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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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dass er von sich aus mit einer Erklärung herausrückte. Sein Gesicht war das eines Mannes, der nicht nur ihre persönliche, sondern auch ihre professionelle Hilfe benötigte.
    Jean-Luc überquerte die Brücke – nicht in dem energischen, gradlinigen Schritt, den er für gewöhnlich an den Tag legte, sondern in seiner gemächlicheren, »diplomatischen« Gangart, die er anschlug, wenn er Besuchern das Schiff zeigte. Der jüngste Neuzugang seiner Besatzung ging an seiner Seite. Die zwei näherten sich Beverly und hielten dann an. Mit ungewöhnlicher Eile gab Worf neben ihr den Kommandosessel frei und schnellte in eine ernste Habachtstellung.
    »Counselor T’Lana, dies ist meine Chefärztin, Commander Beverly Crusher«, sagte Jean-Luc in einem freundlichen Tonfall, der keinen Hinweis auf seinen inneren Aufruhr gab.
    »Doktor.« T’Lana schenkte ihr ein anmutiges Nicken. Ihrem Gebaren fehlte die steife Formalität der meisten Vulkanier. Sie schien ungewöhnlich entspannt unter Menschen. Diese anscheinende Gabe, ihr Verhalten so anzupassen, dass Angehörige anderer Kulturen sich in ihrer Gegenwart wohl fühlten, erklärte zumindest, weshalb sie mehrere Belobigungen für ihre Arbeit als Diplomatin und Counselor erhalten hatte. »Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen.« Sie war eine kleine Frau – einen ganzen Kopf kleiner als Beverly –, hatte einen schlanken Körperbau und war mit einer Schönheit gesegnet, die Menschen klassisch nannten. Ihre Augen hatten schwere Lider, die ihr einen verträumten Blick verliehen, der nicht so recht zu dem Rest ihrer vulkanischen Gesichtszüge zu passen schien.
    »Die Freude ist ganz meinerseits, Counselor.« Beverly erwiderte das Nicken. Sie war beeindruckt, dass jemand von T’Lanas Planet nicht versuchte, das Wort Freude zu vermeiden.
    Picard deutete zur Steuerkonsole. »Und dies ist Lieutenant Sara Nave.«
    Nave drehte ihren Sitz um. Ihr helles, sommersprossiges Gesicht strahlte, ungeachtet der Tatsache, dass sie einer Frau vorgestellt wurde, von der anzunehmen war, dass sie eine derartige Zurschaustellung von Gefühlen missbilligte. Doch T’Lana schien sich nicht daran zu stören.
    Beverly mochte Sara Nave, obwohl sie sie nur als Patientin kannte. Vor einigen Monaten war Nave nur zwei Tage nach der Rückkehr von einer Außenmission mit einem Fall des cardassianischen Pneumovirus zu ihr gekommen. Die Krankheit war bei Menschen selten und oft tödlich, aber Nave hatte es irgendwie durchgestanden. Während ihrer Genesung war es ihr gelungen, den ganzen medizinischen Stab mit ihrem heiteren Sinn für Humor und den Geschichten ihrer Streiche aus Akademiezeiten zu unterhalten – ungeachtet der Tatsache, dass sie körperlich krank war und es ihr eigentlich elend ging. Später erfuhr Crusher, dass Sara unter ihren Kollegen an Bord der Enterprise den Ruf weg hatte, ein unverbesserlicher Scherzkeks zu sein. Im Dienst hingegen war sie vollkommen ernst.
    »Counselor«, sagte Nave. »Willkommen an Bord.«
    »Danke«, sagte T’Lana. »Ich freue mich, hier zu sein.«
    Picard blickte in Worfs Richtung. Keiner von beiden sah den anderen direkt an. »Und dies ist mein … Erster Offizier, Commander Worf.« Es hatte ein winziges Zögern in Picards Stimme gegeben. Beverly konnte sich gut vorstellen, welches Wort dem Captain in den Sinn gekommen war, ohne dass er es letztlich ausgesprochen hatte: temporär. Sie warf Worf einen raschen, verstohlenen Blick zu. Die breiten Schultern des Klingonen wirkten angespannt. Er fühlte sich offensichtlich unwohl in der Gegenwart des Captains, was darauf hindeutete, dass sich während ihres Treffens an diesem Morgen tatsächlich etwas Unerfreuliches ereignet hatte. Sie konnte sich allerdings nicht vorstellen, worum es sich dabei gehandelt haben könnte. Es gab doch mit Sicherheit keinen Grund für Worf, eine Beförderung auszuschlagen.
    Worf richtete seine Aufmerksamkeit nach unten auf die Vulkanierin. »Counselor T’Lana«, sagte er steif. »Es ist mir eine Ehre, Ihnen zu begegnen.«
    T’Lana sah ihm direkt in die Augen. Wortlos musterte sie den Klingonen. Die Anmut und Ungezwungenheit, mit der sie auf der Brücke erschienen war, war verflogen. Es fand keine offensichtliche Veränderung in ihrer Haltung oder ihrem Gesichtsausdruck statt, aber ohne einen Muskel zu bewegen oder auch nur die Augen zu verengen gelang es ihr irgendwie, etwas zu vermitteln, das an … Missfallen grenzte. Beverly fragte sich, ob sie in ihrer Einschätzung der Fähigkeiten

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