Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
nicht Zimmer und Bett mit Chris teilen oder gar auf der Couch im Wohnzimmer übernachten, dachte er mit einem vergnügten Schmunzeln.
Im nächsten Moment stieß er ein leises, betrübtes Seufzen aus, weil er daran dachte, dass sie beide in der nächsten Zeit sicherlich noch einige Male heftig aneinandergeraten würden. Aber schlussendlich würde Liz sich irgendwann an die Tatsache gewöhnen, mit ihm verheiratet zu sein und ihm auch verzeihen, auf welche Art und Weise er sie zu dieser Heirat gedrängt hatte. Sie würde lernen, ihn zu lieben. Er musste ihr nur genug Zeit dafür geben. Dann konnte er ihr auch endlich gestehen, was er für sie empfand.
Und was den Nachwuchs anbelangt, hätte er wirklich kein Problem damit gehabt, wenn sie bereits schwanger von ihm gewesen wäre.
Früher hatte er nie an Kinder gedacht, auch wenn für ihn feststand, dass er in seiner Zukunft eine eigene Familie gründen wollte. Seit er sich seine Liebe zu Liz eingestand, sie als die Frau erkannte, mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte, tauchten Kinder - ihre gemeinsamen Kinder - durchaus in seinen Vorstellungen auf.
Als Annie vorhin freudestrahlend auf ihn zustürmte und ihm zum künftigen Nachwuchs gratulierte, hatte er sein Glück kaum fassen können. Zwar hatte er verhütet, aber keine Verhütung war zu hundert Prozent sicher. Umso herber traf ihn im ersten Moment die Enttäuschung … seine Frau war nicht in anderen Umständen, konnte es gar nicht sein.
Wohl oder übel gestand er sich ein, Liz lag in der Küche absolut richtig mit ihrer Behauptung, eine Schwangerschaft würde ihm gelegen kommen, damit Townsend sie aus der Einheit herausnahm. Etwas Besseres hätte gar nicht geschehen können. Durch den Lauf der Natur, in Form eines Babys unter ihrem Herzen, wäre Liz ins Abseits - ihre aktive Arbeit als Agent betreffend - geschossen worden. Auch wenn er eindeutig seine Finger mit im Spiel gehabt hätte, sie wäre nicht von ihm unter Druck gesetzt worden. Wirklich zu schade, dass sie ein Langzeitverhütungsmittel bekam!
Vielleicht würde sie als Mutter nicht mehr so viel Unsinn anstellen, überlegte er sich und lächelte bei diesem Gedanken. Das wäre eindeutig das richtige Mittel als Ablenkung von ihrem Job. Müde schloss Gray die Augen, und noch während er einschlief, begann dieser Gedanke sich in seinem Kopf festzusetzen.
Es war bereits später Vormittag, als Gray die Augen aufschlug. Liz hatte sich während der vergangenen Nacht nicht einen Zentimeter bewegt. Der Alkohol schien ihr einen 1a-Knockout verpasst zu haben, stellte er schmunzelnd fest und richtete sich im Bett halb auf.
Versonnen betrachtete Gray Liz’ entspannte Gesichtszüge und ließ nach einem Moment seine Augen über ihren Körper, der nur noch bis zur Hüfte von der Decke verhüllt wurde, weiterwandern. Über ihren Rücken, ihre Schulter, ihren Arm, bis hin zur Hand, die entspannt auf dem Kissen lag und dann zum Ring an ihrem Finger. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er von ihrem Ehering zurück in Liz’ Gesicht sah. Seine Frau. Seine Ehefrau. Besitzerstolz ließ seine Brust anschwellen. Liz war einfach hinreißend, wunderschön und intelligent. Und sie gehörte ihm!
Für den Bruchteil einer Sekunde meldete sich sein Gewissen, dass es nicht die feine Art gewesen war, wie er sie vor den Traualtar gezerrt hatte. Doch er unterdrückte das unliebsame Gefühl sofort. Alles, was zählte, war das Ergebnis. Das vorläufige Ergebnis. Noch war er nicht am Ziel seiner Träume. Aber Gray war überzeugt davon, er befand sich auf dem besten Weg dorthin.
Vorsichtig rückte Gray von Liz weg und schob sich rückwärts vom Bett, um sie nicht zu wecken, und zog behutsam die dünne Decke über ihre Schultern.
Nach einer erfrischenden Dusche verließ Gray in Bluejeans und weißem T-Shirt, das sich wie eine zweite Haut über seiner Brust spannte, ihr Schlafzimmer. In der Küche traf er auf Jeff, der gerade Kaffee aufbrühte.
„Wie geht es meiner Schwägerin?“, fragte der mit einem Grinsen über seine Schulter hinweg.
„Sie schläft noch. Aber wenn sie wach wird, dürfte sie ziemliche Kopfschmerzen haben.“ Gray füllte ein großes Glas mit Wasser und verschwand wieder in den ersten Stock. Leise stellte er das Glas auf den Nachttisch und legte zwei Schmerztabletten daneben. So leise, wie er das Zimmer betreten hatte, so geräuschlos schlich er auch wieder hinaus. Zurück in der Küche traf er nun auch auf Chris, der sich gerade eine
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