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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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aufgegangen ist.«
    Er riss seinen Blick von dem Kind los und hastete davon.
    Gia und Vicky. Verdammt. Und wenn er sich Gia über die Schulter werfen und sie höchstpersönlich in Abes Laster stopfen musste – er würde dafür sorgen, dass sie morgen früh die Stadt verließen.
    Monroe, Long Island
    Sylvia stand in der Auffahrt und beobachtete die Arbeiter, die sich auf dem Gerüst tummelten, das sie an der Westseite von Toad Hall aufgestellt hatten.
    »Ich denke, wir schaffen das«, sagte Rudy Snyder neben ihr.
    Sylvia blickte auf die untergehende Sonne und die langen Schatten. Der Tag ging zu schnell zu Ende, so als ginge es auf den Winter zu, nicht auf den Sommer.
    »Sie haben es versprochen, Rudy.« Sie und Alan hatten den ganzen Morgen überall an der Nordküste herumtelefoniert und schließlich Rudy aus Glen Cove herlocken können. »Sie haben garantiert, sie würden vor Sonnenuntergang an jedem Fenster Stahlrollläden angebracht haben. Ich hoffe, ich höre da nicht den Versuch, sich da rauszuwinden.«
    Sie ballte die Fäuste, um ihre Nervosität zu verbergen. Sie hatte das Gefühl, die Anspannung noch so einer Nacht wie der letzten würde sie nicht mehr verkraften.
    »’türlich nich’, Mrs. Nash.« Rudy trug eine Baseballkappe mit dem Schriftzug Giants auf dem Schirm. Er war groß und dick, mit rotem Haar und einer rot geäderten Knollennase. Er packte bei den Arbeiten zwar mit an, setzte aber keinen Fuß auf das Gerüst. »Wie versprochen, sind dann alle Rollläden montiert. Aber die Stromleitungen kriegen wir heute nich’ mehr bei allen angeschlossen.«
    »Das ist mir egal. Das können Sie morgen machen. Sorgen Sie nur dafür, dass die Rollläden alle angebracht sind, dann lassen Sie sie herunter und da bleiben sie dann eben.«
    »Glauben Sie wirklich, dass das nottut?«
    Sie sah ihn an, dann wandte sie den Blick ab. Er hielt sie für eine Verrückte, die sich von ein paar wilden Geschichten aus der Stadt einschüchtern ließ.
    »Sie haben doch die spitzen Zähne in der Holzverkleidung gesehen.«
    »Hey, ich sage ja nicht, dass Sie da gestern Abend nicht ein Problem hatten, aber glauben Sie wirklich, dass die zurückkommen?«
    »Ich weiß, dass sie das tun werden. Vor allem, weil sie jetzt nicht mehr die ganze Strecke vom Central Park hierher kommen müssen.«
    »Sie meinen wegen dem Loch, das sich heute Morgen da in Oyster Bay aufgetan hat? Was meinen Sie, was geht da vor?«
    »Wissen Sie das nicht? Das ist das Ende der Welt.« Zumindest meiner Welt.
    Rudys Lächeln war verhalten. »Nein, ich meine – was ist wirklich los?«
    »Bitte machen Sie Ihre Arbeit zu Ende.« Ihr war nicht nach Reden. »Verrammeln Sie das Haus. Dann bekommen Sie die Prämie, die wir vereinbart haben.«
    »Wird erledigt.«
    Er schlurfte davon und trieb seine Arbeiter an, endlich in die Pötte zu kommen.
    Sylvia seufzte beim Anblick von Toad Hall. Der sorgfältig gepflegte Anschein verblasster Eleganz bei dem alten Anwesen war verschwunden, zerstört durch die abrollbaren Sturmschutzvorrichtungen. Aber es waren gute, feste Rollläden, mit starken Lamellen aus massivem Stahl. Das Beste vom Besten. Während des Tages konnten sie in die Zylinder eingerollt werden, die über den Fenstern eingeschraubt waren. Bei Sonnenuntergang ließ man sie dann an Führungschienen herunter, die seitlich an den Fenstern angebracht waren. Heute Abend mussten sie noch manuell herabgelassen werden, aber morgen, wenn alles fertig war, konnte Sylvia sie dann mit einem einzigen Tastendruck aktivieren. Dieses spezielle Modell war konzipiert, um einen Hurrikan zu überstehen. Heute mussten sie einem Sturm anderen Kalibers standhalten. Sie hoffte, sie würden das aushalten.
    »Hinten ist alles fertig«, sagte Alan und rollte auf sie zu. »Die Arbeiter kommen jetzt her, um hier noch mit anzupacken.« Sein Blick folgte Sylvias zu den Anachronismen, die Toad Hall verunzierten. »Eine Schande, was?«
    Sylvia lächelte, froh darüber, dass sie immer noch auf den gleichen Bahnen dachten, trotz der unangenehmen Stille, die auf der Rückfahrt aus New York im Auto geherrscht hatte. Vor allem, nachdem Alan ihr erzählt hatte, was dieser Irre gesagt hatte, als sie den Raum verließen. Nur drei werden noch am Leben sein, um zurückzukommen . Wer sagte denn etwas so Schreckliches?
    »Ich habe das Gefühl, wir erleben gerade das Ende einer Ära.«
    »Es könnte das Ende von noch viel mehr sein«, sagte Alan.
    Sylvia spürte, wie sich all ihre Muskeln verkrampften. Sie

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