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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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fast, er würde den Arm um sie legen und sie an sich ziehen. Sie fühlte sich in dieser Nacht so furchtbar allein.
    Jack setzte sich ihnen gegenüber, Glaeken blieb stehen.
    »Jack fliegt morgen nach Hawaii. Der Gegenstand seiner Reise ist für uns überlebenswichtig. Aber selbst wenn er erfolgreich ist und die Halsketten wiederbeschafft, fürchte ich, dass das nicht ausreichen wird. Wir brauchen noch etwas anderes. Ein weiteres Teil. Und um das zu erlangen, muss jemand in die andere Richtung reisen. Jack kann nicht beides tun – dazu ist nicht genug Zeit. Ich brauche einen Freiwilligen für diese andere Aufgabe.«
    Ein ungutes Gefühl überkam Carol, als sie bemerkte, dass beide Männer Bill anstarrten.
    Er fragte: »Wie … wie weit in die andere Richtung?«
    »Nach Rumänien.«
    Carol ergriff Bills Hand und drückte sie. Nein!
    »Wie komme ich da hin? Die Fluglinien …«
    Er hat sich bereits entschieden!, dachte Carol. Sie haben ihn noch nicht einmal gefragt und er schmiedet bereits Reisepläne.
    »Ich kenne ein paar Piloten«, sagte Jack. »Zwei Brüder. Sie betreiben ein privates Chartergeschäft auf Long Island.«
    »Und die fliegen immer noch?«
    Jack lächelte. »Sie kennen die Art Leute, von denen Sie vorhin geredet haben – die, die immer weitermachen, egal was passiert? Frank und Joe Ashe gehören dazu. Die geben nicht auf – ich glaube, die wüssten nicht einmal, wie man so etwas macht.«
    »Frank und Joe, klingt nach den Hardy Boys«, meinte Bill. »Werden sie mich fliegen?«
    Jack nickte. »Bei einer angemessenen Bezahlung. Ich habe gerade mit ihnen gesprochen. Sie sind nicht scharf darauf, nach Osteuropa zu fliegen, aber wenn der Preis stimmt – in Gold – dann tun sie es.«
    »Gold? Ich habe kein …«
    »Ich habe genug davon«, unterbrach Glaeken. »Werden Sie fliegen?«
    »Natürlich.«
    »Bill!« Carol drückte fest seine Hand. »Vielleicht solltest du darüber nachdenken.«
    »Was gibt es da zu überlegen?« Seine offenen, klaren Augen blickten sie an. »Jemand muss es tun. Dann kann ich das auch sein. Ich will mich nützlich machen, Carol. Ich will mich nicht mehr wie das fünfte Rad am Wagen fühlen. Ich will etwas tun. Verdammt, hier bin ich doch nutzlos.«
    Ich brauche dich!
    Die Intensität des Gefühls hinter dem Gedanken überraschte sie.
    »Du könntest getötet werden.«
    »Wir sind alle tot, wenn wir nicht alles in unserer Macht Stehende unternehmen.« Er wandte sich an Glaeken. »Wann breche ich auf und was soll ich besorgen?«
    »Sie starten morgen früh …«
    »Oh, nein!« entfuhr es Carol.
    »… und Sie müssen in einer Felsschlucht nach Metallsplittern suchen, Überresten einer Schwertklinge, die dort vor mehr als fünfzig Jahren zerbrochen ist.«
    »Muss ich sie alle finden?«
    »Nur ein paar. Wir brauchen nur eine Probe. Sie müssen …«
    Eine Explosion erschütterte die Fenster der Wohnung. Carol folgte den anderen zum Panoramafenster.
    Unten auf der Sheep Meadow loderten Flammen hoch in die Nacht hinauf. Einer der Tankwagen, die die Flammenwerfer mit Brennstoff versorgten, war explodiert. In dem flackernden Licht konnte Carol jetzt sogar ohne das Fernglas sehen, dass es auf der ganzen Weide von den neuen Schrecknissen aus dem Loch nur so wimmelte. Sie waren in Bewegung und breiteten sich in die Straßen der Stadt aus wie ein glänzender, zuckender, wogender Teppich.
    Carol sah auf und bemerkte den Mond, der gewaltig und orangerot über den Dächern der Stadt aufging. Aber irgendwas an ihm war in dieser Nacht … anders.
    »Was ist mit dem Mond los?«
    Die anderen folgten ihrem Blick. Jack war derjenige, der es zuerst bemerkte.
    »Das Gesicht … das Gesicht des Mannes im Mond ist weg. Wow – sogar der Mond ist verändert worden.«
    »Nicht verändert«, erklang tonlos eine Stimme hinter Carols Schulter.
    Ein leiser Überraschungsschrei entrang sich ihr, als sie sich umdrehte und Nick direkt hinter ihr stand. Aber er sah nicht sie an. Seine Aufmerksamkeit galt dem Mond.
    »Es ist der gleiche Mond. Er ist nur umgedreht worden. Ihr blickt auf das, was man gemeinhin die dunkle Seite des Mondes nennt.«
    Carol drehte sich wieder um und starrte zu der vage bedrohlichen Kugel hoch, die seit Äonen als Symbol der Liebe galt.
    Selbst der Mann im Mond hat sich von uns abgewandt.
    »Nimm mich morgen mit«, sagte Nick zu Bill. »Ohne mich wirst du da nichts finden.«
    Carol beobachtete, wie Bill Nick prüfend musterte und dann Hilfe suchend Glaeken ansah.
    Nach kurzem Überlegen

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