Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
durchdringend, aber auch leicht amüsiert und neugierig war.
Intuition.
Auf Wozniaks Gesicht hatte sich ein Grinsen ausgebreitet. Endlich … ein wirklich ehrlicher Vulkanier. Ich mag Sie, T’Lana. Ich glaube, wir werden gut miteinander auskommen.
Das Bild in T’Lanas Kopf veränderte sich: der Brückenschirm der Indefatigable , voll mit Jem’Hadar-Kriegsschiffen – dreiteilige, käferartige Schiffe mit Kopf, Körper und Flügeln.
Wozniak hatte sie gefragt: Was sagt Ihnen Ihre Intuition über die Jem’Hadar?
Dass in ihrem Fall jede Diplomatie versagen wird , hatte T’Lana geantwortet. Dass sie engstirnige Geschöpfe sind, deren einziges Ziel es ist, zu töten. Dass man nicht mit ihnen verhandeln kann.
Dennoch hätte sie es versucht, wenn ihnen nur die Zeit dazu geblieben wäre.
Als Nächstes sah sie eine Reihe von Eindrücken, beginnend mit dem Gesicht eines reptilienhaften Jem’Hadar-Kommandanten, dessen Haut wie aus Stein geschlagen schien und dessen Schläfen und Kiefer von Reihen knöcherner Auswüchse bedeckt gewesen war. Seine Stimme war rau und von Schadenfreude erfüllt gewesen: Sie sind von einem Dutzend unserer Kriegsschiffe umringt. Bereiten Sie sich auf Ihre Vernichtung vor.
Der Schirm war schwarz geworden. Ein Aufblitzen grellen Lichts, hell wie die Sonne Vulkans, hatte T’Lana sekundenlang geblendet, und das, obwohl sie ihre inneren Augenlider fest geschlossen hatte.
Beißender Rauch, der Gestank verbrannter Leitungen und verkohlten Fleisches. Der dichte Qualm hatte die Brücke erfüllt und T’Lana gezwungen nach dem Kommandosessel zu tasten. Er war leer gewesen.
Auf Deck, teilweise verhüllt von Rauch und dem Nachbild des Blitzes, hatte Wozniak gelegen, die Augen weit geöffnet, aber leer, der Mund schlaff, ihr halbes Gesicht weggebrannt, sodass helle Knochen unter pergamentartigen Resten geschwärzter Haut sichtbar waren.
Instinktiv hatte T’Lana versucht, sie hochzuheben, doch die Logik hatte sie mit der schmerzhaften Erkenntnis inne halten lassen, dass Wozniak, selbst wenn sie nicht bereits tot war, niemals lange genug überleben würde, um aus dem Schiff zu fliehen. Anderen würde das vielleicht noch gelingen, und sie war den Lebenden verpflichtet. Dieser Gedanke hatte T’Lana rasch an den Leichen ihrer Mannschaftskameraden, den schwelenden Konsolen und den beschädigten Liften vorüber und bis zum nächstbesten Versorgungstunnel getrieben.
Nach Luft ringend war sie bis zum nächsten Deck hinab gekrochen, dann dem nächsten und dem nächsten. Anschließend war sie hustend die Korridore hinab auf den Shuttlehangar zu gerannt. Auf dem Weg waren ihr drei noch lebende Mannschaftsmitglieder begegnet. Sie hatte sie mit sich in eines der letzten zwei funktionsfähigen Shuttles getragen und gezerrt.
Das letzte Bild: der Weltraum, der Anblick der Indefatigable , verbrannt und leblos, während die riesigen Kriegsschiffe abdrehten.
T’Lana nahm einen tiefen, kontrollierten Atemzug und entließ die Luft dann langsam wieder aus ihren Lungen.
Das war der Preis einer auf Gefühlen basierenden Entscheidung, das waren die Kosten, wenn man seiner Eingebung folgte.
T’Lana öffnete die Augen und erhob sich langsam. Wie immer blieb das Bild von Wozniaks verbranntem Gesicht in ihrem Geist zurück und begleitete sie.
Nach dem Dienst saß Beverly im Quartier des Captains – ihrer beider Quartier –, doch sie rührte das Glas Synthehol-Cabernet vor sich kaum an. Sie sehnte sich nach einem Glas echten Weines, guten Weines aus dem persönlichen Vorrat Picards, aber in dieser Nacht schien ihr ein derartiger Genuss unangebracht. Es war Nacht an Bord der Enterprise , daher war das Licht gedämpft. Eine einzelne Lampe brannte nahebei auf Jean-Lucs Schreibtisch und erzeugte verwaschene Schatten.
Sie waren nur noch fünf Stunden von ihrem gefürchteten Ziel entfernt. An Schlaf war nicht zu denken, dabei würde sie all ihre Kraft und ihr Geschick brauchen, um sich dem zu stellen, was ihnen bevorstand. Diese Ruhe vor dem Sturm war der schwerste Teil jeder Mission, bei der Leben auf dem Spiel standen. Kaum weniger schwer fiel es ihr, nicht unablässig Jean-Luc anzustarren und sich zu fragen, wann er das nächste Mal überwältigt werden und zusammenbrechen würde.
Jean-Luc, der neben ihr saß, spürte ihre Sorge zweifellos. Sie hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, am Ende des Tages gemeinsam in seinem Quartier zu sitzen, zu reden und hinaus auf die Sterne zu schauen. In dieser Nacht versuchten sie
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