Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
Vom Netzwerk:
Winkel nach hinten gezogen wurde, wodurch der menschliche Knochen, an dem er befestigt worden war, brach.
    Die zweite Drohne tauchte neben ihm auf. Ihr Arm endete in einer rotierenden Doppelklinge. Drohend zielte sie damit auf Picards Brust.
    Im ersten Augenblick zuckte der Captain instinktiv zurück. Dann allerdings schob er das Kinn vor und richtete sich auf.
    »Ja«, krächzte er. »Töte mich. Los doch.« Es war besser zu sterben, als ihnen Zugang zu seinem Geist und damit dem Aufenthaltsort der Enterprise und lebenswichtigen Informationen über die Sternenflotte geben zu müssen. Es war besser zu sterben, als erneut einer von ihnen zu werden. Er würde nicht für ein zweites Wolf 359 verantwortlich sein, würde kein weiteres Mal gegen die Enterprise eingesetzt werden. Worf würde das Schiff sicher nach Hause bringen, die Menschheit würde sich sammeln und den Feind ein drittes Mal besiegen.
    Er entblößte seine Brust und bewegte sich vorwärts, um die Klinge willkommen zu heißen, wobei er sich fragte, ob sie imstande war, Locutus’ festen, schwarzen Panzer zu durchdringen.
    Sie war es. Ihr Biss war erschreckend schmerzhaft, selbst für seinen verwandelten Borg-Körper. Seine Muskeln, seine inneren Organe zuckten unkontrolliert. Seine Augen weiteten sich unter dem hellen Lichtblitz, der mit dem Schmerz einherging. Er rang nach Luft und stellte fest, dass sie mit seinem Blut versetzt war. Trotzdem brachte er den Willen und die Stärke auf, weiter zu drängen, die Klinge tiefer in seinen Leib zu pressen, auf sein Herz zu.
    Bevor ihm vollständig die Sinne schwanden, spürte er, wie sich Drohnen um ihn herum drängten, wie sie ihn auffingen, als er fiel. Er hob den Kopf und erblickte das Gesicht der Borg-Königin. Sie runzelte die Stirn.
    Dann ergab er sich der Dunkelheit und betete, dass der Schlag tödlich gewesen war.

KAPITEL 9

    Picard erwachte auf einer Liege. Der Borg-Panzer, der seine Brust bedeckt hatte, war entfernt worden und die kalkweiße Haut darunter wirkte makellos und unberührt, so als wäre sie niemals durchstoßen und aufgerissen worden. Er verspürte keinerlei Schmerz, nicht einmal von dem gebrochenen Arm.
    Das Schlimmstmögliche war eingetreten. Er hatte versagt, genau wie Janeway und T’Lana es vorhergesehen hatten. Hatte er sich von seinem Bedürfnis nach Rache blenden lassen und die Unausweichlichkeit dieser Entwicklung nicht sehen wollen?
    Der Umstand, dass er nicht gestorben war, erfüllte ihn mit unbeschreiblicher Enttäuschung und entsetzlichem Zorn. Er versuchte, sich zu erheben und stellte fest, dass er von starken Fesseln gehalten wurde. Vergeblich kämpfte er gegen sie an, und die Wut und der Selbsthass trieben ihm beinahe die Tränen in die Augen. Er hatte sich dieses eine Versprechen gegeben – dass er niemals zulassen würde, erneut missbraucht zu werden, um den Seinen Schaden zuzufügen –, und nun sah es so aus, als würde genau dieses Versprechen gebrochen werden.
    Es war ihm nur ein schwacher Trost, festzustellen dass der Neutralisatorchip noch funktionierte – zumindest im Augenblick.
    Er befand sich nicht länger in der Geburtskammer, sondern stattdessen in einem offenen Bereich, der an eine einzelne, weiße Wand grenzte. Makabere chirurgische Instrumente hingen dort und warteten auf ihren Einsatz – Bohrer, Sägen, Skalpelle, ebenso zum Einsatz an Fleisch wie an Metall gedacht. Das abschreckende Zeichen, das sie setzten, entging ihm nicht.
    Die Königin und er hatten die Plätze getauscht. Nun lag er auf dem Rücken, während sie neben ihm stand und auf ihn herabschaute. Ihm war schmerzlich bewusst, dass seine Ruhestätte eine Art Biobett war. Er sah Monitore, die seine Lebensfunktionen überwachten.
    Die Königin hatte ihren Körper übernommen und trug ihn mit der Grazie und Natürlichkeit einer Tänzerin. Ihr Gesicht und ihre Augen – die so anders waren als die aller anderen ihrer Rasse – waren unzweifelhaft am Leben. Sie glänzten voller Humor, Selbstbewusstsein und Stolz, versetzt mit Nuancen subtilerer Gefühle. Übermütig , hätte er sie genannt, wenn sie sich in einem anderen Jahrhundert und unter anderen Umständen befunden hätten.
    Auf ihren Zügen lag eine dicke Schicht schimmernden Gels, Überbleibsel ihrer Reifezeit.
    Er sehnte sich danach, sie ergreifen zu können, so wie er es nur ein paar Jahre zuvor getan hatte, mit seinen Händen ihren wundervollen Nacken zu brechen und zuzuschauen, wie ihre leuchtenden Augen flackerten und sich dann

Weitere Kostenlose Bücher