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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wirklich Bakersfield, sondern ein kleiner Flughafen vor den Toren der Stadt. Frank schien hier jeden zu kennen; es waren nicht viele, aber alle waren verblüfft, dass er immer noch unterwegs war. Und sie waren noch mehr verblüfft, als er Vorkehrungen traf, um das Wiederauftanken für seinem Rückflug zu sichern.
    »Wennste z’rückkommst, fliechste im Dunkeln«, grummelte der alte Mann, der den Flugplatz führte, während die Tanks in den Flügeln vollgetankt wurden.
    Er war faltig und grauhaarig und wirkte alt genug, um schon Einsätze mit der Lafayette Escadrille geflogen zu sein. Er war derjenige, der einen Stapel von Glaekens Goldmünzen für das Flugbenzin einkassiert hatte.
    »Ich weiß«, sagte Frank vom Pilotensitz aus. Er hatte seinen iPod um den Hals geklemmt und spielte mit einem der herabhängenden Enden seines Schnurrbarts.
    Jack saß hinter ihm in der Pilotenkanzel – er hatte sie vorhin als Cockpit bezeichnet und war dafür korrigiert worden –, während Ba in der Passagierkabine saß und noch mehr Zähne in seine Schlagstöcke montierte.
    »’ne Menge Flieger verschwinden im Augenblick inner Dunkelheit, Frankie. Die heben ab, kommen aber nich’ wieder runter.«
    »So was habe ich gehört.«
    »Manche verschwinden sogar am Tach. Am helllichten Tach! Also fliegt keiner mehr – jedenfalls keiner mit Verstand, so isses. Ham alle Angst, in die Luft zu gehen und Schiss, dass se nich’ wiederkommen. Ich will nich’, dass du einer von denen bist, die nich’ wiederkommen, Frankie.«
    »Danke, Paps. Das will ich auch nicht.«
    »Wo ist Joe?«
    »Auf dem Weg nach Bukarest.«
    »Ungarn?«
    »Nein, Rumänien.«
    »Alles das Gleiche. Scheiße! Was stimmt mit euch beiden bloß nich’? Braucht ihr das Geld so dringend? Scheiße, ich kann euch was leihen …«
    »Ruhig, Paps. Es geht nicht um die Kohle. Mann, ich bin Pilot. Ich fliege Leute, wohin sie wollen. Das ist mein Job. Ich denke nicht dran, das zu ändern, klar? Für niemanden und schon gar nicht für irgendwelche Viecher. Außerdem haben wir diesem Kerl mal versprochen, dass wir für ihn da sind, wenn er mal dringend irgendwo hin muss. Das verstehst du doch, oder?«
    »Näh, das versteh ich ganz und gar nich’. Wo soll’s hingehen?«
    »Er sagt, er muss ganz dringend nach Maui und wieder zurück.«
    Paps starrte an Frank vorbei Jack an, als habe er es mit einem Irren zu tun. Jack lächelte und winkte Oliver-Hardy-mäßig.
    »Muss zu meinem Mädchen. Sie hat Geburtstag.«
    Paps rollte mit den Augen und wollte sich abwenden.
    »Ziemlich merkwürdiges Wetter habt ihr hier«, sagte Frank und blickte auf die graue Decke über ihnen.
    »Das iss die ganze Scheiße, die von Hawaii rüberkommt.« Paps strich mit dem Finger über den Flugzeugrumpf und hielt ihn hoch, um den grauen Aschebelag zu zeigen. »Passt zu deinem Nachnamen, Frankie. Und da willst du rein? Oberhalb von siebentausend Metern wird es aber weniger. Pass auf deine Ansaugstutzen auf.«
    »Werde ich machen.«
    Paps ging zurück, um den Tankvorgang zu kontrollieren. Ein paar Minuten später waren sie wieder in der Luft. Jack schnüffelte die Luft, die in der niedrigen Höhe in die Kabine drang.
    »Riecht verbrannt.«
    »Das ist es auch«, sagte Frank. »Das ist Vog – eine Mischung aus Wasserdampf, Rauch und ganz, ganz feiner Vulkanasche. Unter normalen Umständen würden wir dadurch auf der ganzen Welt atemberaubende Sonnenuntergänge bekommen. Aber jetzt? Anscheinend gibt es ja gar keine richtigen Sonnenuntergänge mehr.«
    Jack fühlte sich eingesperrt, gefangen in dem formlosen Grau, das sich von außen gegen die Fenster drängte. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie weiter stiegen. Da musste er sich auf Frank verlassen.
    Das war wahrscheinlich einer der Gründe, warum er so ungern flog. Er versuchte immer, in jeder Situation die Kontrolle zu haben. Hier oben war er Frank ausgeliefert. Er wusste nicht, in welche Richtung sie flogen und falls Frank etwas passieren sollte, hatte Jack nicht die geringste Ahnung, wie er die Maschine wieder sicher landen könnte. Es hatte ihn zu Tode erschreckt, als Frank über Denver den Autopilot eingeschaltet hatte und zur Toilette gegangen war. Nach kurzer Zeit war er wieder da, aber Jack war das wie eine Ewigkeit vorgekommen.
    Plötzlich wurde das Grau dunkel, als wäre ein Vorhang zugezogen worden und das Flugzeug schwankte.
    »Was ist los?«, fragte Jack so ruhig, wie es ihm möglich war.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Das sind vier kleine Worte,

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