Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld
zusammen ist, Alan. Toad Hall ist unser Zuhause, aber wir müssen überleben. Das ist wichtiger.«
Er drückte sie an sich. »Ich weiß, was dieses Haus dir bedeutet. Ich weiß, wie schwer es dir fällt, es zu verlassen.«
»Es ist, als würde man aufgeben.« Er spürte, wie sich ihr Kiefer verkrampfte. »Ich hasse es, aufzugeben.«
»Aber das ist keine Kapitulation. Das ist ein strategischer Rückzug, damit du an einem anderen Tag weiterkämpfen kannst, wenn deine Streitkräfte neu formiert sind.«
»Ich liebe dich«, sagte sie und lehnte ihren Kopf an seinen. »Manchmal frage ich mich, wie du mich und meine Sturheit erträgst.«
»Vielleicht gerade wegen deiner Sturheit. Vielleicht stehe ich auf Frauen, die sich nicht verarschen lassen, nicht mal von diesem Rasalom und seinen Viechern.«
Sylvia reckte das Kinn vor, klimperte mit den Wimpern und posierte als wohlerzogene, indignierte Dame.
»Aber Doktor Bulmer, ich glaube nicht, dass ich jemals solche Worte aus Ihrem Mund vernommen habe. Und das vor einer Lady!«
»Ich rede nur dann so, wenn ich unter einer Lady bin!«
Sie küssten sich – gleichzeitig, spontan. Alan wusste nicht, ob es sich dabei um Körpersprache oder eine Art von Telepathie handelte, die sich zwischen Seelenverwandten einstellt. Es spielte keine Rolle. Er wusste nur, dass es exakt in diesem Augenblick Zeit für einen Kuss war. Und Sylvia wusste das auch. Also küssten sie sich. So einfach war das.
»Wann haben wir uns eigentlich das letzte Mal geliebt?«, hörte er sie sagen, als er ihren Hals liebkoste und ihren Duft einatmete.
»Es ist schon viel zu lange her.«
Seit dem Einsetzen der Angriffe hatten sie nicht einmal die Gelegenheit gehabt, zusammen in einem Bett zu liegen.
»Noch ein guter Grund, zu Glaeken zu ziehen«, meinte sie. »Ein sehr guter Grund.«
Sie saßen für eine Weile da, Sylvia auf seinen Schoß gekuschelt, hielten sich gegenseitig fest und hörten den Krabblern zu, die an den Kanten der Messingetagere nagten. Wieder einmal wurde es Alan bewusst, wie sehr er diese Frau liebte, wie sehr er mit ihr in Einklang stand, mehr als mit jedem anderen Menschen, dem er je begegnet war. Der Gedanke, dass ihr etwas zustoßen könnte, war unerträglich. Morgen würden sie bei Glaeken einziehen und dann waren sie in Sicherheit, jedenfalls so sicher, wie man es bei diesem Wahnsinn nur sein konnte.
Aber zuerst musste er dafür sorgen, dass sie diese Nacht überstanden.
Der Bunker
»Was ist das?«
Gia saß senkrecht in ihrem Bett. Ein kleines Nachtlicht brannte, sonst war es dunkel in dem Bunker. Hinter dem Vorhang schnarchte Abe. Aber zwischen seinem lauten, misstönenden Schnaufen … Da war noch ein anderes Geräusch.
Ein Schaben … und Mahlen …
Vorsichtig, ohne Vicky aufzuwecken, glitt Gia aus dem Bett und tappte um den Vorhang herum, dahin, wo Abe schlief. Er lag auf dem Rücken wie ein gestrandeter Wal. Sie schüttelte ihn sacht an der Schulter und er fuhr hoch.
»Was? Was ist los?«
»Hör mal.«
Jetzt, wo das Schnarchen aufgehört hatte, war das neue Geräusch laut und unverfälscht zu hören. Ihr wurde übel, als sie erkannte, was das war.
»Da nagt etwas an der Außenwand.«
Abe schüttelte den Kopf. »Nein. Unmöglich.«
»Hör doch! Das sind die Wühler. Sie müssen es sein.«
Abe lauschte.
»Vielleicht hast du recht. Sie versuchen, sich zu uns durchzugraben. Aber das wird ihnen nicht gelingen. Wie schon gesagt, mehr als ein Meter Stahlbeton – dazu wäre eine Atombombe nötig. Und selbst dann …«
Gia schauderte. In der Theorie klang das ja gut, aber was, wenn das, was da draußen war, die ganze Nacht damit weitermachte, und nicht nur diese Nacht, sondern Nacht für Nacht? Selbst wenn sie jedes Mal nur ein kleines bisschen Mauer wegnagten – irgendwann würden sie durchbrechen.
Sie hastete zurück ins Bett und schmiegte sich an Vicky. Aber an Schlaf war nicht mehr zu denken. Das Geräusch … das Mahlen, das Kauen … ging ununterbrochen weiter.
Der Horrorkanal – Nonstop-Filmtag
Flesh Feast (1970, Regie: Brad F. Grinter)
The Twilight People (1973, Regie: Eddie Romero)
Jenseits des Bösen (1980, Regie: Herb Freed)
The Night God Screamed (1971, Regie: Lee Madden)
From Hell It Came (1957, Regie: Dan Milner)
The Unearthly (1957, Regie: Boris Petroff)
Haus des Todes (1974, Regie: Theodore Gershuny)
Feuerkäfer (1975, Regie: Jeannot Szwarc)
Die Fürsten der Dunkelheit (1987, Regie: John Carpenter)
The Unknown Terror (1957, Regie: Charles
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