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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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absolut androgyn, doch nicht weit entfernt arbeitete eine Borg-Drohne an einer glänzenden, schwarzen Gestalt, die auf einem Podest stand – den fehlenden zwei Dritteln des Körpers – und die unverkennbar weibliche Rundungen aufwies.
    Oberhalb des Tisches mit der Königin hingen dunkle Schläuche von der Decke – einer endete direkt in ihrem/seinem Fleisch, der zweite sonderte mehr der gallertartigen Flüssigkeit ab. Zwei Drohnen überwachten die Prozedur. Eine dritte beendete gerade eine groteske Operation an der auf dem Rücken liegenden und vollkommen von dem Gel umhüllten Gestalt – sie amputierte einen kybernetischen Arm.
    Eine Kleinigkeit, leicht zu töten … Lio legte gerade sein Gewehr an, als er einen Schrei hinter sich hörte.
    Er hätte die Bewegung vollenden sollen. Er hätte den Abzug durchziehen sollen … hätte sollen, doch sein Drang, seine Mannschaftskameraden zu schützen, war zu groß. Er drehte sich um.
    Hinter ihnen waren Borg-Drohnen aufgetaucht. Ein Quartett, eine Drohne für jedes Mitglied seines Außenteams. Der Schrei war von DeVrie gekommen, der ihnen den Rücken gedeckt hatte. Er hatte seine Waffe fallen lassen und war auf die Knie gesunken, tot. Eine sirrende Säge, die am Ende eines künstlichen Arms steckte, war ihm geradewegs in die Brust gefahren. Während DeVrie nach vorne in die sich ausbreitende Lache seines eigenen Blutes kippte, sprang ein zweiter Borg vor, erwischte Costas mit einer wirbelnden Klinge am Bauch und riss den Mann regelrecht in zwei Hälften. Lio erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde, als er erkannte, dass die Borg nicht versuchten, sie zu assimilieren, sondern sie einfach nur abschlachteten.
    Er zögerte nicht lange. Lio und Amrita feuerten beide auf die Borg, die so unvermittelt ihre Freunde umgebracht hatten. Die Drohnen fielen um, aber die beiden anderen rückten weiter vor. Lio schoss erneut, nur um zu sehen, dass der Strahl harmlos an seinem Ziel abprallte. Das Echo von Worfs Stimme in seinem Kopf, rief er Amrita zu. »Ändere die Frequenz!«
    Sie gehorchte, aber es war zu spät. Die Drohne hatte sie erreicht, und Lios Attentäter rückte erneut vor, mittlerweile kaum mehr als eine Armeslänge entfernt. Aus den Augenwinkeln sah er, dass die Drohnen, die sich um die Königin gekümmert hatten, sich nun ebenfalls bewegten, um die Eindringlinge abzufangen.
    Während er krampfhaft versuchte, nicht auf die Geräusche zu achten, die mit dem einhergingen, was die Borg mit Amritas Körper anstellten, schoss Lio ein düsterer Gedanke durch den Kopf: Zumindest werde ich keiner von ihnen werden.
    Ihm war klar, dass bevor er dem Tod ins Auge blicken konnte, seine erste und letzte Pflicht gegenüber der Enterprise bestand. Er hatte wichtige Informationen für jene, die ihn überleben würden.
    Die Drohne griff nach seiner Schulter. In diesem letzten Moment schien sich die Zeit zu verlangsamen. Lio blickte in das Gesicht seines Angreifers – das kalkweiße Fleisch, umgeben von schwarz – und mit einem seltsamen Gefühl der Entrücktheit kam ihm der Gedanke, dass die Menschen den Tod so oft als bleichgesichtige, schwarz verhüllte Gestalt personifiziert hatten.
    Gleichzeitig betrachtete er die Züge des Borg – so farblos, so ohne jeden Charakter und jede Individualität – und er verspürte Mitleid.
    Vor allem aber fühlte er sich schlecht wegen Sara. Sie würde weinen, wenn sie zu seinem Quartier ging. Er bedauerte zutiefst, dass sein Tod ihr solche Schmerzen bereiten würde. Er hatte so sehr gehofft, zu ihr zurückkehren zu können, sie lieben zu dürfen und ihr ein glückliches Leben zu bescheren.
    Stärker als alle anderen Gefühle jedoch war die Todesangst – und ihr genaues Gegenteil, die Furchtlosigkeit, denn ihm wurde klar, dass andere ihm folgen würden. Captain Picard würde den Borg niemals erlauben zu gewinnen. Sein Tod würde gerächt werden.
    Ruhige Erwartung erfüllte Lio, als der Borg ihn an der Kehle packte. Aber seine Furcht wurde erneut geweckt, als er statt eines gewaltsamen Todes nur das kalte Metall der Injektionsröhrchen verspürte, die ihm in den Hals stachen. Im gleichen Moment schlug Lio auf seinen Kommunikator und schrie: » Enterprise ! Sie greifen nun bei Sichtkontakt an! Ich wiederhole: Sie greifen nun …«

KAPITEL 6

    » Enterprise ! Sie greifen nun bei Sichtkontakt an! Ich wiederhole: Sie greifen nun …«
    Picard sprang auf, aber er stand nur einen kurzen Moment. Die Stimme des Lieutenants wurde von einem schrillen

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