Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
schützte. Beide steckten sie sich zwei Bowie-Messer samt Schutzhülle in ihren rückwärtigen Hosenbund. Dann schlichen sie die Wendeltreppe wieder hinauf ins Obergeschoss und gingen vor dem Geländer bei der Treppe, die einen großen Bogen beschreibend in den Eingangsbereich führte, auf dem Bauch liegend in Lauerstellung.
„Irgendwie müssen wir einen von denen ausschalten, damit wir eine ihrer Bleispritzen in die Finger bekommen“, flüsterte Jennifer und sah Liz besorgt an. Das hier war ganz und gar nicht so wie ihre sonstigen Missionen. Sie waren nicht ausreichend bewaffnet und vor allem waren Angehörige involviert.
„Ich habe eine Idee.“ Ein kleines Lächeln erhellte Liz’ Gesicht. Sie stand auf und huschte in eines der Schlafzimmer. Nach kurzer Zeit tauchte sie wieder auf und nahm ihre Position neben Jennifer wieder ein.
„Was hast du gemacht?“, wollte die flüsternd wissen.
„Ich heize denen da unten ordentlich ein. Das Thermostat kann von überall her und für alle Bereiche bedient werden. Die werden bald ordentlich Durst haben und jemanden in die Küche schicken. So kommen wir an ihre Spielzeuge.“
„Liz?“
„Hm?“
„Dir ist schon bewusst, dass es da unten um deine Familie geht, oder?“
„Natürlich! Wieso fragst du?“
„Weil du hier genauso gut gelaunt bist, wie bei unseren Einsätzen. Dort kann ich es ja noch verstehen, aber hier? Bist du dir der Gefahren überhaupt bewusst?“
„Was soll das, Jenny? Ich weiß ganz genau, was mich erwartet, wenn ich Mist baue. Habe ich bisher Mist gebaut?“
„Nein. Hast du nicht. Auch wenn wir schon so manches Mal ordentlich was einstecken mussten.“
„Also, was ist dann dein Problem?“, fragte sie leise und verständnislos.
Jennifer sah hinunter in den Eingangsbereich und flüsterte leise, ohne den Blickkontakt zu ihrer Freundin wieder aufzunehmen: „Ich werde aus der Einheit austreten.“
„Du wirst WAS?“, wisperte Liz fassungslos. „Das kannst du nicht machen! Warum willst du überhaupt austreten? Hat Chris dich dazu gedrängt?“
„Nein. Das hat er nicht!“ Dann sah sie Liz wieder an. „Es ist meine eigene Entscheidung. Er weiß noch gar nichts davon.“
„Aber warum?“
„Ich bin schwanger“, erklärte Jennifer schlicht und senkte den Blick, als würde sie sich dafür schämen, ihre Freundin im Stich lassen zu müssen.
Liz war sprachlos. Jenny war schwanger? Aber das konnte doch gar nicht sein! Sie waren gemeinsam beim Arzt gewesen und ihre Freundin hatte die Spritze nur Minuten nach ihr bekommen.
„Wie lange weißt du es schon?“
„Den Verdacht habe ich, seit wir von unserem letzten Einsatz zurück sind. Aber Gewissheit habe ich erst seit knapp zwei Wochen. Nach meiner Rechnung dürfte ich Ende zweiten, Anfang dritten Monats schwanger sein.“
Nun war auch klar, wieso Jennys Heulkrampf in der Boutique dermaßen echt wirkte. Die Tränen waren nicht gespielt gewesen. „Hast du irgendwelche Medikamente eingenommen, die die Wirkung des Verhütungsmittels beeinflusst haben könnten?“
„Ich bin mir nicht sicher. Könnte sein“, flüsterte Jennifer verzweifelt, den Tränen nahe. Sie schniefte leise und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
„Willst du es denn?“, erkundigte Liz sich leise.
„Ja. Ich will es! Ich will es unter allen Umständen.“ Ihre Augen glänzten voller Vorfreude, bei dem Gedanken daran Mutter zu werden.
„Warum hast du es ihm dann noch nicht gesagt?“
„Wegen dir! Ich weiß, dass ich dich damit enttäusche, nicht wahr?“
„Nein. Das tust du nicht“, erwiderte Liz leise und lächelte ihre Freundin aufmunternd an. „Das könntest du nie!“
„Danke!“
„Du musst mir aber etwas versprechen.“
„Und das wäre?“
„Wenn das hier vorüber ist, erzählst du Chris sofort davon.“ Dann breitete sich ein freches Grinsen auf ihrem Gesicht aus und sie ahmte leise Grays Tonfall nach: „Das ist ein Befehl!“
Jennifer hielt eine Hand vor den Mund, um nicht laut zu lachen und nickte. „Langsam wird es hier aber wirklich ziemlich warm, findest du nicht?“
„Na, dann sollte gleich einer auftauchen und für Erfrischung sorgen“, vermutete Liz und wurde ziemlich rasch bestätigt. Tatsächlich dauerte es nicht lang und zwei Maskierte tauchten in der Eingangshalle auf, scheuchten Betty vor sich her in Richtung Küche. Flink schlichen Liz und Jennifer die Treppe hinunter und hinter den Dreien her.
„Blackwood?“, kam es angespannt durchs
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