Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld
Marquis Warren)
Die letzten Sieben (1955, Regie: Roger Corman)
Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse (1970, Regie: Gordon Hessler)
Eine total, total verrückte Welt (1963, Regie: Stanley Kramer)
Das Schaben von Metall auf Metall.
Alan war sofort hellwach. Ohne zu zögern rollte er sich aus dem Fernsehzimmer ins Foyer. Von da kam das Geräusch. Es hörte sich an, als sei die Etagere verrückt worden. Alan konnte sich nicht vorstellen, wie das möglich sein sollte, aber hatte seinen Schlagstock griffbereit im Schoß liegen, nur für den Fall.
Als er ins Wohnzimmer rollte, hörte er das Sirren von Flügeln.
Sie sind ins Haus eingedrungen.
Sein Herz pumpte Angst durch seinen Körper, aber er rollte weiter. Vielleicht waren es nur einige wenige. Vielleicht …
Etwas schoss auf ihn zu. Er zuckte mit dem Kopf zurück und das Viech raste mit wild klappernden Zähnen an seiner Wange vorbei.
Eine Kauwespe.
Alans Herz hämmerte in seiner Brust. Er tastete nach dem Schlagstock in seinem Schoß. Als das Insekt für einen erneuten Angriff gewendet hatte, war er bereit. Im Kerzenschein war die Sicht nicht sonderlich gut, darum versuchte er gar nicht erst, nach der Kreatur zu schlagen. Er hielt die Keule einfach zwischen sein Gesicht und das Insekt und hielt fest.
Die Kauwespe rammte den Stock frontal mit voller Wucht. Sie wurde nach rechts abgelenkt und zerfetzte sich den Flügel an den in den Schlagstock eingelegten Zähnen. Alan ließ sie zappelnd auf dem Teppich liegen und rollte ins Foyer. Das Monster konnte mit einem Flügel nirgendwo hin und er konnte ihm später den Garaus machen. Zuerst musste er jetzt die Etagere wieder an Ort und Stelle schieben, bevor noch weitere unliebsame Gäste ins Haus kamen.
Als Erstes bemerkte er den Geruch – einen fauligen Leichengestank. Und als er um die Ecke ins Foyer rollte, sah er zwei Speerspitzen und eine weitere Kauwespe, die sich gerade hinter der Etagere vorzwängte und hochflog. Entweder bemerkten sie ihn nicht oder sie ignorierten ihn einfach, als sie durch das offene Treppenhaus nach oben flogen und in der Dunkelheit im ersten Stock verschwanden.
Auf der Suche nach Jeffy.
So schnell wie möglich rollte er zur Etagere hinüber. Die war nicht nur einfach von der Tür weggedrückt worden – das war mit einer solchen Wucht geschehen, dass die Nägel umgebogen worden waren. Die Etagere lag jetzt auf ihnen.
Alan schüttelte den Kopf. »Was zum …?«
Er konnte sich später überlegen, wie das den kleinen Monstern gelungen war. Zuerst musste er das Loch wieder verstopfen.
Nach einem kurzen Blick über die Schulter zur Treppe glitt Alan aus dem Rollstuhl auf die Knie wie vorher auch und stemmte sein Gewicht gegen die Etagere. Ein quietschendes Scharren hallte durch das Foyer, als sie über die Nägel rutschte und direkt vor der Tür liegen blieb. Alan drehte sich um und stemmte sich mit dem Rücken dagegen.
Gut. Jetzt kam keiner mehr herein, wenigstens im Augenblick nicht. Trotzdem musste er noch eine Möglichkeit finden, die Tür bis zum Sonnenaufgang zu sichern. Er sah auf seine Uhr. 6:22 Uhr. Noch drei Stunden bis zum Morgen. Natürlich konnte er die ganze Nacht so wie jetzt hier sitzen, das würde reichen. Drei Stunden auf dem Marmorfußboden, das war zwar keine Ewigkeit, würde ihm aber wie eine vorkommen. Und da war noch das Problem mit den Viechern, die bereits ins Haus gekommen waren. Für die saß er hier wie auf dem Präsentierteller. Drei hatte er gesehen. Es konnten aber auch mehr sein.
Er wog den Schlagstock in der Hand. Wenigstens brauchte er sich nicht die Mühe zu machen, sie zu jagen. Früher oder später – höchstwahrscheinlich eher früher – würden sie Jagd auf ihn machen. Er musste nur –
Die Etagere ruckte heftig gegen seinen Rücken.
Erschreckt drehte Alan sich halb um und lehnte sich schwer mit der Schulter dagegen. Sie rutschte wieder vor die Tür zurück.
Was zum Teufel war das?
Ein mulmiges Gefühl ließ seine Kopfhaut jucken. Das war keine Kauwespe, die sich durch das Loch quetschen wollte. Viel zu viel Kraft. Da draußen war etwas Großes. Größer als –
Alan erinnerte sich an die Beulen in den Rollläden an der Vorderseite und die lange Spur im Hof. Es sah so aus, als wäre das, was das hinterlassen hatte, zurück.
Himmel!
Er wusste nicht, womit es die Etagere weggeschoben hatte, aber er hatte sie wieder zurückschieben können, also war die Lage vielleicht nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick schien.
Und dann bewegte
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