Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
Verstand wieder auf Vordermann zu bringen, brauchte er jetzt dringend einen starken Kaffee, Schmerzmittel und eine kalte Dusche. Und zwar in genau der Reihenfolge.
Wie aufs Stichwort erschien Jeff mit zwei Tassen in den Händen im Wohnzimmer, entdeckte die leere Flasche und das Glas, die auf dem Tisch standen, und schenkte seinem Bruder einen mitleidigen Blick.
„Schlimme Nacht, hm?“
„Das kannst du wohl laut sagen. Nein. Nicht laut. Sonst platzt mir der Kopf doch noch“, stöhnte Gray und nahm von Jeff die Tasse heißen Kaffees entgegen. Langsam trank er das starke Gebräu und spürte, wie seine Lebensgeister langsam in seinen Körper zurückkehrten.
„Wie bist du eigentlich hier gelandet? Noch dazu in diesem Zustand?“ Jeff lümmelte sich ihm gegenüber in einen der Ledersessel, ließ die Beine über die Lehne hängen und nippte an seiner Tasse.
„Daran ist Liz schuld.“
„Sie hat dich aus dem Schlafzimmer gesperrt?“, erkundigte sein Bruder sich kichernd.
„Nein“, brummte Gray und starrte abwesend in seine Tasse. „Sie hat einen anderen hineingelassen.“
Jeff verschluckte sich heftig, hustete und bekam große Augen. Dann setzte er sich aufrecht hin, beugte sich vor und fragte perplex: „Wen denn? Und wann?“
„Ich habe keine Ahnung, wann das gewesen sein könnte, aber zumindest kenne ich bereits seinen Namen, zumindest einen Teil davon. Den Rest kriege ich auch noch raus und dann Gnade ihm Gott, denn von mir kann er keine erwarten“, schwor er und sah sein Gegenüber grimmig an. Zwar war Gray ziemlich sicher, Banks, dieser SEAL war sein Rivale. Aber er wollte absolute Gewissheit haben, bevor er sich den Kerl vorknöpfte.
Und Jeff glaubte ihm aufs Wort, so wie Gray dreinschaute. Der Mann, der sich an seine Schwägerin rangemacht hatte, tat ihm fast leid. Vielleicht wäre es das Beste, seinen Bruder von seinen Rachegedanken etwas abzulenken. Schließlich gab es auch gute Neuigkeiten, wie er soeben von Chris erfuhr.
Auch wenn er ganz und gar nicht mit ihrer Vorgehensweise einverstanden war, so hatten Jennifer und Liz doch einen Hinweis gefunden.
„Es gibt übrigens Neuigkeiten. Deine Frau und Jennifer haben anscheinend einen guten Hinweis von den Kerlen bekommen, die wir mitgebracht haben. Ich nehme mal an, sie haben die beiden etwas herumschubsen müssen, um an die Infos zu kommen, aber was soll’s.“ Wie erhofft, zeigte Gray Interesse an den Informationen.
„Was haben sie denn herausgefunden?“, Gray war sichtlich froh darüber, abgelenkt zu werden.
„Sie haben einen Namen aus ihnen rausgequetscht: Eddie, Eddie T. Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Aber vielleicht sind wir tatsächlich ein Stück weiter.“ Plötzlich bemerkte Jeff, dass Gray noch blasser wurde, wenn dazu denn die Möglichkeit bestand. „Was ist los? Ist dir schlecht?“
„Jetzt auf jeden Fall!“, würgte Gray hervor und trat sich geistig in den Hintern.
„Was soll das heißen, jetzt auf jeden Fall ?“, kam es irritiert von Jeff.
„Ich habe anscheinend letzte Nacht ordentlich Scheiße gebaut.“
„Und wie das?“
„Dieser Eddie, von dem du eben gesprochen hast. Liz hat im Schlaf seinen Namen gesagt.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er seinen Bruder bedeutungsvoll an, und nach einem kurzen Moment des Überlegens verstand Jeff, was Gray damit sagen wollte.
Seine Augen weiteten sich, seine Miene nahm einen ungläubigen Ausdruck an und sein Mund klappte mehrmals auf und zu, wie bei einem Fisch auf dem Trocknen, bevor er in heftiges Gelächter ausbrach und sich erst nach einer ganzen Weile wieder beruhigte. „Nein!“, prustete er, noch immer lachend. „Hast du allen Ernstes geglaubt, dass Liz ... Nein! Das glaube ich jetzt nicht!“
„Doch. Ich nahm an, dass Liz irgendetwas mit einem Mann namens Eddie angefangen hat. Ich dachte sogar, es wäre Banks, dieser SEAL.“
„Und du hast nicht weiter nachgehakt, sondern bist gleich aufs Sofa umgezogen und hast dir ordentlich die Kante gegeben?“
„Nicht wirklich, nicht gleich. Auf Umwegen sozusagen. Du glaubst nicht, wie sehr ich mir momentan wünsche, es wäre so abgelaufen.“
„Du hast Liz eine Szene gemacht?“, mutmaßte Jeff anhand des Gesichtsausdrucks, den sein Bruder an den Tag legte.
„Ich glaube, eine Szene gemacht ist ein zu schwacher Ausdruck dafür. Ein viel zu schwacher, um genau zu sein.“
„Und wie darf ich mir dann die Szene vorstellen, die sich zwischen euch abgespielt hat, als du der Meinung warst, Liz
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