Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
des Counselors, mit der Mannschaft umzugehen, vielleicht etwas voreilig gewesen war. Entweder fiel es T’Lana nicht so leicht, mit Klingonen zu sprechen wie mit Menschen – oder etwas völlig anderes geschah in genau diesem Augenblick.
»Commander«, sagte T’Lana mit einem langsamen Nicken, bevor sie sich wieder Picard zuwandte. »Wenn es möglich wäre, würde ich jetzt gerne den Rest Ihres Seniorstabes kennenlernen, Captain.«
Worf konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass ihn der Counselor soeben einfach stehen gelassen hatte. Er hätte ihre kurz angebundene Art als ein typisch vulkanisches Verhalten abgetan, wäre da nicht mehr gewesen, etwas, das fast so etwas wie ein emotionales Aufflackern gewesen war. Es gelang ihm nicht ganz, seine Neugierde zu verbergen, insbesondere, als ihm auffiel, dass Doktor Crusher ebenfalls bemerkt zu haben schien, dass etwas nicht stimmte.
Ihm war noch nie ein Vulkanier begegnet, der offen unhöflich gewesen wäre, aber Counselor T’Lana machte auch nicht den Eindruck, eine gewöhnliche Vulkanierin zu sein. Im Allgemeinen mochte Worf die meisten Angehörigen dieser Rasse nicht sonderlich: Sie waren distanziert, kühl und unfähig, die Abneigung zu verbergen, die sie in der Gegenwart emotionalerer Wesen verspürten. T’Lana war anders. Worf hatte sie von dem Augenblick an, als sie die Brücke betrat, beobachtet. Sie erweckte den Anschein, entspannt zu sein, frei von der extremen Befangenheit ihres Volkes. Ganz offensichtlich fühlte sie sich inmitten einer überwiegend menschlichen Besatzung wohl. Und es gab sogar – oder hatte er sich das nur eingebildet? – so etwas wie Wärme in ihren Augen. Zumindest bis zu dem Moment, in dem sie ihre Augen auf ihn gerichtet hatte.
Als sie sich nun abwandte, fiel Worf die Feinheit ihrer Züge auf. Als er seinerzeit angefangen hatte, neben Menschen zu dienen, hatte er die Gesichter ihrer Frauen als leicht abstoßend empfunden. Ihre Nasen waren zu schmal und kurz, ihre Lippen zu dünn, ihre Zähne zu klein und ebenmäßig. Die Glätte ihrer Stirnpartien schien langweilig und ungeformt.
Im Laufe der Zeit hatte er diese Äußerlichkeiten zu akzeptieren und später zu schätzen gelernt. Als er Jadzia schließlich traf, hatte er angefangen, all die Dinge, die ihn einst gestört hätten – ihre geraden, ebenmäßigen, feinen Züge – als grazil und wunderschön anzusehen.
Counselor T’Lana war auf die gleiche Weise wunderschön.
Diese Erkenntnis beunruhigte ihn ein wenig, denn seit Jadzias Tod hatte er vermieden, derlei körperliche Vorzüge zu bemerken. Genau genommen hatte er Ensign Sara Nave in der Verwendung des bat’leths unterwiesen, ohne auch nur einmal zu bemerken, dass sie eine Frau war. In diesem Moment aber konnte er nicht verleugnen, dass er sich, ungeachtet der Kälte, die sie ihm gegenüber gezeigt hatte, zu dem neuen Counselor hingezogen fühlte.
Beverly versuchte T’Lanas Reaktion so gut einzuschätzen, wie es ihr unter den gegebenen Umständen möglich war. Den meisten anderen Brückenmitgliedern schien entgangen zu sein, dass sie Worf auf subtile Weise brüskiert hatte. Doch in Beverlys Augen hatte die Vulkanierin ihm soeben eindeutig eine Abfuhr erteilt.
Jean-Lucs Verhalten blieb unverändert, auch wenn er vor Überraschung kurz blinzelte. »Natürlich, Counselor«, sagte er. »Commander La Forge ist im Moment im Maschinenraum beschäftigt. Ich werde ihn Ihnen vorstellen, sobald er verfügbar ist. In der Zwischenzeit, da Sie es bevorzugen, sich zum Dienst zu melden …« Er deutete auf den Sitz, der einst Deanna Troi gehört hatte.
Um zu ihm zu gelangen, musste T’Lana Worf passieren. Interessiert beobachtete Beverly, wie die zierliche Vulkanierin an ihm vorbei glitt, ohne auch nur seinen Blick zu erwidern.
Ist es möglich , fragte sie sich, dass diese Frau, deren Sternenflottenakte ihr einen enormen Respekt vor anderen Gesellschaften bescheinigt, ausgerechnet Vorurteile gegenüber Klingonen hat?
Mit einem Gesichtsausdruck, der seine Verwirrung kaum zu verhehlen vermochte, begab sich Worf zu Will Rikers altem Platz und setzte sich in den Sessel. T’Lana nahm mit kühler Miene Deanna Trois früheren Posten ein. Sie schien das Unbehagen der drei Führungsmitglieder der Mannschaft – der drei, die gut genug Bescheid wussten, um bemerkt zu haben, dass der Erste Offizier soeben gekränkt worden war – nicht wahrzunehmen.
Beverly lehnte sich Jean-Luc zu, der noch immer neben ihr stand und sagte leise: »Ich
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