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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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und hatte herumtelefoniert, bis er einen Bauunternehmer gefunden hatte, der sofort stählerne Sturmschutzrollläden installieren konnte. Er hatte einen erheblichen Bonus in Aussicht gestellt, wenn die Arbeiten bis zum Sonnenuntergang abgeschlossen wären. Jetzt fragte er sich, ob ein Sturmschutz ausreichen würde.
    Warum nicht hierbleiben? Es wäre vielleicht eine gute Entscheidung. Es wäre vielleicht etwas eng, aber Alan fühlte sich in dieser Gruppe wohl. Er hatte das Gefühl, dass sie in dieser so unterschiedlichen, bunt zusammengewürfelten Menge sicher sein würden.
    Irgendetwas ging hier vor. Es gab eine subtile Chemie, ein unerklärliches Band zwischen ihnen.
    Aber Sylvia schien das nicht zu fühlen. Wenn die Wut in ihr sich Bahn brach und die Kontrolle übernahm, dann beharrte sie auf ihren Entscheidungen und gab keinen Zentimeter nach. Alan wusste, er konnte nicht mit ihr reden, wenn sie so war. Das konnte niemand. Er hatte gelernt, die Zeichen zu erkennen und wenn dann der Sturm kam, die Ruhe zu bewahren und das Gewitter abzuwarten. Wenn die Wolken und der Wind sich wieder verzogen hatten und wenn sie dann ruhiger und besonnener war, dann war sie eine andere Sylvia und dann war sie auch wieder zugänglicher.
    Vielleicht konnte er ihre Meinung später ändern.
    Sylvias Wut konnte unbequem und frustrierend sein, einen manchmal sogar selbst wütend machen, aber diese Wut war Teil ihrer Persönlichkeit. Und Alan liebte diese Person.
    Jeffy dagegen wollte offenkundig bleiben.
    »Ich will nicht weg, Mama.«
    »Versuch nicht, mit mir zu streiten, Jeffy«, sagte Sylvia mit leiser Stimme. »Es wird Zeit, dass wir nach Hause fahren.«
    Er versuchte, sich von ihr loszureißen. »Nein!«
    »Bitte gehorche deiner Mutter«, sagte Glaeken sanft.
    Der Junge hörte sofort auf, sich zu wehren. Der Blick, den Sylvia Glaeken zuwarf, war alles andere als dankbar.
    »Es gibt da etwas, was Ihnen klar sein sollte, Mrs. Nash«, sagte Glaeken. »Die Kreaturen, die Ihr Haus in der letzten Nacht angegriffen haben, sind nur in den Stunden zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang aktiv. Sie müssen sich während des Tages vor der Sonne verstecken. Aber wie Sie ja sicherlich alle bemerkt haben, werden die Tage immer kürzer.«
    »Aber das kann doch nicht immer so weitergehen«, sagte eine unbekannte Stimme.
    Alan drehte sich um und sah, dass Hank aufgestanden war und nacheinander jeden im Raum ansah. Das war das erste Mal, dass er das Wort ergriff, seit er vorgestellt worden war.
    »Oder doch?«, fügte Hank hinzu.
    Glaeken nickte. »Das wird sich fortsetzen. Und beschleunigen. Der Sonnenaufgang ist heute wieder später erfolgt. Morgen wird es noch später sein. Und der Sonnenuntergang kommt früher und früher.«
    »Aber wenn das so weitergeht …« Hank riss die Augen auf. »Guter Gott.«
    Langsam ließ er sich wieder neben Carol auf die Couch sinken.
    »Sehen Sie das Muster?«, fragte Glaeken. »Kürzer werdende Tageslichtzeiten, immer längere Zeiten der Dunkelheit. Die Kreaturen aus den Löchern haben immer mehr Zeit für die Nahrungsaufnahme, die Zeiten, an denen sie sich verstecken müssen, werden immer kürzer. Und wenn das Tageslicht ganz verschwunden ist …«
    »Dann werden sie immer da sein«, sagte Jack mit verhaltener Stimme.
    Als Alan ihn so sah, war ihm klar, egal, was er und Sylvia und Ba in der letzen Nacht durchgemacht hatten, Jack hatte viel Schlimmeres erlebt.
    Glaeken nickte. »Das ist richtig. Wir steuern auf eine Welt zu, in der es kein Licht, kein Gesetz, keine Vernunft, keine Gnade und keine Logik mehr gibt. Eine Nachtwelt, aus der keine Dämmerung herausführt. Wenn wir nicht etwas dagegen unternehmen.«
    »Rufen Sie mich an, falls Sie das Metall haben«, sagte Sylvia.
    Alan streckte den Arm aus und schüttelte Glaeken die Hand, als er an ihm vorbeikam, dann rollte er sich zu Ba hin, der an der Tür wartete.
    »Geht nicht«, sagte eine besorgte Stimme.
    Alan drehte sich in der Tür um und sah, dass Nick aus der Küche gekommen war. In seinen Augen war wieder Leben und sie strahlten vor Sorge, als er Alan ansah.
    »Warum nicht?«
    »Wenn ihr vier heute geht, dann werden nur drei lebend zurückkommen.«
    Ein Frösteln überkam Alan. Er blickte in das Atrium hinaus und sah Sylvia, Ba und Jeffy vor dem Fahrstuhl stehen. Während er zusah, klingelte es und die Tür glitt auf. Sylvia und Jeffy traten ein. Ba wartete und hielt die Tür mit einer seiner großen Hände offen.
    Alan war einen Moment erstarrt. Die drei

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