Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
Nachdem er die Tür geöffnet hatte, fand er jedoch zu seiner Enttäuschung das Bett verlassen vor, die Badezimmertür angelehnt. Er hatte sich ausgemalt, sie langsam zu wecken, mit Küssen zu überhäufen und zu verführen, so dass sie ihm nicht mehr widerstehen konnte und seine Bitte um Verzeihung nur zu willig annehmen würde.
Tja, dann würde er zu Plan B übergehen und sie mit dem Blick ansehen, den sie schon mehrfach als seinen ganz speziellen Schlafzimmerblick bezeichnete. Und dem konnte sie nicht widerstehen, das wusste er.
Gray stellte das Tablett auf den kleinen Schrank neben dem Bett, schob den Wecker beiseite, der dritte, seit Liz zu ihm kam, richtete sich wieder auf und wollte sich zu seiner Frau ins Bad gesellen, als sich die Tür öffnete. Liz kam, in seinen dunkelblauen Bademantel gehüllt, der ihr bis zu den Knöcheln reichte, und dabei ihre Haare abtrocknend, heraus. Abrupt blieb sie stehen, ließ das Handtuch um ihre Schultern fallen, sah ihn neugierig an und schob sich mit einer Hand die verstrubbelten Haare aus dem Gesicht.
Langsam ging er auf sie zu, blieb direkt vor ihr stehen und sah ihr forschend in die Augen, nur um zu sehen, dass ihr Blick frei von Vorwürfen war. Mit einem leisen Seufzer nahm er ihre Hand in seine und strich mit dem Daumen über ihren Ehering. Gray schluckte, sah ihr wieder ins Gesicht und überlegte, wo er anfangen sollte. Vollkommen unerwartet kam sie ihm zu Hilfe.
„Du weißt es, nicht wahr?“ Als Antwort nickte er nur. „Wer hat dich denn aufgeklärt? Jennifer?“
„Nein.“ Endlich fand er seine Sprache wieder. „Jeff hat mich eingeweiht. Chris hat es ihm erzählt.“ Gray ließ ihre Hand los und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Dann küsste er sie sanft und legte seine Stirn gegen ihre, bevor er leise sagte: „Es tut mir leid, Liz. Du weißt gar nicht, wie sehr mir mein Benehmen von gestern Nacht leid tut. Ich habe mich wie ein Vollidiot benommen, wie ein riesiger Vollidiot. Ich hoffe, du kannst mir das verzeihen.“
„Hm …“ Liz spitzte die Lippen und tat, als würde sie überlegen. Dann fing sie, so wie es sonst seine Art war, an zu handeln. „Also, wenn ich ein leckeres Frühstück, ein paar Streicheleinheiten und deine Entschuldigung noch so an die tausend Mal zu hören bekomme, könnte ich mich vielleicht dazu überwinden, dir noch einmal zu verzeihen.“ Ein perlendes Lachen kam über ihre Lippen, als er sie um die Taille schnappte, hoch hob und fest an sich drückte.
Liz schlang ihre Arme um seinen Nacken, ihre Beine um seine Hüften und ließ sich von ihm zum Bett tragen. Gray setzte sich mit ihr auf die Kante, vergrub sein Gesicht in der Kuhle zwischen ihrem Hals und der Schulter und atmete tief ihren frischen, süßen Duft ein. Dann überschüttete er sie mit kleinen Küssen, die er ihren Hals hinauf, über ihr Kinn, bis zu ihrem Mund verteilte und die immer wieder von seinen gemurmelten Entschuldigungen unterbrochen wurden.
„Ich liebe dich, Liz“, murmelte er leise. „Ich war ein Idiot, habe mich wie ein Trottel benommen. Verzeihst du mir wirklich?“ Forschend sah er sie an. Als sie ihn erneut anlächelte, fiel auch der letzte Rest Besorgnis von ihm ab.
„Klar verzeihe ich dir! Es ist ungemein erfrischend, dass DU einmal mich um Entschuldigung bittest.“ Liz kicherte vergnügt, woraufhin Gray sich mit ihr umdrehte, sie aufs Bett drückte und in den Seiten kitzelte. Ihm wurde plötzlich klar, dass sie ihm bereits kurz nach der Szene letzte Nacht verziehen hatte.
„Und ich habe auf der Couch übernachtet, mir höllisch die Kante gegeben, weil ich dachte, du betrügst mich und weil ich nicht wusste, was ich machen sollte. Dabei hätte das gar nicht sein müssen“, empörte er sich und biss spielerisch in ihre entblößte Schulter.
Liz griff mit beiden Händen in seine Haare und zog seinen Kopf zurück. „Das war dafür, weil du mich erst im Arbeitszimmer abgekanzelt und später mit deinen idiotischen Anschuldigungen überhäuft hast. Du hättest mich einfach nur zu Wort kommen lassen müssen. Geschah dir also nur recht!“ Sie hob den Kopf, ließ ihre Zungenspitze verführerisch über seine Unterlippe gleiten und flüsterte leise: „Reicht das als Wiedergutmachung? Dafür, dass ich dich habe schmoren lassen, du Dickschädel?“
„Ein wenig mehr davon und ich bin möglicherweise geneigt, dir zu vergeben. Außerdem hat sich das mit dem dicken Schädel erledigt, dank Schmerztabletten und einer kalten Dusche. Dafür ist ein
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