Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
Transporterreichweite und kein bisschen näher. Ich möchte so viel Abstand wie nur möglich zu diesem Schiff halten.«
»Verstanden, Sir.« Die Aufgabe brachte Nave ihre Ruhe zurück. Ihr furchtsames Staunen verschwand und wurde durch konzentrierten Eifer ersetzt.
»Mister La Forge.« Picard drehte sich zu ihm um. »Wie lange benötigen Sie, um die Kammer der Königin zu lokalisieren?«
Geordi blickte stirnrunzelnd auf seine Anzeigen. »Ich brauche ein paar Minuten, Captain. Da draußen ist eine ziemliche Menge Schiff … aber sie ist das einzige weibliche Wesen an Bord.«
»Im Augenblick sind nicht mehr als ein paar Dutzend Drohnen wach.«
»Das stimmt, Sir«, gab Geordi zu. »Aber sie schläft … genau wie ein paar Hundert weitere Drohnen.«
»Verstanden.« Er aktivierte seinen Kommunikator. »Picard an Waffenkammer.«
»Battaglia hier, Sir.«
»Lieutenant, stellen Sie Ihr Team zusammen und bereiten Sie sich darauf vor, auf das Borg-Schiff gebeamt zu werden. Commander La Forge wird Ihnen gleich einen Plan des Schiffsinneren übermitteln. Wir versuchen, Sie direkt in die Kammer der Königin zu bringen.« Er hielt kurz inne. »Die meisten Drohnen schlafen – befinden sich im Ruhezustand, wenn Sie so wollen – und die übrigen sollten Ihnen keinen Widerstand entgegenbringen. Nicht mehr als vier Leute, wie wir es besprochen haben, Lieutenant. Mehr sollten Sie nicht brauchen, um Ihr Ziel zu erreichen.« Und es hat keinen Sinn, mehr Leben zu riskieren …
»Aye, Captain.« Die Aufregung in Battaglias Ton war nicht zu überhören. Es war der Tonfall eines Mannes, der bereits gegen die Borg gekämpft hatte und wusste, was ihn jetzt erwarten würde.
Als Picard den Kanal schloss, blickte Nave erwartungsvoll zu ihm auf.
»Ja, Lieutenant?«, fragte er.
»Es ist … es ist nichts, Sir«, sagte sie und errötete, während sie sich zur Steuerkonsole zurückdrehte.
Picard wusste, welche Bitte sie nicht ausgesprochen hatte. Es wäre undenkbar für sie gewesen, zu fragen, und im Grunde noch undenkbarer, dass Picard ihrer Bitte entsprochen hätte. Aber der Captain hatte all das schon erlebt. Ihm war klar, was dem Außenteam bevorstand. Darüber hinaus wusste er, dass Nave mit allen Mitgliedern befreundet war, am meisten vielleicht mit Lieutenant Battaglia. Picards nächste Handlung würde nicht unbedingt vom Sternenflottenprotokoll abgedeckt werden, aber andererseits galt das bereits für keinen Teil ihrer Mission mehr, seit er Admiral Janeways Befehle ignoriert hatte.
»Counselor, bitte übernehmen Sie die Steuerung«, befahl Picard. T’Lana schenkte ihm einen fragenden Blick, Naves war von tiefer Dankbarkeit erfüllt.
»Ich verspreche, dass es nicht lange dauert«, sagte sie als sie aufstand.
»Ich nehme Sie beim Wort, Lieutenant«, erwiderte er. »Fünf Minuten, nicht länger. Ich brauche Sie hier oben, sobald unsere Leute auf das Borg-Schiff gebeamt werden.«
Die Röte auf ihrem Gesicht vertiefte sich. »Danke, Sir.« Im nächsten Augenblick war sie verschwunden.
Nave eilte den Korridor hinab, gerade als Lio und sein Team sich in den Transporterraum begaben. Er bemerkte, dass sie hinter ihnen herlief.
Sie waren eine hart aussehende Truppe, und hatten die größten, stärksten und modernsten Phasergewehre, die es derzeit gab, um ihre Schultern geschlungen und an den Oberkörpern festgeschnallt. Zwei Männer waren dabei, Neulinge an Bord, die Nave erst kürzlich zum ersten Mal getroffen hatte – einer von ihnen war doppelt so groß wie sie. Außerdem war Amrita Satchitanand mit von der Partie, ihre frühere Trainingspartnerin, eine kleine Frau mit blauschwarzem Haar und vollen, rundlichen Wangenknochen unter goldenen Augen. Amrita begrüßte sie mit einem Nicken, aber keiner von ihnen lächelte, auch Lio nicht.
Lio warf ihr einen raschen Blick zu und gab den anderen Mitgliedern seines Außenteams dann ein Zeichen, ohne ihn ins Innere des Transporterraums zu treten. Er wirkte anders als der Mann, den sie jede Nacht im Club traf. Seine unbeschwerte Art war einer grimmigen Ernsthaftigkeit gewichen. Selbst seine Züge wirkten scharf, ernst: Seine Lippen waren dünne, zusammengepresste Striche, seine Augen voller Härte, hinter der Kummer lauerte. Und sein Körper – für gewöhnlich schlaksig und entkrampft – wirkte angespannt und voller Kraft.
Ganz sicher unterschied er sich von dem Mann, der noch vor wenigen Stunden in ihren Armen gelegen hatte. Dort war seine Pose als brütender Intellektueller
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