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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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geknallt.« Joe grinste. »Ganz einfache Aerodynamik, Junge. Wenn man eine scharfe Kurve fliegen will, muss man sich in die Kurve legen. Wenn man das bei dieser Höhe mit Schwingen dieser Größe macht, dann setzt die untere auf dem Wasser auf. Und dann wird sich überschlagen. Fick dich, Rodan.«
    Bill glaubte eher, dass dieses Ding Rodan zum Frühstück verspeist hätte. Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und hätte sich am liebsten übergeben. Aber er schluckte heftig und streckte Joe die Hand hin.
    »Sie sind ein verdammt guter Pilot.«
    Joe klatschte ein. »Da sag ich nicht Nein.«
    »Wann wird es Tag?«
    Joe sah auf seine Armbanduhr. »Das ist noch lang hin. Sonnenaufgang ist erst um 7:21 Uhr Mitteleuropäischer Zeit. Bei uns zu Hause ist noch Tag, schätze ich. Aber nicht mehr lange.«
    RADIO WFPW
    FREDDIE: Wir haben 17:15 Uhr, Leute. Zwanzig Minuten bis Sonnenuntergang.
    JO: Ja, rein mit euch, Leute. Alle ins Haus. SOFORT!
    New Jersey Turnpike
    Er wusste nicht, wie oft er schon ins Bewusstsein zurückgedämmert und dann wieder ohnmächtig geworden war, aber schließlich fühlte er sich kräftig genug, um sich zu rühren. Sein Kopf erschien ihm dreimal so groß wie normal und er spürte ein schreckliches Hämmern unter der Schädeldecke, trotzdem zwang er sich, ihn anzuheben, um sich umzusehen. Die Bewegung löste einen stechenden Schmerz auf der linken Kopfseite aus und die Welt begann sich zu drehen. Er unterdrückte den Würgereiz in seiner Kehle, schloss die Augen und rührte sich nicht. Stattdessen versuchte er sich zu erinnern, was passiert war.
    Er wusste noch, dass er den Wagen beladen hatte, dass er nach Süden gefahren war, an einer Tankstelle angehalten hatte …
    Oh Gott. Der Polizist. Die Pistole. Der Schuss.
    Hank griff nach oben und betastete vorsichtig die linke Kopfseite. Da war eine tiefe feuchte Furche direkt über dem Ohr und Blutkrusten und feuchte Stellen den ganzen Kopf und Hals entlang.
    Aber er war am Leben. Die Kugel war an seinem Schädel entlanggeschrammt und hatte die Haut aufgerissen. Er war schwach und benommen, ihm war übel und er hatte Kopfschmerzen wie noch nie zuvor in seinem Leben, aber er lebte.
    Hank öffnete wieder die Augen. Er sah nach unten. Eine Lache geronnenen Blutes hatte sich ein paar Zentimeter vor seiner Nase auf dem Asphalt gebildet. Er schob sich weiter hoch, stemmte sich auf die Knie und richtete sich auf. Der Schwindel warf ihn fast wieder um, aber als er abebbte, versuchte er, sich zu orientieren.
    Auf beiden Seiten von ihm standen grüne Metalltonnen – Abfallcontainer. Zwischen ihnen hindurch konnte er die Zapfsäulen sehen, vielleicht dreißig Meter entfernt. Dort war niemand mehr. Keine falschen Tankwarte, die Autos einwiesen. Links von ihm war eine verputzte Hauswand. Die gehörte zu den Raststättenrestaurants.
    Sie mussten ihn hierhergeschleppt haben, damit er für den nächsten unglücklichen Fahrer, der in ihre Falle ging, nicht zu sehen war.
    Er biss die Zähne zusammen, um mit dem Schwindel und der Übelkeit fertig zu werden, dann rappelte er sich auf und spähte über die Mülltonnen hinweg. Das ganze Gelände war verlassen. Der Parkplatz hinter den Zapfsäulen war leer. Die Autos, die er zuvor da gesehen hatte, waren verschwunden.
    Ebenso sein Kombi.
    Hank war den Tränen nahe. Er war ausgeplündert worden. Und das von Leuten, deren Aufgabe es war, ihn zu beschützen. Was war nur aus der Welt geworden? Die menschlichen Bestien, die am Tage wüteten, waren ebenso schlimm wie die nichtmenschlichen, denen die Nacht gehörte.
    Nacht! Er sah zum Himmel hoch, dann auf den Horizont. Guter Gott, es wurde schon dunkel. In ein paar Minuten würden diese Monstrositäten aus ihren Löchern kriechen und ausschwärmen. Er durfte nicht im Freien bleiben.
    Er hinkte zur Seitentür des Restaurants. Verschlossen. Er arbeitete sich zum Haupteingang vor. Die Doppelglastüren waren von innen mit einer Kette versperrt. Er spähte durch das Glas. Das reinste Chaos. Es sah aus, als sei der Laden geplündert und verwüstet worden, bevor er zugesperrt worden war. Egal. Im Augenblick machte er sich keine Gedanken über seine Nahrungsversorgung. Er brauchte einen Zufluchtsort.
    Im schwindenden Licht sah er sich nach etwas um, mit dem er das Glas einschlagen könnte – einen Stein, eine Mülltonne, irgendwas. Er fand einen schweren steinernen Mülleimer nur ein paar Meter weiter, aber ihm fehlte die Kraft, ihn anzuheben.
    Mit wachsender Panik lief er um das Haus

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