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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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und bei Weitem am nervösesten. Seine Hände zitterten, als er sie auszog, als er ihr half, seine eigene Kleidung abzulegen, als er sie liebkoste.
    »Ich bin eine Jungfrau«, verriet er ihr, als sie dicht nebeneinander lagen und sogar seine Stimme zitterte. »Nach all diesen Jahren bin ich immer noch Jungfrau.«
    »Ich nicht«, sagte Carol und führte ihn in sich ein.
    Was ihm an Erfahrung fehlte, machte er durch die Intensität seiner Leidenschaft mehr als wett. Ihr Liebesspiel ließ die Matratze beben. Feurig, heftig und für Carols Geschmack zu schnell vorbei, aber irgendwie war sie danach so atemlos wie Bill. Sie drückte ihn an sich und genoss es, wie warm und nass er in ihr war.
    Und dann hörte sie, wie er leise an ihrer Schulter weinte.
    »Bill? Ist alles in Ordnung?«
    »Nein. Ja. Ich weiß es nicht. Es ist nur … Ich denke immer … Was für eine Verschwendung. Das ist so wunderbar. Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie einem anderen Menschen so nahe gefühlt. Ich bin weit über meine beste Zeit hinaus, Carol. Wir alle können den Rest unserer Tage an einer Hand abzählen und erst jetzt lerne ich, wie es ist, wenn man sich liebt. All diese Jahre – verschwendet! Mein Leben – verschwendet! Was war ich für ein Idiot!«
    »Sag so was nicht, Bill. Lass mich das nie wieder hören!« Sie teilte seinen Schmerz, aber sie war auch wütend auf ihn. »Du hast dein Leben nicht verschwendet. Vielleicht ging dein Glauben von den falschen Voraussetzungen aus, aber nicht dein Handeln. Du hast dein Leben damit verbracht, ein Pater, ein wirklicher Vater für Hunderte von verlorenen und im Stich gelassenen Jungen zu sein, der erste und vielleicht einzige Vater, den sie je hatten. Das hättest du nicht sein können, wenn du eine Frau und eigene Kinder gehabt hättest. Du hättest für sie nicht vierundzwanzig Stunden am Tag da sein können, so wie du es warst. Also war es überhaupt nicht verschwendet. Du hast etwas bewirkt, Bill. Du hast eine Menge bewirkt. Es gibt eine Menge erwachsener Männer, die sich an dich erinnern, die dir immer noch liebevolle Gefühle entgegenbringen, die vielleicht deswegen gut zu ihren Kindern sind, weil du gut zu ihnen warst, weil du ihnen gezeigt hast, wie man das macht. Das ist etwas, das bleibt, Bill, etwas, das sich vielleicht über Generationen hinweg fortgesetzt hätte, wenn Rasalom nicht versuchen würde, die menschliche Gesellschaft auszulöschen. Also komm mir nicht damit, du hättest dein Leben verschwendet – ich will so was nicht hören.«
    Nach einer langen Pause hob Bill den Kopf und küsste sie.
    »Ich liebe dich. Ich habe dich schon in der Schule angeschmachtet und habe das in einer verborgenen Ecke von mir vergraben wie ein Hund einen Knochen. Aber es ist nie weggegangen. Ich glaube, ich habe dich immer geliebt.«
    »Und ich glaube, ein Teil von mir hat dich immer geliebt, ein bisschen. Aber jetzt liebe ich dich mit jeder Faser – eine Menge.«
    »Gut. Heißt das, wir machen das hier noch mal? Bald?«
    »Wie bald?«
    »Wie wäre es mit jetzt?«
    Da merkte sie, dass er in ihr wieder hart geworden war.
    »Mein Gott.«
    Das letzte Stück
    RADIO WFPW
    FREDDY: Das Internet ist komplett zusammengebrochen, Leute. Ist das nicht der Hammer? Ich hätte nie gedacht, dass so was je passieren könnte.
    JO: Aber schlimmer noch, es ist jetzt 16:00 Uhr. Damit bleiben zehn Minuten Tageslicht.
    FREDDY: Ja. Wenn man der Sapir-Kurve glaubt, ist das der vorletzte Sonnenuntergang. Hoffen wir mal, dass er sich irrt.
    Glaeken war so niedergeschlagen wie noch nie in all den Jahrtausenden. Er hatte Sylvia Nash und den Jungen in ihre Wohnung gebracht und war jetzt auf dem Weg zu Jack, um ihn zum Bleiben zu bewegen. Er war zu wertvoll, er war unverzichtbar für die Sache. Die Lage schien zwar hoffnungslos, aber das konnte sich ändern, und falls das passierte, brauchte er Jack in der Nähe.
    »Hey, Glaeken!«
    Er blickte auf und sah Julio, den kleinen, muskulösen Barbesitzer, auf sich zu rennen.
    »Da unten ist ’ne Frau, die Jack sucht.«
    »Was will sie denn? Du hast sie doch hoffentlich hineingelassen?«
    Die Nacht war hereingebrochen. Auf der Straße war man so gut wie tot. Wo war sie hergekommen?
    »Ja. Aber Doug und Nadia sind unten mit ihr in der Lobby. Die Sache ist nur, ich kann Jack nirgends finden und sie macht einen richtigen Aufstand, weil sie zu ihm will.«
    »Ist das die Frau, die er in dieses Versteck gebracht hat?«
    »Gia? Niemals. Ich kenne Gia. Die Frau hier ist

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