitten in der Türöffnung und machte keine Anstalten, ihn hereinzubitten.
    »Das ist cool. Wirklich großzügig von dir, Jim. Also, hast du etwas Neues herausgefunden, was wir in der Reportage verwenden können?«
    Dieser seltsame Blick kehrte in Stevens Augen zurück. Er sagte: »Denk auch nicht mehr an den Artikel, Gerry.«
    Becker erstarrte. »Ich verstehe nicht.«
    »Es bedeutet, dass ich dich hier nicht mehr sehen will.«
    »Wir hatten eine Abmachung!«
    »Du hast deine Story.«
    »Ich habe nur die halbe Story.«
    »Das ist alles, was du bekommen wirst. Vergiss den Rest.«
    »Wir waren dabei, herauszufinden, wer deine Mutter war. Die Geschichte ist ohne diese Information unvollständig.«
    Bei der Erwähnung seiner Mutter wurde der merkwürdige Blick in Stevens Augen noch intensiver.
    »Das tut mir leid für dich. Du wirst mit dem auskommen müssen, was du hast. Oder, noch besser, lass die ganze Sache sein.«
    »Ganz bestimmt nicht, du Scheißkerl. Das ist meine Fahrkarte weg vom Express. Du wirst mir die nicht versauen.«
    »Leb wohl, Gerry.«
    Er schlug die Tür zu. Stocksauer trat Gerry dagegen, dann rannte er zurück zu seinem Käfer. Er war so wütend, er musste sich zusammenreißen, um nicht laut loszuschreien. Und dann wurde ihm plötzlich klar, was Stevens merkwürdiger Blick zu bedeuten hatte.
    Er hat Angst vor mir.
    Der Gedanke gefiel Becker ausnehmend gut. Er konnte sich nicht erinnern, dass es jemals jemanden gegeben hätte, der Angst vor ihm gehabt hatte. Er fühlte

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