Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
darüber gemacht, dass man ihre Professionalität infrage stellen könnte, und das hatte sie genau an diesen Punkt gebracht, an dem sie sich im Augenblick befanden. Sie würde sich nicht noch einmal von irgendeinem Anschein, den sie erwecken mochte, davon abhalten lassen, zu sagen, was sie dachte. Sie war ein Sternenflottenoffizier, und Worf war nun ihr Kommandant. Sie würde sich seinen Entscheidungen beugen, aber dieses Mal würde sie vor einem Gespräch nicht zurückscheuen.
Worf seufzte. »Der Antrieb der Borg wird einsatzbereit. Sie werden imstande sein, uns zu verfolgen und anzugreifen – oder jedes andere Schiff oder jeden anderen Planeten ihrer Wahl.« Er verfiel in ein langes Schweigen. Sein Blick senkte sich, während er unbehaglich das Gewicht von einem Bein aufs andere verlagerte. »Ich … habe mich bereits einmal geirrt, weil ich meinem Herzen statt meinen Befehlen folgte. Meine Entscheidung kostete viele Leben.« Er hob den Blick und sah sie an. »Ich möchte den gleichen Fehler nicht ein zweites Mal begehen.«
»Das verstehe ich vollkommen«, erwiderte Beverly. »Doch ganz ehrlich, wir befinden uns in einer anderen Situation, Worf. Es ist wahr, dass Sie ein loyaler Freund des Captains sind …« Er wollte zu sprechen anfangen, aber Beverly gebot ihm mit einer Geste zu schweigen. »Und ich weiß, dass mein Herz hier ebenfalls involviert ist«, fuhr sie fort. »Mehr als jeder andere möchte ich ihn retten. Ich denke allerdings, dass der Captain nur an das Wohl seiner Besatzung dachte, als er uns den Befehl gab, ihn zurückzulassen.«
Worf nickte nachdenklich. »Aber ich muss das größere Ganze in Betracht ziehen. Wenn wir die Borg jetzt nicht aufhalten …«
Beverly ließ die Frage vielsagend zwischen ihnen in der Luft hängen. Schließlich fragte sie ruhig: »Und wenn das Schiff eine weitere Begegnung nicht überstehen wird?«
»Dann werden wir es versucht haben«, sagte Worf. Die Selbstsicherheit war in seinen Blick zurückgekehrt. Er hatte sich entschieden. »Ich missachte nicht gerne einen direkten Befehl des Captains. Aber ich habe eine Idee, wie wir seine Anweisungen … umgehen können.«
Auf Beverlys Lippen erschien ein Grinsen.
Worf erwiderte das Lächeln natürlich nicht, aber die Falten in seinem Gesicht glätteten sich. »Danke, Doktor.« Er zögerte. »Wird sich Lieutenant Nave erholen?«
»Ja. Sie hat sich nur ein paar Rippen angebrochen. Ich erwarte, sie in der nächsten halben Stunde zurück zum Dienst entlassen zu können.«
»Gut«, sagte Worf. »Sie wird sich um die Sicherheit des Außenteams zur Rettung des Captains kümmern.«
»Ich sage ihr, dass sie sich bei Ihnen melden soll«, erwiderte Beverly. Als sich der Klingone dem Ausgang zuwandte, fügte sie hinzu: »Bevor Sie gehen, Worf … Da es aussieht, als würden wir uns zurück zu dem Borg-Schiff begeben, möchte ich Ihnen sagen, dass ich ein wenig Forschung betrieben habe, und ich glaube, eine Möglichkeit gefunden zu haben, die Borg-Königin zu neutralisieren und uns eine Chance zu geben, den Kubus zu zerstören.«
Er runzelte die Stirn. »Neutralisieren?«
»Es ist … eine Theorie, die ich gerne testen würde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Königin aufgrund von Feminisierungshormonen aus einer Borg-Drohne entwickelt hat. Wenn es mir vor unserer Rückkehr zu dem Borg-Schiff gelingt, ein Mittel zu entwickeln, das diesen Hormonen gegensteuert, sind wir vielleicht imstande, die Königin zurück in eine Drohne zu verwandeln …«
Worf zuckte mit den Schultern. »Es gibt einen einfacheren Weg, Doktor.«
Natürlich, sie zu töten. Beverly wandte kurz den Blick ab. »Ich weiß … Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir hier an der Schwelle zu einem Durchbruch stehen. Nennen Sie es Instinkt. Wenn wir die Königin zurück in eine Drohne verwandeln können, dann … dann gibt es vielleicht auch eine Möglichkeit zu verhindern, dass sich diese Transformation wiederholt. Jemals wiederholt. Es würde die Borg ins Chaos stürzen. Sie schwächen.«
Worfs Brauen hoben sich. Sie hatte sein Interesse geweckt. » Das «, sagte er, »klingt nach einem Ziel, das sich in der Tat zu verfolgen lohnt, Doktor. Wenn Sie irgendwelche Hilfe benötigen …«
»Werden Sie der Erste sein, der es erfährt«, sagte sie. »Ich danke Ihnen, Worf.« Sie bezog sich damit nicht nur auf sein Hilfsangebot. Sie dachte vor allem an Jean-Luc, als sie die Worte aussprach.
Er schien sie zu verstehen. Einen Moment lang zögerte er,
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