Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
Borg. Aber er wird einen Neutralisatorchip tragen, der verhindert, dass er assimiliert wird. Die Borg werden ihn akzeptieren, und er wird ungehindert bis zur Königin vordringen können, um sie zu vernichten.«
»Und wenn nicht?«, fragte Nave geradeheraus.
Worf spürte, dass der missbilligende Blick der Vulkanierin auf ihm ruhte. »Ich weiß es nicht«, sagte er ruhig. »Ich werde in Kürze mit dem Captain sprechen und ihn fragen.«
»Danke, Sir«, sagte Nave, offensichtlich niedergeschmettert. Sie drehte sich langsam um und nahm ihren Platz an der Steuerkonsole ein.
»Lieutenant«, sagte Worf sanft. Er verstand und mochte Nave. Sie hatte das Herz eines Kriegers. Er wünschte sich, er könne ihr erlauben, Rache für ihre Freunde zu nehmen.
Nave blickte ihn über die Schulter hinweg an.
»Wenn irgendjemand sonst auf das Borg-Schiff gebeamt werden muss«, sagte er, »sorge ich dafür, dass Sie ihn begleiten werden.«
Nave lächelte nicht. »Danke, Sir«, sagte sie.
Picard/Locutus schritt durch die Korridore der Enterprise , Beverly Crusher an seiner Seite. Die Welt war grau, bleiern, verzerrt und kalt, so furchtbar kalt.
»So sah es also aus«, murmelte er in Locutus’ tiefer, rauer Stimme, deren Klang ihn noch immer beunruhigte.
Beverly wandte ihm das Gesicht zu. »Sah was aus?«
»Das Schiff. Die Art, wie es den Borg erschien, als sie es erobert haben. Das Deck, die Schotts …«
»Wie sieht es aus?«, fragte Beverly. Picard wusste, dass sie versuchte, ihn abzulenken – sie beide von der Furcht vor dem, was kommen würde, abzulenken.
»Sehr seltsam. Ohne Farben. Alles besteht aus unterschiedlichen Graden von Schwarz, Weiß und Grau. Und es scheint, als blicke man aus dem Inneren eines Fischglases nach draußen. Wenn ich mich etwas nähere, wächst es zu erschreckender Größe an – es füllt mein ganzes Blickfeld aus. Und wenn es sich zurückzieht, ist es beinahe sofort verschwunden.« Das Sprechen bereitete ihm Mühe, aber er zwang sich dazu und war erleichtert zu hören, dass sich der Tonfall und die Wortwahl Jean-Lucs behaupten konnten. Grau und unmittelbar – so kam ihm die Welt der Borg vor. Es gab dort kein Richtig und kein Falsch, nur Befehle, nur Aktion und Reaktion. Er verstand nun, warum es ihnen so leicht fiel, zu töten, warum sie keine Reue zeigten: Ihr Handeln war schlichtweg geistloses Wirken. Es machte für sie keinen Unterschied, ob sie sich regenerierten, einen Kubus bauten oder jemand umbrachten.
Wir schaffen eine Königin. Bleibt in euren Regenerationskammern und erwartet den Befehl. Er hätte noch mehr gesagt, aber dieser einzelne, donnernde Gedanke übertönte alles andere, und er verfiel in Schweigen. Die Stimmen waren durchsetzt von Gefühlen und einer Dringlichkeit, die ihn beinahe überwältigte. Sie waren anders als die Stimmen, die er gehört hatte, als er das letzte Mal Locutus gewesen war. Er musste sich wirklich anstrengen, um Worte zu verstehen, wenn Beverly sprach.
»Das klingt schrecklich«, sagte Beverly leise.
Es ist schrecklich , dachte er, aber es stellte sich als zu schwierig heraus, Worte zu bilden, die den Chor der Borg-Stimmen übertönten. Er drehte sich weg und konzentrierte sich auf seine Schritte. Sein Gang schien steif und unbeholfen, so, als befände er sich im Körper eines anderen Mannes. Innerlich schalt er sich. Er würde sich an das mentale Rauschen gewöhnen müssen. Wenn es ihm nicht gelang, sich rasch und verständlich seiner Mannschaft mitzuteilen, nachdem er auf das Borg-Schiff übergesetzt war, mochte alles verloren sein.
Beverly blickte ihn an. Er sah in ihren Augen, dass sie seinen Kampf bemerkt hatte, aber sie sagte nichts.
Er zwang einige Worte hervor. »Du hattest recht – sie werden die Königin um jeden Preis beschützen. Sie werden töten. Das ist kein einfacher Befehl. Dieser Wille entstammt einer … tiefer liegenden Quelle.«
Schließlich erreichten sie den Transporterraum. Commander Worf und Counselor T’Lana standen Seite an Seite an der Transporterkontrolle. Es fiel Picard zunehmend schwer, ihre Gesichtsausdrücke zu deuten. T’Lanas Reaktion auf Locutus‘ Erscheinen entging ihm völlig, aber ihm fiel ein Flackern in den Augen des Klingonen auf.
Picard richtete seine Aufmerksamkeit zuerst auf die Vulkanierin. Er nahm an, dass sie nur deshalb gekommen war, um sich ein letztes Mal mit ihm über seine Vorgehensweise zu streiten. »Counselor T’Lana?« Er zwang sich, nicht vor dem Geräusch seiner eigenen Stimme zu
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