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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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vollständig von ihm abgefallen. Er hatte jünger gewirkt und verletzlich. Er war verlegen und süß und von zärtlicher Unbeholfenheit gewesen. Seine Unsicherheit hatte Sara Selbstvertrauen geschenkt. Sie hatte die Initiative übernommen, und er hatte voller Eifer auf sie geantwortet.
    Jetzt blickte sie ihn an und erinnerte sich daran, wie seine Haut gerochen hatte: warm und sauber und männlich. Sie hatte sein Quartier gar nicht mehr verlassen wollen – als ob sie irgendwie die Zeit hätte dehnen und die Borg und ihr Schiff hätte fern halten können, wenn sie geblieben wäre.
    »Solltest du nicht an der Steuerkonsole sitzen?« Lios Tonfall war leicht gestresst, aber nicht unfreundlich. Er hatte eine Mission zu erledigen, und Nave bemerkte auf einmal, wie dumm sie sich verhalten hatte, ausgerechnet jetzt ihren Posten zu verlassen – vor allem da sie keine Ahnung hatte, was sie nun, da sie hergeeilt war, sagen sollte.
    »Viel Glück«, brachte sie linkisch hervor und brach dann unzufrieden ab. »Nein, deswegen bin ich nicht hier.« Sie nahm die Schultern zurück und blickte ihm direkt in die Augen. »Ich vergaß, es dir letzte Nacht zu sagen, aber: Ich liebe dich.« Das war nun kaum die denkbar romantischste Eröffnung – sie hatte schon Befehle mit mehr Sanftheit, mehr Gefühl gegeben.
    Dennoch war es, als würde sie zusehen, wie eine japanische Papierlaterne plötzlich von innen zu leuchten begann. Lios Gesicht und seine Augen hellten sich auf, und er schenkte ihr eines seiner umwerfenden, mondsichelförmigen Lächeln. »Dann küss mich«, sagte er.
    Sie tat es, hastig, weil keine Zeit war und weil es obendrein das wahrscheinlich unprofessionellste Verhalten war, das sie jemals an den Tag gelegt hatte – zumindest während sie im Dienst war. Dann drehte sie sich um und eilte auf den nächsten Turbolift zu.
    »Sara.«
    Sie blickte zu ihm zurück.
    Er stand halb im Eingang und sein Ausdruck war erneut ernst. »Wenn ich nicht zurückkomme, denk dir einfach, ich wäre tot. Es ist leichter so.«
    Seine Worte machten sie wütend. »Sag so etwas nicht. Denk nicht einmal daran!«
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Aber … in meinem Quartier, auf meinem Schreibtisch. Ich habe etwas für dich dort hingelegt. Nur für den Fall.«
    »Ich verstehe nicht«, rief sie. »Was? Was hast du dort für mich hingelegt?«
    Er schüttelte den Kopf, um anzudeuten, dass er gehen musste. »Du wirst es wissen. Nur für den Fall.«
    Seine Worte machten sie unbeschreiblich wütend. »Es wird kein ‚nur für den Fall’ geben«, beharrte sie, aber er war bereits durch die Türen verschwunden.
    Lio Battaglia materialisierte in dem Borg-Kubus und schnappte nach Luft. Bevor sich auch nur seine Sicht klärte, spannte sich sein Körper bereits unter den veränderten Umweltbedingungen an. Die Luft war heiß, geradezu erstickend feucht und rief Erinnerungen an jene schrecklichen Patrouillen durch die Korridore der Enterprise wach, nachdem die Borg das Raumschiff gekapert und an ihre klimatischen Bedürfnisse angepasst hatten.
    Der Anblick vor seinen Augen war schwindelerregend. Sein Team und er befanden sich auf dem obersten Deck – oder vielmehr einem Steg mit Metallrohren, die als Geländer dienten. Das Innere des Schiffes – das nach Lios Empfinden dem Äußeren sehr ähnlich war – bestand aus einem weitläufigen, offenen Labyrinth aus Bodengittern, Wandstücken und offen liegenden Röhren und Leitungen. Unter ihnen erstreckte sich eine endlose Spirale weiterer Decks, weiterer Rohre. Und inmitten dieses metallischen Dschungels zu ihren Füßen befanden sich Reihen um Reihen Alkoven, in denen Hunderte regloser Drohnen standen, ihre blutleeren, weißen Gesichter von schwarzen, kybernetischen Implantaten verunziert, mit starren, unmenschlichen Augen und Schläuchen, die ihre haarlosen Schädel umkränzten. Lio empfand den Anblick als erschreckend und abstoßend zugleich. Wie war es so vielen von ihnen gelungen, zu überleben?
    Der Anblick weckte Erinnerungen an seinen Freund Joel. Er hatte Joel in der ersten Nacht, nachdem der junge Ensign an Bord der Enterprise gekommen war, im Happy Bottom Riding Club getroffen. Joel hatte einen kruden Sinn für Humor gehabt, und er hatte einen Barmixer-Führer bei sich gehabt, der, so schien es Lio zumindest, jedes Mixgetränk – Joel nannte sie Cocktails – auflistete, das jemals kreiert worden war. Joel war dabei gewesen, sich durch die Liste durchzuarbeiten, und er hatte darauf bestanden, dass Lio

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