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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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egal, was Rasalom gegen diesen geringen Prozentsatz an Menschen aufbietet, sie werden nicht zurückweichen. Und einige von denen sind gerade jetzt da unten bei diesem verdammten Loch.«
    Carol stand da und starrte Bill an, mit einem Kloß im Hals und Tränen in den Augen. Sie wusste, sie stand neben einem dieser Leute. Das Geräusch von Händeklatschen brachte sie dazu, sich umzudrehen. Hinter ihnen applaudierten Jack und Glaeken.
    »Ich wette, Sie haben früher ganz ergreifende Predigten gehalten«, meinte Jack.
    Bill wirkte leicht beschämt. »Entschuldigung. Ich habe mich hinreißen lassen.«
    »Entschuldigen Sie sich nicht«, sagte Glaeken. »Sie haben gerade einen der Gründe demonstriert, warum Rasalom Sie so hasst. Die Art Mensch, die Sie da beschreiben, ist die einzige Bedrohung seiner Vormachtstellung. Bedauerlicherweise gibt es aber nicht genug davon. Wenn jedoch die Prozentzahlen umgekehrt wären – wenn es mehr Menschen geben würde, die auf ihrem Posten ausharren und durchhalten und die es nicht zulassen, dass die Angst ihnen alles nimmt, an was sie glauben, alles, wofür sie gelebt haben, als es Menschen gibt, die ihren Ängsten zum Opfer fallen – dann hätte Rasalom keine Chance. Aber leider ist das nicht so. Die gewalttätige Anarchie, die da draußen mehr und mehr zunimmt, nährt seine Macht, hilft ihm, die Tage noch weiter zu verkürzen, wodurch die Angst und der Wahnsinn zunehmen, was ihn wiederum stärker macht, und so geht es fort und fort, bis er als Sieger dasteht.«
    Ein Lichtblitz von unten erregte Carols Aufmerksamkeit. Sie drehte sich um und sah aus dem Fenster.
    »Seht nur!«
    Die anderen gesellten sich zu ihr, während sie das Fernglas an die Augen hob und zusah, wie die Männer um die Sheep Meadow herum die aus der Tiefe aufsteigenden Kreaturen mit Feuer besprühten.
    »Da will ich doch verdammt sein!«, sagte Jack hinter ihrer linken Schulter. »Flammenwerfer! King-Kong-mäßige Monsterflammenwerfer!«
    »Ich glaube, es funktioniert!«, meinte Bill.
    Und tatsächlich, das Feuer schien seinen Zweck zu erfüllen. Die Viecher, die aus dem Loch herausflogen, waren zwischen den Feuerstrahlen gefangen. Die Feuerlanzen kamen von allen Seiten. Gespeist von den Pumpen auf den Lastwagen um das Loch herum bildeten die Feuerstrahlen ein in Bewegung befindliches Netzwerk über dem Loch und verbrannten die geflügelten Kreaturen, als die versuchten, in die Nacht zu entkommen. Getränkt mit Benzin oder was auch immer die Schläuche verspritzten, gingen sie in Flammen auf und taumelten unkontrolliert in die Dunkelheit hinaus. Sie wirbelten auf und ab wie die vom Wind dahingetriebenen Glutnester eines frisch entzündeten Lagerfeuers.
    Erregung ergriff Carol. Die Viecher verreckten! Man konnte sie vernichten! Hier war der Hoffnungsschimmer, auf den sie alle gewartet hatten!
    »Wisst ihr, was das bedeutet?«, fragte sie, senkte das Fernglas und sah die anderen an. »Wenn die Flammenwerfer um jedes dieser Löcher aufstellen …«
    »Hey, was geht denn jetzt da unten vor?«, unterbrach Jack.
    Carol blickte wieder durch das Fernglas. Die Koordination brach zusammen, einige Flammenwerfer verloschen. Andere zeigten nach unten, richteten den Flammenstrahl direkt in das Loch hinein oder wichen zurück vom Rand und besprühten die ganze Umgebung mit flüssigem Feuer. Dann sah Carol, warum das so war.
    »Oh, nein!«
    Die fliegenden Kreaturen waren nicht das Einzige, was in dieser Nacht aus der Grube kroch. Durch die Linsen sah sie andere Gestalten – kugelförmige Wesen mit harten, glänzenden schwarzen Leibern, geschmeidige, vielfüßige Krabbler, so lang wie ein Mann und so dick wie ein muskulöser Oberschenkel, und andere Wesen –, die sich um das Loch herum tummelten, über den Rand herauskrochen und sich den Weg durch das Gras bahnten. Sie attackierten die Männer, die die Flammenwerfer bedienten, und rissen sie in Stücke.
    Carol riss sich das Fernglas von den Augen und hielt es weit weg von sich. Jack nahm es ihr ab, sah einen Augenblick lang schweigend hindurch, dann reichte er es an Bill weiter.
    Bills Stimme klang schrill und nicht ganz gefasst. »Jede Nacht kommt ein neuer Schrecken zu den anderen.«
    »Und jede Nacht ist länger als die letzte«, sagte Glaeken. »Aber kommen Sie jetzt weg vom Fenster. Wir müssen etwas besprechen.«
    Carol war froh, wieder in den Lichtkegel des Wohnzimmers zu kommen. Sie kauerte sich neben Bill. Trotz der Wärme in der Wohnung war ihr kalt. Sie wünschte sich

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