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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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unterrichtete. Der Klingone hatte ihn angewiesen, sofort Alarm zu schlagen, wenn der Captain von seinem Kurs abwich oder bei seinem Vorrücken zur Kammer der Königin aufgehalten wurde. Im Transporterraum der Enterprise stand ein Techniker bereit, um den Captain beim ersten Anzeichen von Ärger zurück an Bord zu beamen.
    Worfs Gedanken verloren sich in der Vergangenheit. Er erinnerte sich an den Moment, in dem er gemeinsam mit Captain Picard und Lieutenant Hawk in Magnetstiefeln auf der schimmernden, weißen Hülle der Enterprise gestanden hatte. Es hatte sich angefühlt, als würden sie umgeben von der Dunkelheit des Alls auf der gekrümmten Oberfläche eines kleinen, toten Mondes stehen. Sie hatten sich nach draußen begeben, um die Borg davon abzuhalten, die Deflektorschüssel der Enterprise in einen Transmitter umzurüsten. Worf erinnerte sich noch genau daran, wie knapp der Kampf zu ihren Gunsten ausgegangen war. Hawk war währenddessen assimiliert worden und hatte versucht, den Captain zu töten. Worf war gezwungen gewesen, ihn zu erschießen. Danach hatten sie die verbliebenen Borg mit einem Teil der Deflektorschüssel vom Schiff abgekoppelt und ins All hinausdriften lassen. Mit den Worten: Assimiliert das! hatte er sie in die Ewigkeit geblasen.
    Er bedauerte nicht, dass er die Borg an diesem Tag umgebracht hatte. Hätte er es nicht getan, wäre ihr Transmitter online gegangen und sie hätten letztendlich den Sieg davongetragen. Doch Worf bedauerte die Einstellung, die von ihm Besitz ergriffen hatte, dieses Gefühl der Befriedigung und des billigen Triumph angesichts der Vernichtung eines Feindes.
    Er blickte hinüber zu Lieutenant Nave, die voller Trauer und mit steinernem Gesicht die Steuerkonsole bemannte. Sie saß steif und angespannt auf ihrem Platz, und eine ihrer Hände klammerte sich an die Kontrollen, als wären sie das Einzige, was sie noch aufrecht hielt. Ihre Augen waren geweitet und blickten ins Leere. Ihr Anblick erinnerte Worf daran, wie es ihm gegangen war, nachdem er Jadzia verloren hatte. Ganz offensichtlich hatte Nave mehr für Lieutenant Battaglia empfunden, als es dem Klingonen bewusst gewesen war.
    Er starrte auf den Borg-Kubus und dachte an die vier Besatzungsmitglieder, die sie an die Borg verloren hatten. Gleichzeitig dachte er an den Captain und das enorme Opfer, das dieser erbrachte – einmal mehr den Geist von Locutus anzunehmen und sich alleine an Bord des Borg-Schiffes zu begeben. Er hatte die Bitterkeit in den Augen des Captains gesehen. Es war eine Sache, zu erleben, wie der eigene Körper durch einen Feind bezwungen wurde, aber zuzulassen, dass der eigene Geist und die eigene Seele korrumpiert wurden, war ungleich grauenvoller. Und doch erforderten extreme Situationen wie diese derlei persönliche Opfer.
    Worf wusste, dass, sollte er diesem Feind noch einmal direkt gegenüberstehen, er ohne zu zögern töten würde und zwar so lange, wie es nötig war. Dieses Mal jedoch würde er keine Genugtuung im Töten finden, kein Gefühl des Sieges oder der Freude. Dieses Mal würde er sich daran erinnern, dass hinter jedem Borg ein assimiliertes – und gequältes – Wesen steckte, das danach flehte, befreit zu werden, eines wie Captain Picard oder Lieutenant Battaglia. Und auf einmal gab er sich einem höchst unklingonischen Gedanken hin : Wäre es nicht besser, vorsichtig zu sein, ein Töten zu vermeiden und so viele Borg wie möglich zu retten, um sie wieder zurückzuverwandeln?
    Worf seufzte. Sein Leben unter den Menschen und vor allem seine Ehe mit Jadzia hatten ihn ziemlich weich werden lassen. Und vielleicht – aber nur vielleicht – beeinflusste ihn auch die Anwesenheit des vulkanischen Counselors.
    Er warf ihr einen Seitenblick zu. Selbstsicher und ungerührt saß sie an seiner Seite, ihr blauschwarzes Haar und die Brauen ein auffälliger Kontrast zu ihrer hellen Haut, die dunkelblauen Augen unbewegt auf das Bild des Borg-Kubus gerichtet. Anders als die anderen auf der Brücke ließ T’Lana kein Anzeichen von Aufruhr oder Abscheu erkennen. Bewundernswert , dachte Worf. Dass sie unter derartigem Druck so kühl und gefasst bleiben konnte. Wären sie dem Kampf nicht so abgeneigt, würden Vulkanier hervorragende Krieger abgeben.
    Er kam zu dem Schluss, dass Jadzia T’Lana gemocht hätte.
    T’Lanas Augenlider flatterten. Sie hatte seinen Blick bemerkt. Ihr Ausdruck verhärtete sich unmerklich, während sie die Augen zurück auf den Sichtschirm richtete. Er konnte nicht

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