Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
erschrecken, die so beängstigend fremdartig klang. Er zwang sich außerdem, das Stimmengewirr in seinem Kopf zu ignorieren und flüssig und ohne zu stocken zu sprechen. »Ich nehme an, Sie sind hier, weil Sie mit mir reden wollten.«
»Ja, Sir«, sagte T’Lana. Sie trat hinter der Konsole hervor, um sich direkt an den Captain zu wenden. Auch wenn Vulkanier derlei Körpersprache im Allgemeinen keine Bedeutung schenkten, hatte T’Lana festgestellt, dass Menschen sie schätzten. Ihr Handeln kündete von Respekt und Offenheit.
Sie wollte ihm diese Dinge vermitteln. Auch wenn sie seine Entscheidungen nicht guthieß, war er doch ihr Captain. Und sie vermochte ihn nicht in dieser Form, als Locutus, anzublicken, ohne an seine Loyalität zu seiner Mannschaft zu denken – ein Charakterzug, der von Vulkaniern wie Menschen gleichermaßen hoch geachtet wurde. Es war überraschend unangenehm, ihn so verändert zu erleben. Obschon sie viele Bilder gesehen hatte, hatte sie niemals einer Borg-Drohne direkt gegenübergestanden, und die Erfahrung war in der Tat beunruhigend. Eines seiner Augen wurde vollständig von einem optischen Gerät verdeckt. Das andere blickte matt und bar jedes Gefühls, jedes Funkelns, das es menschlich gemacht hätte. Seine Haut war so unangenehm bleich, wie die einer blutleeren Leiche, und die schwarze Prothese, die an seinem Arm befestigt worden war, endete in einer bedrohlichen und tödlich aussehenden Metallklinge.
Natürlich ließ sich T’Lana äußerlich nichts anmerken. Doktor Crusher und Commander Worf gelang es hingegen nicht ganz, das quälende Unbehagen zu verbergen, das sie angesichts seines veränderten Äußeren offensichtlich verspürten. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit Locutus musste das hier außerordentlich schwer für sie sein. T’Lana war beeindruckt, dass Picard bereit war, das, was er als grauenvolle Erfahrung durchlitten hatte, erneut auf sich zu nehmen – erneut ein Teil der Borg zu werden. Das Wichtigste jedoch war, dass er willig schien, sich selbst zu opfern, um seine Mannschaft und – so glaubte er zumindest – den Rest der humanoiden Zivilisation zu retten.
Captain Wozniak hätte genauso gehandelt. T’Lana holte tief Luft und schob das Bild der sterbenden Wozniak aus ihrem Bewusstsein.
»Ich bin aus zwei Gründen gekommen, Captain«, sagte sie. »Zum einen möchte ich ihnen sagen, dass ich es bedaure, nicht imstande gewesen zu sein, Ihnen in meiner Rolle als Counselor von Nutzen zu sein …«
Sofort unterbrach Picard sie mit seiner rauen, beunruhigend unmenschlichen Borg-Stimme, auch wenn der Akt des reinen Bildens von Worten ihm unglaubliche Kraft abzuverlangen schien. »Aber Sie waren mir von Nutzen. Sie haben mir Ihre Meinung gesagt. Das schätze ich.«
»Danke, Sir.«
»Und der zweite Grund, aus dem Sie gekommen sind?«, fragte Picard.
T’Lana atmete tief ein. Ob der Captain richtig oder falsch lag, war im Augenblick unerheblich. »Um Ihnen Erfolg auf Ihrer Mission zu wünschen, Sir.«
Das Borg-Gesicht vermochte nicht wirklich zu lächeln, aber sie erblickte ein sehr menschliches Glitzern in dem einen, sichtbaren Auge. »Das weiß ich zu schätzen, Counselor. Es wäre in der Tat sehr zu wünschen.«
Als T’Lana den Raum verließ, wandte sich Picard an seinen stellvertretenden Kommandanten. »Commander Worf.« Seine Worte klangen rau, künstlich, monoton, Borg. »Sie haben jetzt das Kommando über dieses Schiff.«
Er machte eine Pause, bevor er weitersprechen wollte, doch der Klingone kam ihm zuvor. »Aye, Sir. Ich werde mein Bestes geben, Sir. Als Notfallplan werde ich ein weiteres Außenteam vorbereiten …«
Picard schnitt ihm das Wort ab, indem er seinen mechanischen Arm hob, eine Geste, die Worf und Beverly zusammenzucken ließ. »Es wird keine weiteren Außenteams geben, selbst wenn ich versage.« Es war ihm beinahe unmöglich, ruhig zu sprechen, während jemand anderes in seinem Kopf herumschrie, aber er zwang sich zur Konzentration, zwang sich, die Worte hervorzubringen. »Jetzt, da ich ein vollständiger Teil des Kollektivs bin, erkenne ich, dass die Waffensysteme der Borg beinahe vollständig einsatzbereit sind. Und ihr Antrieb wird binnen sieben Stunden fertiggestellt sein. Verstehen Sie?« Er hielt kurz inne. »Wenn ich darin versage, die Königin auszuschalten, sind Ihre Befehle, das Schiff von hier fortzubringen und umgehend das Sternenflottenkommando zu warnen. Wir werden keine weiteren Leben aufs Spiel setzen.«
Worfs Miene nahm einen
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