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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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wissen, was in diesem Augenblick in ihr vorging: dass sie das Borg-Schiff sah und sich daran erinnerte, was sie Captain Wozniak über die Jem’Hadar gesagt hatte.
    In ihrem Fall wird jede Diplomatie versagen . Sie sind engstirnige Geschöpfe, deren einziges Ziel es ist, zu töten. Man kann nicht mit ihnen verhandeln.
    Worf zwang sich, seinen Blick und seine Gedanken von ihr abzuwenden, und widmete seine Aufmerksamkeit ebenfalls erneut dem Borg-Kubus. Er hoffte, dass es nicht nötig werden würde, seine neu entdeckte Entschlossenheit, Borg nicht grundlos umzubringen, auf die Probe zu stellen. Er hoffte auf einen schnellen Erfolg des Captains.
    Aber als Jadzia gestorben war, hatte er erkannt, dass Hoffnungen manchmal durchkreuzt wurden und dass es durchaus denkbar war, dass das Schlimmstmögliche eintrat.
    Sara Nave saß an der Steuerkonsole und hielt irgendwie durch.
    Sie starrte auf das Borg-Schiff und versuchte, sich auf ihren Dienst zu konzentrieren, auf ihre Fähigkeit, rasch zu handeln, sollte es nötig werden – genauso wie sie sich nach dem Tod ihrer Eltern gezwungen hatte, all ihre Aufmerksamkeit auf die Abschlussprüfungen an der Akademie zu richten. Das Problem war nur, dass es diesmal nichts zu studieren gab, nichts zu lernen, nichts, um sich abzulenken. Sie hatte nichts anderes zu tun, als dazusitzen und zu warten … und das machte es ausgesprochen schwierig, nicht darüber nachzugrübeln, was in diesem Moment dort drüben, auf dem Schiff vor ihren Augen, passierte.
    Durchhalten , hatte ihr Vater das genannt. Wenn die Dinge so unerträglich waren, dass man nichts anderes tun konnte, als einfach weiterzuatmen, den nächsten Schritt zu machen, und danach den nächsten, bis man schließlich einen anderen Ort erreichte, wo die Dinge nicht so schlimm waren.
    Vor vielen Jahren, als Sara noch ein Kind gewesen war, war die Mutter ihres Vaters bei einem Gleiterunfall ums Leben gekommen. Er hatte die Nachricht gerade erhalten und war noch immer benommen gewesen, als sie ihn weinend umarmt und gefragt hatte, was er nun tun würde. Durchhalten , hatte er dumpf gesagt und dabei ohne Zweifel das gleiche Gefühl der Leere, den gleichen Unglauben, den gleichen hilflosen Zorn empfunden, den Nave im Augenblick verspürte.
    Der Dienst hier auf der Brücke war ihre einzige Verbindung zur Welt der Vernunft. Ohne ihn hätte sie über Lio nachgedacht und darüber, was ihm an Bord des Borg-Schiffes widerfahren mochte.
    Assimilieren. Es war solch ein unschuldig klingendes Wort für einen so unbeschreiblich grausamen Akt. Wäre er einfach nur getötet worden, wäre es bereits schlimm genug gewesen. Sie hatte geglaubt, dass sein zerschlagener Körper mit den anderen auf die Krankenstation gebeamt worden war. Als sie herausgefunden hatte, dass Lio noch immer dort draußen war, hatte sie für einen kurzen Moment ein Gefühl von Freunde und Hoffnung erfüllt, bis sie erkannt hatte, dass er gezwungen sein würde, ein weitaus schlimmeres Schicksal zu erleiden.
    Trotz ihrer Bemühungen, sie zu unterdrücken, vernahm sie ungebeten Lios Stimme in ihrem Geist. Aber es war nicht wirklich Joel. Sie hatten ihn mit sich genommen, verändert, seinen Körper besudelt mit diesen … diesen Waffen und kybernetischen Anhängseln an seinem Kopf, seinen Augen, seinen Armen. Er war kein Mensch mehr … Und das Schlimmste war … Ich konnte das Monster nicht zerstören, zu dem sie ihn gemacht hatten …
    Nachdem ihre Eltern ums Leben gekommen waren, hatte sich Nave die Namen der zwei kriegführenden Planeten nicht merken können. Sie hatte auch gar nicht wissen wollen, welche Seite für die Zerstörung der Lowe verantwortlich gewesen war. In ihrem Geist waren die Tode ihrer Eltern eine Tragödie ohne Schuldige gewesen. Sie war zu erschüttert gewesen, um darüber nachzudenken, wen sie hätte anklagen können.
    Jetzt aber kostete es sie beinahe unerträgliche Mühe, nicht an die Borg zu denken, beim Anblick ihres Schiffes und dem Klang ihres Namens nicht von Hass erfüllt zu werden. Als Commander Worf ihr gesagt hatte, dass es kein zweites Außenteam geben würde – dass Captain Picard alleine auf das Borg-Schiff übersetzen würde – war Nave unglaublich frustriert gewesen.
    Es gab nur zwei Dinge, die sie sich verzweifelt wünschte. Das erste war, an Bord des Borg-Schiffs zu gehen und Lio zu retten. Auch wenn er nicht hier gewesen war, um ihre Worte zu hören, hatte sie ihm in seinem Quartier stehend geschworen, dass sie auf das Borg-Schiff gehen,

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