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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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geht deswegen aggressiver vor.«
    »Und wo war dieser Verbündete letzte Nacht?«, fragte Alan.
    Glaeken wandte den Blick ab. »Weg.«
    »Tot?«
    »Nein. Einfach nur … weg. Er hat seine Aufmerksamkeit anderswohin gelenkt. 1941 dachte er, er hätte dieses kleine Scharmützel gewonnen und hat sich zurückgezogen.«
    »Und das ist alles?«, fragte Alan. »Dieser Verbündete führt seit Jahrtausenden eine Schlacht, dann glaubt er, er hat gewonnen und richtet seine Aufmerksamkeit einfach auf etwas anderes? Er hat nicht einmal gewartet, um mit seinem Gewinn zu prahlen oder ihn zu genießen?«
    Glaeken durchbohrte ihn mit seinen blauen Augen und Alan spürte die Härte, die dahintersteckte. »Sagen Sie mir eines, Doktor: Wenn Sie Schach spielen, wollen Sie die Figuren dann wirklich wegen des Wertes, der ihnen innewohnt? Machen Sie Pläne, was Sie mit diesen Figuren anfangen können? Wenn Sie in einem Spiel den Turm des Gegners geschlagen haben, verschwenden Sie danach noch einen Gedanken daran?«
    Im Raum war es für einen kurzen, atemlosen Moment totenstill.
    Glaeken schaute Mrs. Treece an. »1968 gelang es Rasalom, sich in den Körper eines soeben gezeugten Kindes zu transferieren. Seit seiner Wiedergeburt hat er daran gearbeitet, diese Welt für den Verbündeten tot erscheinen zu lassen. Das ist ihm gelungen. Da nur Welten mit intelligentem Leben in dem Spiel einen Wert haben, hat sich der Verbündete von uns ab- und die wenige Aufmerksamkeit, die er uns zuvor geschenkt hat, anderen Wirklichkeiten zugewandt.«
    Aus dem hinteren Teil des Raumes sagte Jack: »Was er damit sagen will, ist einfach: Früher hatten wir massive Unterstützung aus dem Hintergrund, jetzt sind wir auf uns allein gestellt. Das hier ist die Schlacht am Little Big Horn und wir sind nicht die Indianer.«
    Glaeken schürzte die Lippen. »So könnte man es sagen. Aber wir haben vielleicht eine Möglichkeit, die Kavallerie zu rufen, um im Bild zu bleiben.«
    »Die Halsketten«, sagte Jack.
    Halsketten, überlegte Alan, was für Halsketten?
    Glaeken nickte. »Die Halsketten, dazu die richtigen Schmiede, und …« Er deutete auf Jeffy. »Dieser kleine Junge.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, das ein wenig näher zu erläutern?« Sylvia sprach mit zusammengebissenen Zähnen. »Wovon zum Teufel reden Sie da eigentlich?«
    Was auch genau Alans Frage wäre.
    Glaeken schien von Sylvias Ausbruch ungerührt. Er lächelte sie an.
    »Um es ganz kurz zu machen, Mrs. Nash: Wir müssen den Verbündeten wissen lassen, dass das hier keine tote Welt ist und dass die Schlacht hier nicht vorbei ist; dass der Widersacher immer noch aktiv und dabei ist, die völlige Kontrolle über diese Sphäre zu erlangen. Wir müssen dem Verbündeten ein Signal schicken.«
    »Und wie genau fangen wir das an?«
    »Wir müssen ein uraltes Artefakt wiederherstellen.«
    »Eine Waffe?«
    »In gewisser Weise ja, aber das, wovon ich hier rede, ist weniger eine Waffe, als vielmehr eine Antenne, eine Art Sender.«
    »Und wo befindet sich das?«, fragte Alan.
    »Es wurde vor mehr als einem halben Jahrhundert deaktiviert, als der Agent der Andersheit scheinbar vernichtet wurde, an einem Ort in Rumänien, vor einer Festung, die man nur das Kastell nannte.«
    Alans Verstand lehnte sich immer noch gegen Glaekens Worte auf, jetzt sogar mehr als vorher, aber sein Herz, seine Gefühle, verlangten von ihm zu glauben.
    »Na gut. Gehen wir mal davon aus, dass wir das jetzt so akzeptieren.« Das brachte ihm einen scharfen Blick von Sylvia ein. »Wie gehen wir dann vor, um diesen Sender zu reaktivieren, der in Rumänien deaktiviert worden ist.«
    »Das tun wir nicht«, sagte Glaeken. »Die Bestandteile, die daraus einen Sender gemacht haben, wurden bei der Vernichtung Rasaloms – oder was damals wie die Vernichtung Rasaloms schien – neutralisiert. Bedauerlicherweise gelang es ihm aber durch eine Reihe unglücklicher Zufälle – unglücklich für uns andere –, am Leben zu bleiben. Der letzte Rest dieses Instruments ist zu Staub zerfallen, als Rasalom sich anschickte, wiedergeboren zu werden.«
    »Wenn es zerstört ist und wir es nicht mehr zurückbekommen können«, sagte Jack und in seiner Stimme lag Ungeduld, »warum jammern wir ihm dann hinterher?«
    »Weil es zwei davon gab. Der andere wurde vor sehr langer Zeit gestohlen und zerlegt – in andere Dinge umgeschmolzen.«
    »Ach verflucht«, sagte Jack. »Die Halsketten.«
    Glaeken lächelte. »Richtig.«
    »Wovon reden Sie da eigentlich?«,

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