Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
Kopflose Aktionen müssen unter allen Umständen vermieden werden.“
„Ich hoffe nur, Jennifer schöpft keinen Verdacht“, seufzte Chris. „Ich weiß nicht mal, was ich ihr erzählen soll, warum wir für einen unbestimmten Zeitraum bei dir einziehen.“ Kurz kratzte er sich am Kopf, ehe er eine leidende Grimasse zog, die seinem Vorgesetzten ein kurzes Schmunzeln entlockte.
„Ihnen wird sicher etwas einfallen, Robbins“, meinte Townsend, ehe er nach der Verabschiedung den beiden Männern nachsah, bis sich die Tür seines Büros hinter ihnen schloss.
Gray kam sich vor, als hätte er die letzten drei Stunden seit seiner Rückkehr aus Townsends Büro auf glühenden Kohlen gesessen. Scheinbar eine Ewigkeit konnte er Liz auf ihrem Handy nicht erreichen. Und mit jedem weiteren erfolglosen Versuch machte er sich mehr Sorgen. Als er endlich das Geräusch der zuklappenden Haustür vernahm, atmete er erleichtert auf. Liz war zu Hause und in Sicherheit.
Eine knappe Stunde später tauchte Jeff auf, bat um Asyl und erzählte von einem Wasserschaden, der sein Apartment für eine Weile unbewohnbar machen würde. Er ließ sich wie vereinbart nichts anmerken und war ganz er selbst mit seinem lockeren Mundwerk. Auf seine unverblümte Frage, ob denn schon Nachwuchs im Anmarsch wäre, lachte Liz nur und verpasste ihm einen kräftigen Hieb auf seine Schulter.
Chris, Jennifer und Brutus trafen schließlich gerade noch rechtzeitig zum Abendessen ein. Wie aus dem Nichts heraus war eine ganze Horde Handwerker auf der Bildfläche aufgetaucht, um - wie Chris behauptete - die längst geplanten Renovierungsarbeiten in und an ihrem Haus zu beginnen, wodurch es für mehrere Wochen nur stark eingeschränkt bis gar nicht bewohnbar wurde.
Gray und Chris schimpften noch eine ganze Weile arglos über selbst erlebte und gehörte Handwerkerkapriolen, doch spürten Liz und Jennifer recht schnell, dass die beiden etwas verheimlichten. Ihre Heiterkeit schien aufgesetzt, die Arglosigkeit gespielt. Es war beinahe so, als schwebe eine düstere Wolke über ihrer aller Köpfe, die ein heftiges Unwetter ankündigte. Irgendetwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht ...
„Hast du nicht auch das Gefühl, die Männer verheimlichen uns etwas?“, fragte Jennifer ihre Freundin eine Woche später, als die beiden endlich einmal unter sich waren, was in den letzten Tagen äußerst selten vorkam.
„Meinst du? Mir kommt es zwar auch komisch vor, dass ständig einer von ihnen um uns herum schwirrt, aber das könnte doch Zufall sein?“
„Das glaube ich nicht. Entweder verbarrikadieren sie sich regelrecht in Grays Büro oder tigern durchs Haus. Und hast du mal beobachtet, wie sie jeden Abend die Fenster und Türen überprüfen, ob die auch ja verschlossen sind? Es ist fast so, als fürchteten sie einen Überfall oder etwas Ähnliches.“ Jennifer kaute auf ihrer Unterlippe herum und meinte schließlich: „Und diese längst geplanten Renovierungsarbeiten an unserem Haus kamen so unvermittelt! Dabei habe ich nicht einen Handwerker zu Gesicht bekommen; derart fluchtartig verließ Chris das Haus. Und ich habe ihn seit wir hier sind jeden Abend gelöchert, wollte wissen, was los ist. Was wirklich los ist. Aber Chris hat einfach einen auf unwissend gemacht. Zu unschuldig und zu unwissend. Verstehst du, was ich meine? Er verheimlicht mir etwas. Doch, da bin ich mir jetzt ganz sicher.“
„Hm … Hört sich wirklich suspekt an. Da stimmt echt was nicht.“
„Und was machen wir jetzt?“
„Wir gehen zum Angriff über. Da du bei Chris bisher kein Glück hattest, werde ich versuchen, aus Gray Informationen herauszuquetschen. Sowie ich mit ihm allein bin, werde ich ihn fragen, ob es irgendwelche Probleme gibt. Und du solltest es noch einmal bei Chris versuchen.“
„Gray?“ Liz kuschelte sich an ihn und strich mit ihren Fingerspitzen federleicht über seine Brust. Nur Minuten vorher hatten sie sich leidenschaftlich geliebt und sie vertrat die Meinung, dies sei genau der richtige Augenblick, ihren Verdacht anzusprechen.
„Ja, Süße?“
„Woran arbeitet ihr eigentlich die ganze Zeit so still und heimlich? Jennifer und ich haben das Gefühl, es betrifft uns in irgendeiner Weise.“
„Wie kommst du denn darauf?“ Gray stützte den Kopf auf seine Handfläche und den Ellenbogen ins Kissen, während er sie ansah.
Der unschuldige Ausdruck auf seinem Gesicht war Liz eine Spur zu unschuldig, als dass er echt sein konnte. Ihr Mann konnte sturer als ein
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