Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
seinem Geist floh. Seine eigene Stimme kam ihm erschreckend laut vor. Von einem verwirrenden Moment zum anderen kehrte die Welt zur Normalität zurück.
Unendlich erleichtert entließ er einen langen Atemzug.
T’Lana blickte ihn in stummer Erwartung an.
»Es sind nur Kopfschmerzen«, sagte Picard, und ärgerte sich dabei über sich selbst angesichts dieser mehr als offensichtlichen Ausrede. Er hatte keine Vorstellung davon, welchen Eindruck er während des Anfalls auf die Vulkanierin gemacht hatte.
Sie schien seine Entschuldigung zu akzeptieren, sagte aber nichts mehr. Schweigend standen sie in dem fahrenden Lift, und Picard wiederholte innerlich immer und immer wieder: Das ist nicht, was es zu sein scheint. Es gibt eine körperliche Erklärung. Das ist nicht, was es zu sein scheint.
Es sind nicht die Borg ...
KAPITEL 2
Beverly Crusher stand auf der Brücke und erwartete den Captain und T’Lana. Sie war froh, dass es keine drängenden medizinischen Pflichten gab, die sie davon abhielten, den neuen Counselor willkommen zu heißen. Abgesehen davon war sie für die Möglichkeit, einen Blick auf Jean-Luc zu werfen, sehr dankbar.
Beverly hatte sich nichts anmerken lassen, aber natürlich war sie um ihn besorgt. Der Albtraum hatte ihn stärker beunruhigt, als er zuzugeben bereit gewesen war, und während ihres Besuchs im Maschinenraum früher an diesem Morgen hatte er seltsam … neben sich … gewirkt. So als sei er nicht ganz er selbst.
Sie kannte ihn bereits seit Jahrzehnten, und ihre Freundschaft war im Laufe der Jahre immer enger geworden, bis sie einander schließlich ihre Liebe gestanden hatten. Sie kannte jede Nuance seiner Stimmungen so gut, dass sie sehr wohl wusste, dass er noch immer beunruhigt war. Das ging deutlich über ein normales Unbehagen nach einem Traum hinaus, selbst wenn dieser Erinnerungen an das, was die Borg Jean-Luc vor langer Zeit angetan hatten, wachgerufen hatte.
Irgendetwas stimmte nicht, etwas, das weder körperlich noch emotional begründet war und das sie einfach nicht zu fassen vermochte. Es war etwas Ungewöhnliches geschehen, das er ihr bislang noch nicht gestanden hatte. Was auch immer es war, es bereitete ihm solche Sorgen, dass er es vor ihr verbarg.
Sie hatte sich bemüht, am Morgen über diesen Umstand hinwegzusehen und sich auf ihre Pflichten zu konzentrieren. Wenn die Zeit gekommen war, würde er mit ihr darüber sprechen. Sie wusste, dass sie ihm diesbezüglich vertrauen konnte.
In der Zwischenzeit harrte sie neben Worf aus, der im Kommandosessel saß. Der Klingone war noch nie ein Freund höflicher Konversation gewesen, doch an diesem Morgen schien er sogar noch schweigsamer als sonst. Beverly wusste, dass Jean-Luc Worf die guten Neuigkeiten über seine Beförderung zum permanenten Ersten Offizier bereits überbracht hatte. Doch in Anbetracht der schlechten Stimmung des Klingonen war die Begegnung offenbar nicht ganz so verlaufen, wie der Captain sie geplant hatte. Als sie die Brücke erreicht hatte, war sie zunächst versucht gewesen, Worf zu gratulieren. Ein Blick in seine Richtung hatte sie allerdings davon überzeugt, lieber den Mund zu halten.
Also stand sie einfach nur wartend da, die Arme vor der Brust verschränkt, und starrte gemeinsam mit Worf schweigend auf die Sterne. Der Rest der Brückenbesatzung hatte sich von der Stimmung des Klingonen anstecken lassen. Es lag eine drückende Atmosphäre in der Luft, die sie alle einhüllte wie dichter Nebel.
Beverly war erleichtert, als sie hörte, wie sich die Türen des Turbolifts hinter ihr öffneten. Mit einem Lächeln auf den Lippen wandte sie den Kopf, um den Captain und den neuen Counselor zu begrüßen.
Dieses Lächeln gefror auf ihrer Miene, als sie Picards Gesicht sah. Jeder, der ihn nicht so gut kannte wie sie, hätte wohl kaum bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte, aber Beverly durchschaute seine sorgsam aufgesetzte Gelassenheit, die herzliche Willkommensfreude, die er scheinbar ausstrahlte, sofort. Die kleinen Muskeln zwischen seinen Augenbrauen hatten sich angespannt zusammengezogen, und in seinen Augen lag ein gejagter Glanz. Was immer ihn zuvor beunruhigt hatte, es hatte erneut zugeschlagen – und das mit aller Macht.
In diesem Moment traf sie die Entscheidung, ihn so bald wie möglich zur Rede zu stellen. Und wenn sie ihn hierfür unter dem Vorwand einer medizinischen Untersuchung auf die Krankenstation beordern musste, dann musste das eben sein. Sie konnte nicht länger darauf warten,
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