Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
Zuckerguss drauf“, bestimmte sie, stand auf und folgte mit Jennifer Annie in den ersten Stock hinauf.
Liz sah etwas zweifelnd auf die Skizzen der Kleider, die Annie für angebracht hielt. „Das sieht ja alles so hinreißend schön aus, fast schon märchenhaft schön.“ Mit dem Zeigefinger tippte Liz mehrmals auf eine der Skizzen. „Nur hier sind mir definitiv zu viele Rüschen dran.“
„In Ordnung. Weniger Rüschen. Aber ein wenig Ausschnitt darf es doch schon sein, oder?“
„Damit habe ich kein Problem. Die Farbe gefällt mir übrigens auch sehr gut.“
„Dieses Blau habe ich wegen deiner Augen ausgesucht. Ich dachte mir, dass es gut dazu passt“, erklärte Annie und lächelte verschmitzt.
Wieder sah Liz ihre künftige Schwägerin an. Annie ging völlig darin auf, ihre Hochzeit vorzubereiten. Sie würde eine wunderschöne Braut abgeben und sicher auch eine vorbildliche Mutter sein. Wie unvorstellbar weit auseinander sie beide doch waren. „Dann hätten wir ja alles geklärt. Musst du sonst noch etwas wissen?“
„Ähm, kommenden Samstag kommt Eric. Das ist der Schneider. Der wird dann Maß nehmen. Falls du schon etwas anderes vorhast und der Tag gar nicht passt, dann vereinbaren wir schnell einen anderen Termin. Mit der Uhrzeit richtet er sich nach dir.“ Zögerlich fügte Annie an: „Würde dir Samstag so gegen zehn passen oder ist das noch zu früh?"
„Ja, das geht in Ordnung, Samstag um zehn. Ich werde da sein“, stimmte Liz ihr zu und lächelte Annie herzlich an. Doch das Lächeln gefror auf ihrem Gesicht, als sie Jennifer einen Fluch zischen hörte.
Ihre Freundin stand neben dem Fenster und starrte nach draußen. „Es gibt Ärger, Liz!“
Sekunden später war Liz bei ihr und spähte durch die Gardinen. Ein weißer Transporter mit der Aufschrift einer Elektrofirma stand vor dem Haus, direkt vor der Treppe. Sechs Vermummte erklommen gerade die Stufen. Und nach Elektriker sahen die jedenfalls nicht aus. Nur einen Augenblick später waren sie im Haus. Die Tür war nicht verschlossen und ein einziger wuchtiger Tritt reichte, sie auffliegen zu lassen.
Annie zuckte erschrocken zusammen. Doch bevor sie einen Ton herausbringen konnte, stand Liz neben ihr und hielt der jungen Frau die Hand vor den Mund, um ihren Schrei zu ersticken. Sie sah zu Jennifer, die sofort verstand und zur Tür hastete. Mit Handzeichen gab sie Liz dann zu verstehen, dass die Eindringlinge sich noch unten im Erdgeschoss befanden und nicht auf dem Weg nach oben waren.
Liz zerrte Annie, die sie aus weit aufgerissenen Augen ängstlich anstarrte, vom Bett hoch. Währenddessen huschte Jennifer über den Flur lautlos zur Treppe, um einen besseren Blick auf die Situation zu bekommen.
Direkt im Eingangsbereich stand ein mit einer Sturmhaube maskierter Mann, eine Maschinenpistole in den Händen. „Schafft mir alle her! Ich will wissen, ob sie hier ist“, erteilte er knapp seine Befehle.
Drei weitere Maskierte tauchten auf und stießen grob Liz’ Vater und Bruder vor sich her. Aus Richtung der Küche kamen noch zwei und schubsten eine wüst schimpfende Betty dazu. Der, der offensichtlich der Anführer war, herrschte die Haushälterin an: „Halt die Klappe!“
Sofort stand Bettys Mund still und sie sah fragend zu Harold und John. Doch beide schwiegen.
Drei der Eindringlinge wandten sich der Treppe zu und Jennifer zog sich hastig zurück. Sie lief zu Liz und Annie, die auf einen Raum am anderen Ende des Flurs zustrebten. Vorsichtig öffnete Liz die Tür, schob ihre Schwägerin in den dahinter liegenden Raum und folgte ihr mit Jennifer hinein.
„Das ist doch gerade mal so groß wie eine Abstellkammer!“, beschwerte sich Jennifer flüsternd. „Genau genommen ist es sogar eine Abstellkammer. Wie sollen wir uns hier verstecken?“
„Denkst du, ich weiß nicht, was ich tue? Hilf mir mal hoch!“ Jennifer verschränkte die Finger ihrer Hände ineinander und ging leicht in die Hocke. Liz setzte einen Fuß hinein und stemmte sich hoch. Vorsichtig drückte sie gegen die Deckenplatten und schob eine zur Seite. Mit beiden Händen zog sie sich hoch und verschwand durch die Öffnung. Dann tauchte ihr Gesicht in dem Loch in der Decke auf. Auffordernd hielt sie eine Hand runter.
„Ihr seid dran! Hoch mit euch!“, forderte sie die beiden Frauen leise auf. Annie bekam von Jennifer Hilfestellung und wurde von Liz durch die Öffnung gezogen. Dann ergriff Jennifer die helfende Hand ihrer Freundin und ließ sich ebenfalls
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