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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zu ersetzen? Es ist dir nie in den Sinn gekommen, dass ich sie jemand anderem gegeben haben könnte, was?«
    Zeit, in den sauren Apfel zu beißen, dachte Jack. Ihr die ganze Geschichte zu erzählen.
    »Kusums Halskette reicht nicht«, sagte er und stellte sich ihrem Blick. »Wir brauchen beide.«
    Sie keuchte auf und trat einen Schritt zurück, mit der Hand an ihrem Hals.
    »Meine? Du würdest mir meine stehlen?«
    »Es wäre nicht wirklich ein Diebstahl. Ich würde sie nur dem ursprünglichen Besitzer zurückgeben.«
    »Mach darüber keine Witze, Jack. Die Menschen, die diese Halsketten geschmiedet haben, sind seit Jahrtausenden tot.«
    »Das weiß ich. Für die arbeite ich nicht. Ich arbeite für den Mann, dem sie das Ursprungsmaterial gestohlen haben. Und er will es zurück. Alles.«
    Kolabati musterte ihn und ihre Augen wurden größer. »Du machst keine Witze, nicht wahr?«
    »Glaubst du, ich könnte mir eine solche Geschichte ausdenken, selbst wenn ich es versuchen würde?«
    »All diese Jahre werden mich einholen, wenn ich sie nicht mehr trage, Jack. Ich würde sterben. Das weißt du.«
    »Ich hatte vor, dich um sie zu bitten.«
    »Und wenn ich mich geweigert hätte?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich hatte vor, äußerst überzeugend zu sein.«
    Tatsächlich hatte er keinen genauen Plan gehabt, wie es von hier aus weitergehen sollte. Das war auch gut so. Er hatte nicht mit Moki gerechnet. In seinen wildesten Träumen wäre ihm jemand wie Moki nicht eingefallen.
    Kolabatis Hand lag immer noch schützend über ihrer Kette. Sie hatte offenbar nicht die Kraft, sie loszulassen.
    »Du machst mir Angst, Jack. Du machst mir mehr Angst als Moki.«
    »Ich weiß, das klingt verflucht billig, aber das Schicksal der ganzen Welt hängt davon ab, dass dieser Glaeken die beiden Halsketten zurückbekommt und sie in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.«
    Kolabati deutete auf das stinkende Tal, auf den Wirbelstrom dahinter: »Er kann das alles ändern? Er kann die Dinge wieder so machen, wie sie waren?«
    »Nein. Aber er kann die Macht aufhalten, die das bewirkt hat, die versucht, alles zu zerstören, was wir hier sehen. Du hast es hier gar nicht so schlecht, Bati. Hier ist es noch einigermaßen angenehm, weil hier so wenige Menschen sind. Aber drüben auf dem Festland, in den Städten und Dörfern, gehen sich die Leute gegenseitig an die Kehle. Jeder hat Angst, die sind halb tot vor Angst. Die Guten haben sich verschanzt – versteckt vor den Monstern bei Nacht und vor ihren Mitmenschen bei Tag. Und die Bösen tun das, was sie immer getan haben. Aber es sind die ganz normalen Durchschnittstypen, die einem wirklich Angst machen. Diejenigen, die nicht vor Angst gelähmt sind, laufen auf der Straße Amok und plündern und brandschatzen und morden wie die schlimmsten Verbrecher. Du kannst etwas tun, um das zu beenden, es alles wieder umzukehren.«
    »Ich glaube dir nicht. So schlimm kann es nicht sein. Ich lebe seit mehr als anderthalb Jahrhunderten. Ich habe gesehen, wie meine Eltern von einem englischen Offizier niedergeschossen wurden, ich wurde Zeuge des Sepoy-Aufstands in der 1850ern, von zwei Weltkriegen, von der russischen Revolution und, was am schlimmsten war, von dem Völkermord im Punjab, wo sich während der Teilung die Inder gegenseitig abgeschlachtet haben. Du hast ja keine Ahnung, was ich alles gesehen habe.«
    »Das hier ist schlimmer. Die ganze Welt ist betroffen. Und ab Donnerstag könnte es überall Nacht sein, für immer. Dann gibt es keine Zuflucht mehr. Wenn du nichts unternimmst.«
    »Ich.« Das Wort wurde ganz leise, verträumt gesprochen.
    »Du.«
    Jack ließ das eine Weile wirken, ließ sie die Inseln betrachten, die sie offenbar so sehr liebte, ließ sie den Gestank ihres langsamen Todes einatmen. Und dann stellte er ihr die Frage. Er wäre nie auch nur auf die Idee gekommen, die alte Kolabati dies zu fragen, die, die er in New York gekannt hatte. Aber diese neue, verbesserte Version, die einen Mann liebte, die diese Insel liebte, vielleicht konnte er diese Kolabati überzeugen.
    »Was sagst du, Bati? Ich bitte dich nicht, sie abzunehmen und sie mir zu geben. Aber ich bitte dich, mit mir nach New York zu kommen und mit Glaeken zu reden. Er ist der einzige Mensch auf der Erde, der älter ist als du. Verglichen mit ihm bist du gerade mal ein Baby. Wenn du dich mit ihm triffst, wirst du es glauben.«
    Sie drehte sich um, lehnte sich gegen das Geländer und starrte durch die Tür in das Wohnzimmer

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