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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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unten geflogen. Habt ihr sie gesehen?«
    »Nein. Der Zweite vor dem Küchenfenster ist uns auch entwischt. Wir suchen gerade nach ihm.«
    »Leise, bitte«, sagte Ba und hielt das Beil hoch.
    Sie verstummten. Ein raspelndes Geräusch … von draußen aus dem Korridor … wie Beitel, die Holz bearbeiteten.
    »Wo …?«, setzte Alan an.
    »Oh Gott, ich glaube, ich weiß, wo!«
    Sie drehte sich um und lief voran zur Kellertür. Als sie um die Ecke kam, blieb sie abrupt stehen und unterdrückte einen Aufschrei. Alle drei Kaudinger waren da, die Nasen gegen die Kellertür gepresst. Sie kauten hektisch auf dem Holz herum, wild entschlossen, sich da durchzunagen, um zu dem zu kommen, was sich dahinter befand.
    Und von der anderen Seite hörte sie das Wimmern einer zaghaften, verängstigten Kinderstimme.
    »Mami? Bist du da draußen, Mami? Was ist das für ein Geräusch? Was ist da los, Mami?«
    »Macht sie fertig!«, stieß sie mit einem mühsam beherrschten Stöhnen zwischen den Zähnen hervor. »Macht sie fertig!«
    Ba stürzte vor, Alan rollte hinter ihm her. Ba hieb einen mitten durch, dann noch einen. Durch das Gewirr herumflatternder und -fliegender Körperteile ergriff Alan mit seiner handtuchgeschützten Hand den dritten am Schwanz. Er schmetterte ihn auf den Boden und zertrümmerte ihm so den Schädel. Zähne spritzten wie Glassplitter in alle Richtungen. Der letzte Kaukäfer rührte sich nicht mehr.
    »Kümmere dich um die Fenster oben, Ba«, sagte er. »Ich mache hier unten dicht.«
    Die beiden Männer entfernten sich in entgegengesetzte Richtungen und Sylvia öffnete die Kellertür gerade so weit, dass sie hindurchschlüpfen konnte, dann schloss sie sie sofort wieder hinter sich.
    Jeffy sah mit wachsbleichem Gesicht zu ihr hoch.
    »Lass nicht zu, dass die mich kriegen, Mami.«
    Sie nahm den Jungen in die Arme und drückte ihn an sich. Ihre Gedanken tobten. Jeffy hatte recht gehabt. Diese Dinger hatten es auf ihn abgesehen. Aber warum?
    »Es ist alles in Ordnung. Wir haben die Käfer getötet und sobald alle Fenster verriegelt sind, können wir hier wieder raus.«
    Einen Augenblick später hörte sie Alans Rollstuhl auf der anderen Seite der Tür.
    »Okay, ihr Rasselbande«, sagte er und zog die Tür auf. »Kein Feind in Sicht. Alle Fenster sind zu. Die anderen Fliegengitter sind alle unbeschädigt.«
    Sylvia ging in den Flur und trug Jeffy dabei auf dem Arm. Alan lächelte, aber sie bemerkte, dass er Jeffy besorgt musterte.
    »Jeffy, warum gehst du nicht mit Ba ins Kinozimmer, während ich und deine Mutter heiße Schokolade machen? Dann können wir uns alle einen Film ansehen.«
    Das Kinozimmer? Das war die umgebaute, überdimensionierte Speisekammer, in der sie den Großbildfernseher installiert hatten. Man konnte sich da zu jeder Tageszeit Filme ansehen, weil der Raum keine Fenster hatte. War das der Grund, warum Alan das vorschlug?
    Jeffy ließ sie los und ging mit Ba. Er schien keine Angst mehr zu haben. Was konnte einem schon passieren, wenn Ba Thuy Nguyen einen an der Hand hielt?
    Sobald Jeffy außer Hörweite war, wandte sie sich an Alan.
    »Was stimmt nicht?« Blöde Frage. »Ich meine, was stimmt sonst noch nicht?«
    »Die sind überall, Sylvia«, sagte er mit leiser Stimme. »Ein riesiger Schwarm von diesen Viechern kam gerade angeflogen, als wir die letzten Fenster schlossen. Die sind vor jedem Fenster und versuchen hereinzukommen. Hör mal.«
    Sie spitzte die Ohren. Und sie hörte sie. Ein unkontrolliertes Trommeln, als würden tausend Leute draußen Tennisbälle gegen die Fenster werfen. Es ließ ihr das Blut erstarren, als sie daran dachte, wie viele dieser Kreaturen das sein mussten, wenn sie einen solchen Lärm machten.
    »Wen sollen wir anrufen? Die Polizei, die Feuerwehr, wen?«
    »Die alle.« Alan griff sich das schnurlose Telefon von der Anrichte, hielt es ans Ohr, dann runzelte er die Stirn und legte es wieder weg. »Das Telefon funktioniert nicht. Versuch es mit deinem Handy.«
    Sylvia zog es aus ihrer Tasche, fand aber eine Botschaft aus zwei Worten auf dem Display.
    »Kein Netz? Wie kann das sein?«
    Er deutete auf die toten Insekten auf dem Boden. »Wie können die sein?«
    »Dann sind wir hier gefangen.«
    »Ich glaube, im Augenblick sind wir sicher. Wir werden sehen, was der Morgen bringt. Aber bis dahin sollten wir versuchen, Jeffy nicht noch weiter aufzuregen.«
    »Die sind hinter ihm her, oder?«
    Alan nickte ernst. »Es sieht ganz so aus.«
    Sie unterdrückte ein Schluchzen, als sie

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